Diese Arbeit beinhaltet eine Analyse der Lobreden des Kaisers Julian auf seinen Cousin Constantius II, zu der Zeit auch Kaiser. Constantius II. ist mitverantwortlich für die Ermordung vieler Familienmitglieder Julians. Daher scheint es unwahrscheinlich, dass Julian diesen mit Lob überhäuft. Die Hausarbeit analysiert, inwiefern Julian in dem stark rhetorisierten Genre der Panegyreis (Lobreden) Kritik an Constantius II äußert. Die überaus langen Lobreden werden aufgrund des Umfangs der Arbeit nicht auf jeden Aspekt untersucht. Stattdessen soll herausgearbeitet werden, inwiefern sich die Antipathie Julians gegen den Augustus Constantius II bereits in diesen Reden manifestiert.
Schließlich war es Julian schwer möglich, Kritik auszuüben, solange er als Caesar unter diesem stand. Und obwohl dennoch Eigenartigkeiten der Lobreden von mehreren Forscher*innen bemerkt wurden, untersuchte man doch lange nicht näher, was diese bedeuten könnten. Begonnen werden soll vorerst mit einer kurzen Beschreibung Julians, wobei dessen Lebensweg und Ausbildung bis zu seiner Erhebung zum Caesar zusammengefasst werden, da kurz nach dieser seine erste Lobrede entstand. Danach folgt eine knappe Beschreibung Constantius II., gefolgt von einem Kapitel zu dem Verhältnis der zwei Cousins Julian und Constantius, das kurz beleuchten soll, wie es zu der gestörten Beziehung der beiden Protagonisten dieser Arbeit kam.
In diesem Kapitel soll auch in wenigen Worten gezeigt werden, wie sich die Antipathie Julians äußert, nachdem dieser zum Augustus erhoben wurde. Nachdem also die Protagonisten und der Kontext knapp erläutert wurden, sollen die zwei Lobreden untersucht werden, um schließlich zu dem Ende der Arbeit zu kommen und ein Urteil zu wagen. Der wohl wichtigste Autor für das Verfassen dieser Arbeit war Shaun Tougher, der durchaus viel über Julian geforscht hat. Nicht nur waren die von ihm verfassten Artikel sehr hilfreich, auch der von ihm und Baker-Brian herausgegebene Sammelband zu den Werken Julians war eine große Hilfe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Julian, Constantius und ihr Verhältnis zueinander
- Julian
- Constantius II.
- Eine Beziehung geprägt durch Antipathie?
- Die Panegyreis
- Die erste Lobrede auf den Kaiser Constantius II.
- Die zweite Lobrede auf den Kaiser Constantius II.
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den beiden Panegyreis, die Kaiser Julian für seinen Cousin, Kaiser Constantius II., verfasst hat. Ziel ist es, zu untersuchen, inwiefern sich die Antipathie Julians gegen Constantius II. in diesen Reden bereits manifestiert. Insbesondere wird die Frage untersucht, wie Julian, der zu dieser Zeit noch als Caesar unter Constantius II. stand, Kritik in seinen Lobreden formulieren konnte.
- Die Beziehung zwischen Julian und Constantius II.
- Die Form und Funktion der Panegyreis
- Die Analyse von Julians sprachlicher Strategie in den Reden
- Die Bedeutung der Panegyreis als Quelle für Julians Einstellung zu Constantius II.
- Die historische und literarische Einordnung der Panegyreis in das Werk Julians.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Forschung zu Julian und seinen Werken, insbesondere zu den Panegyreis. Sie stellt die Forschungsfrage und die Vorgehensweise der Arbeit dar.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Lebenswege und Persönlichkeiten von Julian und Constantius II. Es geht dabei insbesondere auf ihre Beziehung zueinander ein, die durch Misstrauen und Antipathie geprägt war.
Das dritte Kapitel widmet sich den Panegyreis. Es werden die beiden Reden auf Constantius II. vorgestellt und ihre literarischen und historischen Merkmale analysiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Julian, Constantius II., Panegyreis, Antipathie, Kritik, Lob, Rhetorik, Spätantike, Kaiserzeit, Römisches Reich, Quellenkritik, Literaturkritik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Die Lobreden des Kaisers Julian auf Constantius II. Panegyreis, die Kritik äußern?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1254823