Diese Arbeit wird eines der Interferenzgebiete zwischen Literatur und Musik behandeln. Die enge Verwandtschaft von Drama und Oper ist im 17. Jahrhundert nicht zuletzt eine Folge der „Personalunion von Dramatikern und Librettisten.“ Das hier zu behandelnde Genre ist in der Mitte der vorigen anzusiedeln, da es sowohl gesprochene als auch gesungene Textpassagen aufweist – die Zarzuela. Das Diccionario de la música española e hispanoamericana bezeichnet sie als “género híbrido, en parte cantado pero sobre todo representado, de ambiente rústico, temática clásica pastoril y tono mitológico-burlesco.” Zudem weist es darauf hin, dass ihre Texte nicht zur bloßen Lektüre taugen, wenngleich sie in der Tradition der comedia nueva stehen.
In dieser Arbeit soll nun anhand der Thesen, die Albert Gier in seinem Buch „Das Libretto“ bezüglich der Oper herausarbeitet (wobei er die hispanistische Welt außen vor lässt), eine Untersuchung der Zarzuelatexte „La púrpura de la rosa“ von Pedro Calderón de la Barca und „También se vengan los dioses“ von Lorenzo de las Llamosas vorgenommen werden, wobei auch die Vertonung des ersten durch Tomás de Torrejón y Velasco in Teilen betrachtet werden soll. Ziel dieser Untersuchung wird es sein, eine Aussage darüber zu treffen, in wie weit die Texte die Gier’schen Librettomerkmale aufweisen.
Zunächst werden die wichtigsten Theorien Giers vorgestellt, um anschließend diese auf die Zuarzuelas anzuwenden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Libretto (nach Gier)
- Definitionsversuche
- Das Libretto im 17. Jahrhundert
- Die zentralen Thesen Albert Giers
- Formale Aspekte
- Zeitliche und strukturelle Aspekte
- Inhaltliche Aspekte
- Musikalische Aspekte
- "La púrpura de la rosa" und "También se vengan los dioses"
- Die Zarzuelas in ihrem Entstehungskontext
- Anwendung der Thesen Giers auf die vorliegenden Libretti
- Formale Aspekte
- Zeitliche und strukturelle Aspekte
- Inhaltliche Aspekte
- Musikalische Aspekte
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Zarzuela-Libretti „La púrpura de la rosa“ und „También se vengan los dioses“ anhand der Thesen Albert Giers zum Opernlibretto. Ziel ist es zu analysieren, inwieweit die Merkmale des von Gier beschriebenen Librettos in diesen spanischen Texten vorhanden sind. Die Arbeit verbindet literatur- und musikwissenschaftliche Ansätze.
- Anwendung von Albert Giers Libretto-Theorie auf die Zarzuela
- Analyse formaler Aspekte der Zarzuela-Libretti
- Untersuchung zeitlicher und struktureller Elemente
- Behandlung inhaltlicher Besonderheiten der ausgewählten Texte
- Berücksichtigung musikalischer Aspekte (wo möglich)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den interdisziplinären Charakter der Arbeit, die sich mit der Zarzuela als Mischgenre zwischen gesprochenem und gesungenem Text auseinandersetzt. Das zweite Kapitel erläutert Giers Definition des Librettos und dessen Charakteristika im 17. Jahrhundert. Kapitel 3 präsentiert die zentralen Thesen Giers zu formalen, zeitlichen, inhaltlichen und musikalischen Aspekten des Librettos. Kapitel 4 wendet diese Thesen auf die Libretti von Calderón de la Barca und de las Llamosas an, indem es jeweils die formalen, zeitlichen, inhaltlichen und musikalischen Aspekte analysiert.
Schlüsselwörter
Zarzuela, Libretto, Albert Gier, Pedro Calderón de la Barca, Lorenzo de las Llamosas, 17. Jahrhundert, spanisches Theater, Musikdrama, Genre-Hybridität, formale Aspekte, inhaltliche Analyse, musikwissenschaftliche Analyse.
- Arbeit zitieren
- Susanne Ziese (Autor:in), 2005, Von Göttern und Hirten - Das Libretto der Zarzuela im 17. Jahrhundert , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125637