Im Vorspann zu Ab urbe condita libri schreibt Livius: „...bellum omnium memorabile, quae
unquam gesta sint, me scripturum, quod Hannibale duce Cartaginienses cum populo Romano
gessere. Nam neque validiores opibus ullae inter se civitates gentesque contulerunt arma
neque his ipsis tantum unquam virium aut roboris fuit;...“ .
Doch wie und weshalb kam es zu diesem denkwürdigen Konflikt zwischen den zwei
Großmächten um die Hegemonie im Mittelmeerraum, dem damaligen orbis terrarum, und
wem ist die Schuld an diesem Krieg zuzuweisen?
Nach der Niederlage um Sizilien, dem „Raub Sardiniens“ und den zusätzlichen
Tributzahlungen waren die Karthager weiterhin kriegsbereit. Einmütig wurde der erst 26-
jährige Hannibal 221 v. Chr. nach der Ermordung Hasdrubals, der nach dem Tod des
gefallenen Hamilkar das Kommando in Iberien übernommen hatte, von den Soldaten zum
Feldherrn gewählt. Das karthagische Volk bestätigte einstimmig die Wahl des Heeres. Sofort
brach Hannibal auf, um den iberischen Volksstamm der Olkaden zu unterwerfen. Nach
einem raschen Sieg begab sich der junge karthagische Feldherr ins Winterlager in Neu-
Karthago. Im Sommer 220 begann er mit der Unterwerfung der Vaccaeer. Die Karpesier
stellten sich den Karthagern auf deren Rückmarsch in den Weg. Nach der siegreichen
Schlacht Hannibals am Tagos wagte jenseits des Ebro niemand mehr, außer Sagunt, sich den
Karthagern entgegenzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Der Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges - Einleitung
- Welche Ursachen begünstigten den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?
- Aus welchem Anlass kam es 218 zum Kriegsausbruch?
- Die Beziehung zwischen Sagunt und Rom
- Die Lage von Sagunt
- Die Chronologie der Ereignisse um Sagunt
- Wer trägt die Schuld am Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?
- Der Ebrovertrag in der Kriegsschulddiskussion
- Die Rolle des Lutatiusvertrags in der Diskussion um die Kriegsschuld
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges. Ziel ist es, die Ursachen des Konflikts zwischen Rom und Karthago zu analysieren und die Verantwortlichkeiten für den Kriegsausbruch zu klären. Die Arbeit beleuchtet dabei verschiedene Perspektiven antiker Autoren.
- Die politischen und strategischen Ursachen des Krieges
- Die Rolle des Ebrovertrags und des Lutatiusvertrags
- Die Beziehung zwischen Rom und Sagunt
- Die Kriegsverantwortung von Rom und Karthago
- Hannibals Rolle und Motivationen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges - Einleitung: Die Einleitung stellt den Zweiten Punischen Krieg als einen bedeutenden Konflikt zwischen Rom und Karthago dar und fragt nach den Ursachen und der Kriegsschuld. Sie führt kurz die karthagische Situation nach dem Ersten Punischen Krieg und Hannibals Aufstieg zum Feldherrn ein, wobei bereits die kriegerische Bereitschaft Karthagos und Hannibals persönliche Ambitionen angedeutet werden.
Welche Ursachen begünstigten den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Ursachen des Krieges. Es werden machtpolitische Aspekte, wirtschaftliche Interessen (Karthagos Handelsmonopol) und die persönlichen Ambitionen Hannibals, beeinflusst durch den ererbten Familiengroll gegen Rom, diskutiert. Die Analyse zeigt ein komplexes Bild, das sowohl machtpolitische Spannungen als auch persönliche Motivationen beinhaltet, wobei die Frage der alleinige Kriegsschuld nicht eindeutig beantwortet wird.
Aus welchem Anlass kam es 218 zum Kriegsausbruch?: Dieses Kapitel beleuchtet den unmittelbaren Auslöser des Krieges, die Belagerung Sagunts durch Hannibal. Es untersucht die unterschiedlichen Interpretationen antiker Quellen zur Beziehung zwischen Rom und Sagunt (Bundesgenossen, Schutzverhältnis, oder autonome Stadt), die geographische Lage Sagunts im Verhältnis zum Ebro, und die Chronologie der Ereignisse, um die Frage zu klären, ob der Ebrovertrag verletzt wurde und wie diese Ereignisse zum Krieg führten. Die Uneinheitlichkeit der Quellen wird hervorgehoben.
