John F. Kennedys Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 1960 ist nicht zuletzt auf sein außergewöhnliches Talent im Umgang mit den Medien zurückzuführen. Als ehemaliger Journalist war Kennedy mit dem Nachrichtengeschäft vertraut. Dieses Wissen in Kombination mit seiner charismatischen Ausstrahlung ermöglichte ihm schon während seiner Zeit im Kongress, die Medien zu seinem Vorteil zu nutzen. Die Fernsehdebatten mit Konkurrent Richard Nixon verdeutlichten, dass Kennedy ein gutes Gespür für öffentlichkeitswirksames Auftreten hatte. Mit vielen der Journalisten und Zeitungsherausgeber verstand sich der junge Präsident hervorragend. Trotzdem war das Verhältnis zwischen ihm und der Presse nicht immer unproblematisch. Die Spannungen des Kalten Krieges sowie politisches Kalkül führten zu einer bewussten Pressepolitik seitens der Kennedy Administration, welche sich vor allem mit Eintritt der Kubakrise verschärfte.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese Pressepolitik zu untersuchen. Auf welche Weise hat Präsident Kennedy die Berichterstattung hinsichtlich seiner Person und Regierungsarbeit beeinflusst? Welche Besonderheiten sind in Kennedys Umgang mit den Medien festzustellen? Als Leitlinie soll hierbei das Postulat der Pressefreiheit dienen. Der Erste Verfassungszusatz hält fest, dass die Pressefreiheit nicht eingeschränkt werden darf. Hat Kennedy dies durch sein Nachrichten-Management getan? Diese Frage kann nicht eindeutig beantwortet werden - schließlich herrschte bei der Interpretation des Ersten Verfassungszusatzes u.a. Unklarheit über dessen Reichweite. Ich möchte jedoch den Blick auf einige interessante Aspekte von Kennedys Umgang mit den Medien, vor allem in der Kubakrise lenken, und Fragen über die Rechtmäßigkeit von Kennedys Nachrichten-Management aufwerfen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS POSTULAT DER PRESSEFREIHEIT
- Die Pressefreiheit in der Bill of Rights
- Die Interpretation der Meinungs- und Pressefreiheit durch den Obersten Gerichtshof
- PRÄSIDENT KENNEDY UND DIE PRESSE
- DIE PRESSEPOLITIK WÄHREND DER KUBAKRISE 1962.
- KONKLUSION
- Evaluation von Kennedys Pressepolitik
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Pressepolitik der Regierung Kennedy vor und während der Kubakrise 1962. Sie untersucht, wie Präsident Kennedy die Berichterstattung über seine Person und Regierungsarbeit beeinflusst hat und welche Besonderheiten in seinem Umgang mit den Medien festzustellen sind. Als Leitlinie dient das Postulat der Pressefreiheit. Die Arbeit beleuchtet, ob Kennedys Nachrichten-Management die Pressefreiheit eingeschränkt hat und welche interessanten Aspekte in seinem Umgang mit den Medien, insbesondere während der Kubakrise, zu finden sind.
- Die Pressefreiheit in den USA
- Das Verhältnis von Präsident Kennedy und der Presse
- Die Pressepolitik der Kennedy Administration während der Kubakrise
- Die Bewertung von Kennedys Pressepolitik im Hinblick auf die Pressefreiheit
- Der Einfluss von Krisen auf die Pressefreiheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Pressepolitik der Regierung Kennedy ein und beleuchtet Kennedys Talent im Umgang mit den Medien. Sie stellt die Zielsetzung der Arbeit dar und benennt die Forschungsfragen. Kapitel 2 behandelt das Postulat der Pressefreiheit in der Bill of Rights und die Interpretation der Meinungs- und Pressefreiheit durch den Obersten Gerichtshof. Kapitel 3 fokussiert sich auf das Verhältnis von Präsident Kennedy und der Presse und untersucht Kennedys Einfluss auf die Berichterstattung. Kapitel 4 betrachtet die Pressepolitik der Kennedy Administration während der Kubakrise 1962, insbesondere die Maßnahmen zur Beeinflussung der Medien. Die Konklusion bietet eine Bewertung von Kennedys Pressepolitik im Hinblick auf das Postulat der Pressefreiheit und zieht einige Entscheidungen aus der Verfassungsgeschichte bezüglich der Aussetzung des Grundrechtsschutzes in nationalen Krisen heran.
Schlüsselwörter
Pressepolitik, John F. Kennedy, Kubakrise 1962, Pressefreiheit, Bill of Rights, Oberster Gerichtshof, Nachrichten-Management, Medien, Krisenkommunikation, Verfassungsgeschichte, Grundrechtsschutz.
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- Andrea Ipsen (Author), 2002, Die Pressepolitik der Regierung Kennedy vor und während der Kubakrise 1962, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12612