In dieser Arbeit werde ich zunächst die Hauptbegriffe „Führungskraft“ und „Rolle“ definieren, das daraus resultierende Spannungsfeld skizzieren, den Zusammenhang von Authentizität und Rolle beleuchten, den interaktionistischen Ansatz von Oswald Neuberger besprechen, auf den Rollenkonflikt in einer Person (intrapersonell) eingehen um mit einem persönlichen Fazit abzuschließen.
Als ich begann mich mit der Literatur zum Thema Führung und Leitungsmodelle im Rahmen meines Masterstudiums auseinanderzusetzen begann eine erstaunliche Weitung meines bisherigen Verständnisses von Führung und Leitung. In meinem hauptsächlichen Wirkungs- und Erfahrungsbereich, dem der Leiterschaft in einer freikirchlichen Ortsgemeinde wird viel über Leiterschaft gesprochen und doch sind die Themen recht schmal. Der Blick über den vielzitierten Tellerrand zeigt eine große Fülle an Ansichten, Ansätzen und auch geschichtlichen Entwicklungen in diesem Bereich. Für mich kristallisierte sich die Frage der Rollenvielfalt heraus, die sehr grundsätzliche Themen berührt. Im Blickpunkt ist die Führungskraft, die mit den verschiedenen „Hüten“ umgehen muss. Mit einem Schmunzeln und doch ernstgemeint sagte ich kürzlich im Rahmen einer Gemeindeleitungssitzung: „Jetzt trage ich den Hut des Gemeindeleiters“ und trug vor, wie ich es sehe, um direkt im Anschluss zu sagen: „Nun trage ich den Hut des Leiters von BFP-NRW.“ Es ging um die Summe, die wir für den Dienst eines Gastsprechers zahlen wollten, der sowohl Sprecher auf der Konferenz von BFP-NRW als auch in unserer Gemeinde sein würde. Unbenommen davon, dass es mein Anliegen ist großzügig zu sein, jonglierte ich innerlich mit den beiden Kassen dieser beiden Organisationen.
Dieses kleine Beispiel steht für eine Fülle von Rollenkonflikten in die man als Leiter gerät. Ich erlebe mich in der Rolle des Ehemannes, des Vaters, des Pastors, des Gemeindeleiters und des Verantwortlichen für die Region NRW in einem freikirchlichen Gemeindebund. Weitere Rollen sind uns so vertraut, dass wir sie oft gar nicht nennen: die Rolle als Mann, die Rolle als Sohn, die Rolle als Kollege, die Rolle als Bürger der Stadt Willich bis hin zur Rolle als Autofahrer. Zur Komplexität dieses Themas kommt der stete gesellschaftliche Wandel all dieser Rollen. Die hohe Bedeutung dieses Themas wird auch deutlich wenn man seinen Fokus darauf richtet, dass die Ursachen des „Glücks“ oder „Krankwerdens“ oft hiermit zusammenhängen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1 Definition „Führung“
- 2 Definition „Rollenvielfalt“
- 2.1 Der Begriff „Rolle“
- 2.2 Der Begriff „Rollenvielfalt“
- 3 Der Ruf nach Authentizität der Führungskraft
- 4 Der interaktionistische Ansatz
- 5 Der intrapersonelle Rollenkonflikt
- 6 Abschließendes Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage der Rollenvielfalt von Führungskräften, insbesondere in Bezug auf den Kontext von Leiterschaft in freikirchlichen Gemeinden. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Rollen, die Führungskräfte einnehmen, und untersucht die Herausforderungen, die mit dieser Rollenvielfalt verbunden sind. Die Arbeit beleuchtet auch den interaktionistischen Ansatz zur Führung, der die wechselseitigen Beziehungen zwischen Führungskraft und Geführten berücksichtigt.
- Definition von Führung und Rollenvielfalt
- Der Ruf nach Authentizität in der Führung
- Der interaktionistische Ansatz der Führung
- Der intrapersonelle Rollenkonflikt
- Die Komplexität von Rollen und gesellschaftlicher Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Der Text beginnt mit einer persönlichen Erfahrung des Autors, die die Komplexität der Rollenvielfalt von Führungskräften verdeutlicht. Er hebt die Bedeutung des Themas hervor und stellt die zentralen Fragen, die in der Arbeit behandelt werden.
1 Definition „Führung“
In diesem Kapitel werden verschiedene Definitionen von Führung vorgestellt und diskutiert. Der Autor beleuchtet die Bedeutung von Entwicklung und Zielorientierung in der Führung und analysiert die Rolle von Einflussnahme und Beeinflussung in Führungsprozessen.
2 Definition „Rollenvielfalt“
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Rolle“ und untersucht verschiedene Bedeutungen des Wortes. Der Autor fokussiert auf die soziale Rolle und deren Bedeutung im Kontext von Führung. Die Definitionen von Dahrendorf und Knorr werden vorgestellt und diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen „Führung“, „Rollenvielfalt“, „Authentizität“, „interaktionistischer Ansatz“ und „Rollenkonflikt“. Sie untersucht das Spannungsfeld zwischen den verschiedenen Rollen, die Führungskräfte in der Praxis einnehmen müssen, und den Anforderungen an authentische Führung.
- Arbeit zitieren
- Carsten Buck (Autor:in), 2014, Führungsstile und Leitungsmodelle. Die Führungskraft im Spannungsfeld der Rollenvielfalt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1261666