In folgender Ausführung soll die Vertikale als Bildstruktur in den Filmen „Fahrstuhl zum Schafott“ („L´Ascenseur pour l´échafaud“, Louis Malle, 1957) und „Metropolis“ (Fritz Lang, 1927) erläutert werden. Die senkrechte Form in der Bildsprache wird grundsätzlich meist den dramatischen Genres, wie Thrillern, Katastrophen- und Horrorfilmen zugeordnet, während die Horizontale eher in epischen Genres, wie dem Western eingesetzt wird. Dabei ist in der Formanalyse der Vertikalen das Situative, Ereignishafte zueigen, während die Waagrechte auf Prozesse und Entwicklungen im Inhalt abzielt.
Die beiden zu besprechenden Filme weichen jedoch zum größten Teil von diesem Prinzip ab und unterliegen einer eigenen Formensprache, die auf ihre Bezüge zu Inhalt, Bildstruktur und Symbolik untersucht und verglichen werden soll.
„Metropolis“ und „Fahrstuhl zum Schafott“ entsprechen dabei weniger Beispielen des klassischen Kinos, in dem die Bilder streng und wohl kalkuliert in ihrer festen Grammatik verbleiben. Gerade Malles Film entstammt dem Kino der Nachkriegsgeneration und ist geprägt von der bewegten Kamera, die befreit ist von der strengen Kadrierung eines erstarrten Klassizismus. In dieser Phase gewann auch die Vertikale erneut Bedeutung, wenngleich im Sinne der Nouvelle Vague nicht als kanonische Stilprägung, sondern als offenes Experiment.1
Diesem Vergleich wird sich die Arbeit über kurze Abhandlungen zu den Regisseuren und den Genreeinordnungen nähern. Die Vertikale soll als Form und Symbol gedeutet, geschichtlich, christlich-mythologisch und semantisch eingeordnet werden, ebenso erfolgen Ausführungen zur Geschichte und Bedeutung des Fahrstuhls, der Kabine und des Schachts und seiner Konstituierung als Vertikale, die in beiden Filmen eine bedeutende Rolle spielt. Ebenso soll genauer auf die vertikale Architektur beider Filme eingegangen werden, die futuristischen Hochhäuser, die Treppen, Türme und Autobahnen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die Vertikale als Bildstruktur - Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Fritz Langs „Metropolis“
- Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“
- Louis Malle
- Exkurs Nouvelle Vague
- Exkurs Film Noir
- Die Vertikale - Form und Symbol
- Die Vertikale – Fahrstuhl und Hochhäuser
- Die Vertikale – Ihre Konstituierung durch den Fahrstuhl
- Die Fahrstuhlkabine
- Der Schacht
- Das Steckenbleiben im Fahrstuhl
- Fritz Langs „Metropolis“
- Fritz Lang
- Exkurs Science-Fiction
- Die Vertikale - Architektur im Film
- Der Fahrstuhl
- Die Treppe
- Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“
- Vergleich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die vertikale Bildstruktur in Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Fritz Langs „Metropolis“. Ziel ist ein Vergleich der formalen Gestaltung und der symbolischen Bedeutung der Vertikalen in beiden Filmen, unter Berücksichtigung der jeweiligen historischen und filmischen Kontexte. Die Arbeit geht dabei über eine reine Formanalyse hinaus und beleuchtet auch die inhaltlichen Bezüge.
- Die Vertikale als formales Gestaltungselement im Film
- Symbolische Bedeutung der Vertikale (z.B. christlich-mythologische Bezüge)
- Der Fahrstuhl als konstituierendes Element der vertikalen Bildstruktur
- Vergleich der vertikalen Architektur in beiden Filmen
- Einordnung der Filme in die jeweiligen filmhistorischen Kontexte (Nouvelle Vague, klassisches Kino)
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort erläutert die Forschungsfrage: die Analyse der vertikalen Bildstruktur in „Fahrstuhl zum Schafott“ und „Metropolis“. Es wird auf die übliche Zuordnung der vertikalen Bildsprache zu dramatischen Genres und der horizontalen zu epischen Genres eingegangen, wobei die untersuchten Filme als Ausnahmen von diesem Prinzip dargestellt werden. Das Vorwort hebt die Bedeutung der bewegten Kamera in Malles Film und die Abkehr von einem strengen Klassizismus hervor. Es kündigt die Herangehensweise der Arbeit an, die u.a. biografische Aspekte der Regisseure, Genre-Einordnungen, symbolische Interpretationen der Vertikalen und die Analyse der vertikalen Architektur umfasst.
