Die Ausrichtung von Unternehmen auf internationale Märkte gewinnt zunehmend an Bedeutung. Damit gehen Bestrebungen einher, Geschäftsaktivitäten auch über Ländergrenzen hinweg zu verlagern, sei es zur Erschließung neuer Geschäftsfelder, um von länderspezifischen Arbeitskostenvorteilen zu profitieren oder einfach nur um die Nähe zu ihrerseits global agierenden Kunden zu suchen. In Deutschland stand diesem Trend bis vor kurzem jedoch eine sehr unflexible Rechtsprechung im Umwandlungsgesetz gegenüber, die grenzüberschreitende Verschmelzungen von Kapitalgesellschaften behinderte. So verweigerten zuständige Registergerichte unter Verweis auf § 1 Absatz 1 Nr. 1 UmwG bisher regelmäßig die Hineinverschmelzung von ausländischen Gesellschaften nach Deutschland. Die vorliegendende Arbeit beleuchtet die beiden wichtigsten gesellschafts- bzw. staatsrechtlichen Entscheidungen, die hier zur Schaffung von mehr Rechtssicherheit und unternehmerischem Handlungsspielraum ergangen sind und erläutert das daraus neu entstandene Verfahren für grenzüberschreitende Verschmelzungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Problemstellung
- 1.2. Vorgehensweise
- 2. Staats- und gesellschaftsrechtliche Determinanten der grenzüberschreitenden Verschmelzung
- 2.1. Das SEVIC-Urteil des EuGH
- 2.2. Die EU-Verschmelzungsrichtlinie
- 2.2.1. Regelungsbereich und Rechtssubjekte
- 2.2.2. Zulässige Verschmelzungstypen
- 3. Das Verfahren einer grenzüberschreitenden Verschmelzung
- 3.1. Verschmelzungsplan (Art. 5 VLR)
- 3.2. Verschmelzungsbericht (Art. 7 VRL)
- 3.3. Verschmelzungsprüfung und -beschluss (Art. 8 + 9 VRL)
- 3.4. Rechtmäßigkeitskontrolle (Art. 10 und 11 VRL)
- 4. Wirksamkeit und Rechtsfolgen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen grenzüberschreitender Verschmelzungen von Kapitalgesellschaften im Kontext der Globalisierung. Sie analysiert die Entwicklung der Rechtsprechung und die Auswirkungen der EU-Verschmelzungsrichtlinie auf die Praxis.
- Die Herausforderungen der grenzüberschreitenden Verschmelzung im deutschen Recht
- Die Bedeutung des SEVIC-Urteils des EuGH
- Die Relevanz der EU-Verschmelzungsrichtlinie 2005/56/EG
- Das Verfahren der grenzüberschreitenden Verschmelzung
- Rechtsfolgen und Wirksamkeit solcher Verschmelzungen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 analysiert die staats- und gesellschaftsrechtlichen Grundlagen, insbesondere das SEVIC-Urteil und die EU-Verschmelzungsrichtlinie, einschließlich des Regelungsbereichs und der zulässigen Verschmelzungstypen. Kapitel 3 erläutert das Verfahren der grenzüberschreitenden Verschmelzung, beginnend mit dem Verschmelzungsplan und Bericht bis hin zur Prüfung und dem Beschluss. Kapitel 4 befasst sich mit der Wirksamkeit und den Rechtsfolgen.
Schlüsselwörter
Grenzüberschreitende Verschmelzung, EU-Verschmelzungsrichtlinie, SEVIC-Urteil, Umwandlungsgesetz, Kapitalgesellschaften, internationales Wirtschaftsrecht, EU-Recht, Rechtssicherheit, Globalisierung.
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- Dipl.-Kfm. (FH), BBA Kay-Oliver Bunn (Autor), 2007, Grenzüberschreitende Verschmelzungen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125487