Wer trägt die Schuld am Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?: Dieses Kapitel analysiert die Kriegsschuldfrage unter Berücksichtigung der vorangegangenen Kapitel. Es werden die unterschiedlichen Interpretationen der antiken Geschichtsschreiber, insbesondere bezüglich der Rolle des Ebrovertrages und des Lutatiusvertrages, verglichen und bewertet. Die Analyse zeigt, dass die Schuldfrage komplex ist und nicht allein Hannibal oder Karthago zugeschrieben werden kann, sondern auch das Verhalten Roms und die bestehenden Spannungen zwischen beiden Großmächten eine Rolle spielten.
Schlüsselwörter
Zweiter Punischer Krieg, Rom, Karthago, Hannibal, Ebrovertrag, Lutatiusvertrag, Sagunt, Kriegsschuld, Machtpolitik, Handelsmonopol, Barkiden, metus punicus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Zweiten Punischen Krieg
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselbegriffe. Der Fokus liegt auf der Analyse der Ursachen des Krieges und der Klärung der Verantwortlichkeiten zwischen Rom und Karthago.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die politischen und strategischen Ursachen des Zweiten Punischen Krieges, die Rolle des Ebrovertrags und des Lutatiusvertrags, die Beziehung zwischen Rom und Sagunt, die Kriegsverantwortung von Rom und Karthago, und Hannibals Rolle und Motivationen. Es analysiert verschiedene Perspektiven antiker Autoren und die Komplexität der Kriegsschuldfrage.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in die Kapitel: "Der Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges - Einleitung", "Welche Ursachen begünstigten den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?", "Aus welchem Anlass kam es 218 zum Kriegsausbruch?", und "Wer trägt die Schuld am Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges?". Jedes Kapitel wird im Dokument zusammengefasst.
Welche Quellen werden im Dokument verwendet?
Das Dokument bezieht sich auf antike Quellen, um die verschiedenen Perspektiven und Interpretationen der Ereignisse um den Ausbruch des Zweiten Punischen Krieges darzustellen. Die Uneinheitlichkeit und die unterschiedlichen Interpretationen dieser Quellen werden explizit erwähnt und in der Analyse berücksichtigt.
Wie wird die Kriegsschuldfrage behandelt?
Die Kriegsschuldfrage wird als komplex dargestellt und nicht allein Hannibal oder Karthago zugeschrieben. Das Verhalten Roms und die bestehenden Spannungen zwischen beiden Großmächten werden als wichtige Faktoren berücksichtigt. Die unterschiedlichen Interpretationen der antiken Geschichtsschreiber, insbesondere bezüglich der Rolle des Ebrovertrages und des Lutatiusvertrags, werden verglichen und bewertet.
Welche Rolle spielt der Ebrovertrag?
Der Ebrovertrag spielt eine zentrale Rolle in der Diskussion um die Kriegsschuld. Das Dokument untersucht, ob der Vertrag durch die Belagerung Sagunts durch Hannibal verletzt wurde und wie dies zu den Ereignissen führte, die zum Krieg führten. Die unterschiedlichen Interpretationen des Vertrags durch antike Autoren werden analysiert.
Welche Rolle spielt Sagunt?
Die Belagerung Sagunts durch Hannibal wird als unmittelbarer Auslöser des Krieges dargestellt. Das Dokument untersucht die Beziehung zwischen Rom und Sagunt (Bundesgenossen, Schutzverhältnis oder autonome Stadt), die geographische Lage Sagunts und die Chronologie der Ereignisse um Sagunt, um die Rolle Sagunts im Ausbruch des Krieges zu klären.
Welche Rolle spielt Hannibal?
Hannibals Rolle und Motivationen werden im Dokument diskutiert. Seine persönlichen Ambitionen, beeinflusst durch den ererbten Familiengroll gegen Rom, werden als ein Faktor für den Kriegsausbruch betrachtet. Seine Rolle in der Belagerung Sagunts und die Gesamtstrategie Karthagos wird beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Dokument?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Zweiter Punischer Krieg, Rom, Karthago, Hannibal, Ebrovertrag, Lutatiusvertrag, Sagunt, Kriegsschuld, Machtpolitik, Handelsmonopol, Barkiden, metus punicus.
- Arbeit zitieren
- M.A. Alexandra Schäfer (Autor:in), 2004, Der Ausbruch des zweiten Punischen Krieges, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125501