Die Vertikale als Bildstruktur - Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Fritz Langs „Metropolis“: Dieses Kapitel bildet den Hauptteil der Arbeit und gliedert sich in die Analyse von Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Langs „Metropolis“. Es wird sowohl auf die formalen Aspekte der vertikalen Bildgestaltung eingegangen, als auch auf die symbolische Bedeutung dieser Strukturen. Dabei wird der Fahrstuhl als zentrales Element der vertikalen Komposition analysiert und seine Bedeutung für die Erzählung beleuchtet. Die Architektur der beiden Filme, insbesondere Hochhäuser, Treppen und Türme, wird als wichtiger Bestandteil der vertikalen Bildsprache untersucht. Der Vergleich beider Filme bildet den Abschluss dieses Kapitels.
Vergleich: Dieser Abschnitt vergleicht die Ergebnisse der Einzelanalysen von „Fahrstuhl zum Schafott“ und „Metropolis“, konzentriert sich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vertikalen Bildstrukturen und ihrer jeweiligen Bedeutung in den beiden Filmen. Es werden die unterschiedlichen filmischen Stile und die jeweiligen historischen Kontexte mitberücksichtigt. Der Vergleich analysiert die Effekte der Vertikalen auf die Erzählung, die Atmosphäre und die Bedeutung der Filme.
Schlüsselwörter
Vertikale Bildstruktur, Formanalyse, Film Noir, Nouvelle Vague, Louis Malle, Fritz Lang, Fahrstuhl zum Schafott, Metropolis, Architektur, Symbol, Filmgeschichte, Science-Fiction.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der vertikalen Bildstruktur in „Fahrstuhl zum Schafott“ und „Metropolis“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die vertikale Bildstruktur in Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Fritz Langs „Metropolis“. Der Fokus liegt auf einem Vergleich der formalen Gestaltung und der symbolischen Bedeutung der Vertikalen in beiden Filmen, unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen historischen und filmischen Kontexte. Die Analyse geht über reine Formanalyse hinaus und beleuchtet auch die inhaltlichen Bezüge.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Vertikale als formales Gestaltungselement im Film; die symbolische Bedeutung der Vertikalen (einschließlich christlich-mythologischer Bezüge); der Fahrstuhl als konstituierendes Element der vertikalen Bildstruktur; ein Vergleich der vertikalen Architektur in beiden Filmen; und die Einordnung der Filme in ihre jeweiligen filmhistorischen Kontexte (Nouvelle Vague, klassisches Kino).
Welche Filme werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht Louis Malles „Fahrstuhl zum Schafott“ und Fritz Langs „Metropolis“, wobei die vertikale Bildstruktur in beiden Filmen im Mittelpunkt steht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in ein Vorwort, ein Hauptkapitel mit der Analyse von „Fahrstuhl zum Schafott“ und „Metropolis“, und ein abschließendes Vergleichskapitel. Das Vorwort erläutert die Forschungsfrage und die Herangehensweise. Das Hauptkapitel analysiert die formalen und symbolischen Aspekte der vertikalen Bildgestaltung in beiden Filmen, einschließlich des Fahrstuhls als zentrales Element. Das Vergleichskapitel konzentriert sich auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vertikalen Bildstrukturen und ihrer Bedeutung.
Welche Aspekte der Filme werden analysiert?
Die Analyse umfasst formale Aspekte der vertikalen Bildgestaltung (z.B. Kameraführung, Architektur), die symbolische Bedeutung der Vertikalen (z.B. christlich-mythologische Bezüge), die Rolle des Fahrstuhls als zentrales Element der vertikalen Komposition, sowie die Einordnung der Filme in ihre jeweiligen filmhistorischen Kontexte (Nouvelle Vague und klassisches Kino).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Vertikale Bildstruktur, Formanalyse, Film Noir, Nouvelle Vague, Louis Malle, Fritz Lang, Fahrstuhl zum Schafott, Metropolis, Architektur, Symbol, Filmgeschichte, Science-Fiction.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen werden im Vergleichskapitel gezogen, das die Ergebnisse der Einzelanalysen von „Fahrstuhl zum Schafott“ und „Metropolis“ zusammenfasst und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der vertikalen Bildstrukturen und ihrer Bedeutung in beiden Filmen herausarbeitet. Die unterschiedlichen filmischen Stile und die jeweiligen historischen Kontexte werden dabei berücksichtigt. Die Analyse betrachtet die Effekte der Vertikalen auf Erzählung, Atmosphäre und Bedeutung der Filme.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für alle gedacht, die sich für Filmtheorie, Filmgeschichte, Filmanalyse und die symbolische Bedeutung von Bildstrukturen interessieren. Sie ist besonders relevant für Studierende der Filmwissenschaft und Medienwissenschaft.
- Quote paper
- Eva Lindner (Author), 2009, Die Vertikale als Bildstruktur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126074