Seit Beginn der ersten Theorien zur Philosophie des Geistes behandelt die Diskussion immer wieder die gleiche Frage: Wie stellt sich das Verhältnis von Körper und Geist dar? Aktuell wird dabei versucht – ganz im Sinne des Physikalismus – dem Geist eine Basis auf physikalischen Tatsachen nachzuweisen. Die verschiedenen Theorien des Semantischen Physikalismus, der Identitätstheorie, des Monismus, Materalismus, Funktionalismus und Repräsentationalismus gelangen dabei durch zwar unterschiedliche Beweiswege und Akzentuierungen dennoch zu dem gleichen Ergebnis, dass es keine nicht-physikalischen Tatsachen geben kann. Im Bereich der Theorien des phänomenalen Bewusstseins jedoch wird genau dieser Beweis der Existenz nicht-physikalischer Tatsachen angestrebt, was sowohl den Widerstreit mit dem Physikalismus als auch die wichtige Bedeutung dieser Debatte erklärt.
Mit der vorliegenden Arbeit soll ein Überblick zum Bereich des phänomenalen Bewusstseins gegeben werden. Dazu werden zunächst die Begriffe des phänomenalen Bewusstseins sowie anschließend der Qualia zu klären sein. Dem folgen Betrachtungen zu einzelnen Gedankenexperimenten, die eine Existenz nicht-physikalischer Tatsachen diskutieren und dem Physikalismus entgegenstehen. Im Besonderen wird hier auf Thomas Nagels Wie ist es, eine Fledermaus zu sein?, Frank Jackson und seine Wissenschaftlerin Mary sowie Joseph Levines Theorie zur Erklärungslücke einzugehen sein. Daraus ergibt sich dann die Notwendigkeit der Tatsachenbegriffsklärung, während dieser die Gegenargumente des Physikalismus einfließen. In einer abschließenden Zusammenfassung werden noch einmal alle gewonnenen relevanten Erkenntnisse zur Debatte um das phänomenale Bewusstsein zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff des phänomenalen Bewusstseins
- Das Problem der Qualia
- Gedankenexperimente
- Thomas Nagel und die Fledermaus
- Frank Jackson und Mary
- Joseph Levine und die Erklärungslücke
- Das Problem des Tatsachenbegriffs. Der Physikalismus auf dem Prüfstand
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit bietet einen Überblick über das phänomenale Bewusstsein. Ziel ist es, den Begriff des phänomenalen Bewusstseins und den damit verbundenen Qualia zu klären. Die Arbeit untersucht kritisch Gedankenexperimente, die die Existenz nicht-physikalischer Tatsachen diskutieren und dem Physikalismus entgegen stehen.
- Der Begriff des phänomenalen Bewusstseins und seine Problematik
- Analyse von Gedankenexperimenten (Nagel, Jackson, Levine)
- Der Konflikt zwischen Physikalismus und der Existenz nicht-physikalischer Tatsachen
- Die Rolle des Tatsachenbegriffs in der Debatte
- Zusammenführung relevanter Erkenntnisse zur Debatte um das phänomenale Bewusstsein
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Frage nach dem Verhältnis von Körper und Geist und führt in die Problematik des phänomenalen Bewusstseins ein. Die Arbeit skizziert den geplanten Aufbau und die behandelten Themen.
Zum Begriff des phänomenalen Bewusstseins: Dieses Kapitel klärt den vielschichtigen Begriff des Bewusstseins, differenziert zwischen verschiedenen Verständnisweisen und konzentriert sich auf das phänomenale Bewusstsein als subjektives Erleben.
Das Problem der Qualia: Dieses Kapitel behandelt das Problem der Qualia, den subjektiven Erlebnisqualitäten, und deren Unvereinbarkeit mit einem rein physikalistischen Weltbild.
Gedankenexperimente: Hier werden die bekannten Gedankenexperimente von Nagel, Jackson und Levine analysiert, die die Herausforderungen für den Physikalismus aufzeigen.
Das Problem des Tatsachenbegriffs. Der Physikalismus auf dem Prüfstand: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung des Tatsachenbegriffs und analysiert die Argumente gegen den Physikalismus im Kontext des phänomenalen Bewusstseins.
Schlüsselwörter
Phänomenales Bewusstsein, Qualia, Physikalismus, Materialismus, Gedankenexperimente, Thomas Nagel, Frank Jackson, Joseph Levine, Tatsachenbegriff, subjektives Erleben, nicht-physikalische Tatsachen.
- Arbeit zitieren
- Kathleen Grünert (Autor:in), 2008, Phänomenales Bewusstsein, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/125715