Bis in das Jahr 1908 war Frauen nur in Ausnahmefällen ein Besuch höherer Bildungsinstitute wie Universitäten oder Akademien möglich. Frauen die dennoch den steinigen Weg der Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Fähigkeiten gegangen waren, waren in ihrem späteren Berufsleben auf die Duldung ihrer männlichen Kollegen und Behörden angewiesen. Eine generelle Öffnung der Universitäten für studienwillige Frauen wurde erst zwischen 1900 und 1908 erreicht. Die spätere Berufswahl blieb hingegen stark eingeschränkt, sie konnten weder eine universitäre noch eine juristische Karriere in Erwägung ziehen. Besser war die Situation lediglich für angehende Lehrerinnen und Ärztinnen. Der Umstand, dass 75% aller Studentinnen sich in den philosophischen Akademien immatrikulierten wurde bereits von der Zeitgenossin Gertrud Bäumer als problematisch angesehen. Die Erfolge der folgenden Jahrzehnte können als Erfolge der bürgerlichen Frauenbewegung gelten, die nicht das Ziel hatte Frauen in Führungspositionen zu installieren, sondern in der Tradition der Aufklärung die freie Entfaltung der Persönlichkeit auch für Frauen forderte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Studentinnenzahlen und soziales Gefüge der Studentinnen von der Wilhelminischen Epoche bis zur Weimarer Republik
- 2.1 Anzahl von Frauen an deutschen Universitäten
- 2.2 Soziales Gefüge weiblicher Studierender an deutschen Universitäten
- 3. Studienziele und Studienfächer der Studentinnen
- 4. Studiensituation und Studienabschluss von Frauen
- 4.1 Frauen an der Philosophischen Fakultät
- 4.2 Frauen an der Medizinischen Fakultät
- 4.3 Frauen an der Juristischen und Staatswissenschaftlichen Fakultät
- 4.4 Eine Untersuchung der Abiturientinnen der Annetteschule
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Chancengleichheit beim Studienabschluss von Frauen in der Weimarer Republik. Sie beleuchtet die Entwicklung der Studentinnenzahlen, das soziale Gefüge der Studentenschaft, die Studienwahl, und die Studiensituation von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kommilitonen.
- Entwicklung der Studentinnenzahlen in der Weimarer Republik
- Soziale Herkunft und Zusammensetzung der Studentinnen
- Beliebte Studienfächer und deren Gründe
- Studiensituation und -bedingungen für Frauen
- Chancengleichheit im Hochschulwesen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert den historischen Kontext des Frauenstudiums in Deutschland. Sie beschreibt die eingeschränkten Möglichkeiten für Frauen vor 1908 und die allmähliche Öffnung der Universitäten im frühen 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf den Bemühungen der Frauenbewegung, die nicht nur auf Führungspositionen abzielte, sondern auf die umfassende Gleichberechtigung und freie Persönlichkeitsentfaltung für Frauen. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach den Chancen von Frauen auf einen Hochschulabschluss in der Weimarer Republik und kündigt die weitere Untersuchung dieser Fragestellung an.
2. Studentinnenzahlen und soziales Gefüge der Studentinnen von der Wilhelminischen Epoche bis zur Weimarer Republik: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der Studentinnenzahlen von der Wilhelminischen Epoche bis in die Weimarer Republik. Es wird gezeigt, wie sich die Zulassung von Frauen zu universitären Studien erst schrittweise in den verschiedenen deutschen Bundesstaaten durchsetzte und wie der Erste Weltkrieg und die darauffolgende Zeit zu einem deutlichen Anstieg der Studentinnenzahlen führten. Die bevorzugten Studienorte werden benannt und der Frauenanteil an verschiedenen Universitäten aufgezeigt. Die Kapitel analysiert darüber hinaus die soziale Herkunft der Studentinnen, verdeutlicht den deutlichen Unterschied zur sozialen Herkunft der männlichen Studenten und zeigt die geringe Anzahl von Studentinnen aus Arbeiterfamilien auf.
