„Schon die Vorstellung, daß Kinder im Vernichtungslager gespielt haben, stellt die Rationalität des menschlichen Geistes und sein Vorstellungsvermögen auf die härteste Probe.“ (Eisen 1993, 103). Das habe auch ich gedacht, als ich im letzten Semester, in der Vorbereitung auf ein Referat für das Seminar „Das Spiel in der Pädagogik“, auf den geschichtlichen Abriss von Spiel und Erziehung in Heimlichs „Einführung in die Spielpädagogik“ (2001) gestoßen bin. Dort geht der Autor auf drei Seiten auf das Thema „Spiel und Erziehung im Nationalsozialismus“ ein. Hier beschreibt er dies nicht nur im Hinblick auf deutsche Kinder, sondern betrachtet auch die Kinder in den Ghettos und Lagern . Beeindruckt von diesem Sachverhalt, verwendete ich einen gewählten Ausschnitt des Artikels schon im Seminar für die Gruppenarbeit. Aber die Fragen, die ich mir in diesem Zusammenhang weiterhin stellte, waren noch nicht beantwortet.
Ich suchte Antworten zu den Fragestellungen, wie und was die eingesperrten Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus in den Ghettos und Lagern genau spielten. Wie könnten diese Spiele im Hinblick auf ihre Realität und Situation gedeutet werden und durch Spieltheorien erklärt werden?
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Hintergründe
- Das Leben und das kindliche Spiel in den Ghettos
- Der Hunger und Nahrungsmittelmangel
- Der allgegenwärtige Tod
- Die Zwangsarbeit
- Die Spielsachen
- Kinderaktionen und Deportationen
- Das Leben mit den „Bewachern"
- Das Leben und das kindliche Spiel in den Lagern
- Der Hunger und Nahrungsmittelmangel
- Der allgegenwärtige Tod
- Das Leben mit dem Ungeziefer
- Die Spielsachen
- Die anderen Zeitvertreibe
- Spieltheoretische und andere Deutungsversuche
- Spiel als Spiegel der Gesellschaft
- Spiel als Probe des Ernstfalls
- Spiel als kurze Atempause bzw. Erholung
- Spiel als Zeichen des Überlebenswillens
- Spiel als Täuschung und Protest
- Fazit und Diskussion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Spiel von Kindern in den Ghettos und Lagern während der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel ist es, die Spielformen und -inhalte in diesem Kontext zu analysieren und zu verstehen, wie sie von den Kindern genutzt wurden, um mit den extremen Lebensbedingungen umzugehen. Die Arbeit untersucht die Spielformen im Lichte der Spieltheorien und beleuchtet die Bedeutung des Spiels als Ausdruck von Widerstand, Anpassung und Überlebenswillen.
- Das Spiel als Ausdruck von Widerstand und Anpassung an die Lebensbedingungen in den Ghettos und Lagern
- Die Rolle des Spiels als Mittel zur Bewältigung von Trauma und Verlust
- Die Bedeutung des Spiels als Ausdruck von Hoffnung und Überlebenswillen
- Die Analyse der Spielformen im Lichte der Spieltheorien
- Die historische Einordnung des Spiels in den Kontext der NS-Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Spiels für Kinder in den Ghettos und Lagern während der NS-Zeit. Das erste Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe der Judenverfolgung und die Entstehung der Ghettos. Das zweite Kapitel beschreibt das Leben in den Ghettos und die Spielformen der Kinder, die von Hunger, Tod und Unterdrückung geprägt waren. Das dritte Kapitel widmet sich dem Leben in den Lagern und den Spielformen der Kinder, die unter noch extremeren Bedingungen lebten. Das vierte Kapitel analysiert die Spielformen im Lichte der Spieltheorien und untersucht die Bedeutung des Spiels als Ausdruck von Widerstand, Anpassung und Überlebenswillen. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert die Bedeutung der Erkenntnisse für die Pädagogik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Spiel von Kindern in den Ghettos und Lagern während der Zeit des Nationalsozialismus, die Spielformen und -inhalte in diesem Kontext, die Bedeutung des Spiels als Ausdruck von Widerstand, Anpassung und Überlebenswillen, die Spieltheorien und die historische Einordnung des Spiels in den Kontext der NS-Zeit. Die Arbeit beleuchtet die Lebensbedingungen der Kinder in den Ghettos und Lagern, die Auswirkungen von Hunger, Tod und Unterdrückung auf das Spielverhalten und die Bedeutung des Spiels als Mittel zur Bewältigung von Trauma und Verlust. Die Arbeit untersucht auch die Rolle des Spiels als Ausdruck von Hoffnung und Überlebenswillen und analysiert die Spielformen im Lichte der Spieltheorien.
- Quote paper
- Linda Neundorf (Author), 2008, Das Spiel der Kinder in den Ghettos und Lagern in der Zeit des Nationalsozialismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126199