3. Studienziele und Studienfächer der Studentinnen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Studienfachwahl der Frauen an den deutschen Universitäten. Es wird aufgezeigt, dass ein Großteil der Studentinnen Fächer wie Philologie und Geschichte belegte, teilweise aufgrund der gesellschaftlichen Akzeptanz des Lehrerinnenberufs und der geringeren Zugangsvoraussetzungen. Der hohe Anteil von Studentinnen in der Medizin wird ebenfalls beleuchtet und in den gesellschaftlichen Kontext eingeordnet. Das Kapitel analysiert die Gründe für die Wahl bestimmter Fächer und die damit verbundenen beruflichen Perspektiven der Frauen. Es wird außerdem die geringe Repräsentation von Frauen in technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen diskutiert.
Schlüsselwörter
Chancengleichheit, Frauenstudium, Weimarer Republik, Studentinnenzahlen, soziales Gefüge, Studienfächer, Hochschulzugang, Frauenbewegung, Bildungsexpansion, gesellschaftliche Normen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu: Studienbedingungen von Frauen in der Weimarer Republik
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die Chancengleichheit beim Studienabschluss von Frauen in der Weimarer Republik. Sie beleuchtet die Entwicklung der Studentinnenzahlen, das soziale Gefüge der Studentenschaft, die Studienwahl, und die Studiensituation von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kommilitonen. Konkret werden die Entwicklung der Studentinnenzahlen, die soziale Herkunft der Studentinnen, die beliebtesten Studienfächer und deren Gründe, die Studiensituation und -bedingungen für Frauen sowie die Chancengleichheit im Hochschulwesen analysiert.
Welche Zeiträume werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet den Zeitraum von der Wilhelminischen Epoche bis zur Weimarer Republik, wodurch die Entwicklung des Frauenstudiums über einen längeren Zeitraum hinweg analysiert wird. Der Fokus liegt jedoch insbesondere auf der Weimarer Republik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Studentinnenzahlen und soziales Gefüge, Studienziele und Studienfächer, Studiensituation und Studienabschluss, und Zusammenfassung. Innerhalb dieser Kapitel werden verschiedene Aspekte des Frauenstudiums detailliert untersucht, beispielsweise die Entwicklung der Studentinnenzahlen an verschiedenen Universitäten, die soziale Herkunft der Studentinnen, die Wahl der Studienfächer und die Studiensituation an unterschiedlichen Fakultäten (Philosophische, Medizinische, Juristische und Staatswissenschaftliche Fakultät).
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Analyse von Studentinnenzahlen und deren sozialer Herkunft. Sie bezieht sich auch auf die Studienfachwahl der Frauen und untersucht die Studiensituation an verschiedenen Fakultäten. Ein Beispiel hierfür ist die Untersuchung der Abiturientinnen der Annetteschule. Die genauen Datenquellen sind in der Arbeit selbst detaillierter beschrieben.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen hinsichtlich der Chancengleichheit von Frauen im Hochschulwesen der Weimarer Republik. Sie beleuchtet die Hürden, mit denen Frauen konfrontiert waren, und analysiert die Faktoren, die die Studiensituation und den Studienabschluss beeinflusst haben. Die konkreten Schlussfolgerungen sind im Kapitel "Zusammenfassung" detailliert dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter, die die Arbeit treffend beschreiben, sind: Chancengleichheit, Frauenstudium, Weimarer Republik, Studentinnenzahlen, soziales Gefüge, Studienfächer, Hochschulzugang, Frauenbewegung, Bildungsexpansion, und gesellschaftliche Normen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Chancengleichheit beim Studienabschluss von Frauen in der Weimarer Republik. Sie analysiert die Entwicklung der Studentinnenzahlen, das soziale Gefüge der Studentinnen, die Studienwahl, und die Studiensituation von Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kommilitonen.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in diesen?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung): Historischer Kontext des Frauenstudiums und Forschungsfrage. Kapitel 2 (Studentinnenzahlen und soziales Gefüge): Entwicklung der Studentinnenzahlen und deren soziale Herkunft. Kapitel 3 (Studienziele und Studienfächer): Studienfachwahl der Frauen und deren Gründe. Kapitel 4 (Studiensituation und Studienabschluss): Studiensituation an verschiedenen Fakultäten und Studienabschlussraten. Kapitel 5 (Zusammenfassung): Zusammenfassung der Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
- Arbeit zitieren
- MA Guido Maiwald (Autor:in), 2000, Studentinnen in der Weimarer Republik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126089