Diese Masterarbeit hat das Ziel, nach der Definition der buddhistischen Meditation als ethische Praxis, die Kernfrage zu ergründen, inwiefern Meditation zu einer sozialeren Gesellschaft beitragen kann. Für Laien mag Meditation als das bloße Nichtstun verstanden werden, während es in der buddhistischen Meditationspraxis um eine aktive, geistige Tätigkeit geht, die nach philosophischen Gesichtspunkten in der Veränderung des eigenen Selbst zu einer Veränderung der Gesellschaft beitragen mag. Diese These möchte ich anhand von sechs Kapiteln erläutern. Die positiven Effekte des Einzelnen sollen der These nach als positive Effekt für die Gesellschaft nähergebracht werden. Nach dieser Einleitung und dem Forschungsstand komme ich auf die Meditationspraxis und ihre Auswirkungen zu sprechen. Meditationspraktiken gibt es viele, von Sitzmeditation bis zur geführten Meditation. Die Gemeinsamkeit der unterschiedlichen Praktiken hat das Ziel der universellen Güte, der Überwindung des Leids durch Mitgefühl. Demzufolge kann die Ethik und Moral im Buddhismus begriffen werden, als eine Philosophie, die durch das Mitleid das Leid in der Welt überwinden möchte und Altruismus und Mitgefühl stärkt, indem Achtsamkeit im Alltag geübt wird. Die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit für den Einzelnen sind erforscht. Die Gehirnstruktur wird funktionsfähiger, während sich allerdings Probleme bei psychisch instabilen Personen zeigen, die noch nicht bereit sind für tiefergehende Bewusstseinsveränderungen. Weil man sich in der Meditation in Konzentration auf den Geist befindet, der geklärt werden soll, bedarf es eines gesunden Zustandes, nicht bloß in Zerstreuung zu verfallen, sondern die Gedanken auf die Leere auszurichten. Das vierte Kapitel behandelt die Rolle des Bewusstseins in der Meditation. Das Bewusstsein an sich ist ein weitdiskutierter philosophischer Begriff, der im Buddhismus durch die zehn Stufen der Erleuchtung nach Buddha näher beleuchtet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. FORSCHUNGSSTAND
- 3. MEDITATIONSPRAXIS UND IHRE AUSWIRKUNGEN
- III.1 Meditation und universelle Güte
- III.1.1 Eine theoretische Analyse von Meditation
- III.1.2 Verschiedene Arten von Meditation als aktive Tätigkeit
- III.1.3 Meditationsobjekte und metta – liebevolle Freundlichkeit
- III.2 Ethik und Moral im Buddhismus
- III.2.1 Definition einer sozialen Gesellschaft aus Sicht des Buddhismus
- III.2.2 Das Königreich Bhutan als Beispiel eines buddhistischen Zentrums
- III.2.3 Die altruistische Haltung und das Mitgefühl
- III.2.4 Achtsamkeit im Alltag
- III.3 Positive Auswirkungen auf die Gesundheit durch Meditation für gesunde Personen
- III.3.1 Positive Auswirkungen für den Einzelnen
- III.3.2 Gefahr der Meditation für traumatisierte oder psychisch instabile Menschen
- III.1 Meditation und universelle Güte
- 4. DIE ROLLE DES BEWUSSTSEINS IN DER MEDITATION
- IV.1 Die zehn Stufen der Erleuchtung eines Bodhisattvas
- IV.2 Verschiedene Ebenen des Bewusstseins nach dem Dalai Lama
- IV.3 Tibetisch-tantrische Visualisierung und japanisches Kensho als Erweckungserlebnis des Zen
- IV.4 Der Unterschied zwischen dem Bewusstsein eines Gedankens und dem Denken eines Gedankens
- IV.5 Zweifelüberwindung bei Descartes im Gegensatz zum Buddhismus
- IV.6 Die Leere im Gegensatz zum Nichts
- IV.7 Der Begriff des Selbst in der Antike und der Begriff der Person im Vergleich zum Buddhismus
- 5. MEDITATION ALS ERLÖSUNG DES LEIDS
- V.1 Die Rolle der Meditation in den vier edlen Wahrheiten und dem Achtfachen Pfad
- V.2 Buddhistische Erlösung im Vergleich zur christlichen Erlösung
- V.3 Das buddhistische Leid und Meditation als Lösung
- V.4 Brahma-vihara, die Verweilzustände der Tiefenentspannung zur Kultivierung universeller Güte
- V.5 Missbrauch der buddhistischen Meditation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der buddhistischen Meditation als ethische Praxis. Sie analysiert die Rolle der Meditation in der buddhistischen Philosophie und untersucht die Auswirkungen von Meditation auf den Einzelnen und die Gesellschaft.
- Die philosophischen Grundlagen der buddhistischen Meditation
- Die Bedeutung von Achtsamkeit und Mitgefühl in der Meditationspraxis
- Die Auswirkungen der Meditation auf die Gesundheit und das Wohlbefinden
- Der Zusammenhang zwischen Meditation und dem Erlangen von Erleuchtung
- Die ethische Dimension der buddhistischen Meditation in der modernen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor, dass buddhistische Meditation eine ethische Praxis darstellt, die zur Förderung von Achtsamkeit, Mitgefühl und universeller Güte beiträgt. Kapitel 2 befasst sich mit dem Forschungsstand zum Thema buddhistische Meditation und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Kapitel 3 untersucht die Meditationspraxis und ihre Auswirkungen. Es analysiert verschiedene Arten von Meditation und deren Rolle in der buddhistischen Ethik.
Kapitel 4 erforscht die Rolle des Bewusstseins in der Meditation und setzt die buddhistische Sichtweise in Bezug zu westlichen philosophischen Konzepten, wie dem Zweifelüberwindungsprozess bei Descartes.
Kapitel 5 untersucht die buddhistische Erlösungslehre und analysiert die Rolle der Meditation in diesem Kontext. Es beleuchtet auch den Missbrauch der buddhistischen Meditation und die Bedeutung von achtsamer Anwendung.
Schlüsselwörter
Buddhistische Meditation, Achtsamkeit, Mitgefühl, universelle Güte, Ethik, Moral, Bewusstsein, Erleuchtung, Erlösung, Leid, Selbstlosigkeit, Ego, Westliche Gesellschaft, Gesundheit, Wohlbefinden.
- Quote paper
- Michal Hanna Göbel (Author), 2022, Die buddhistische Meditation als ethische Praxis. Kann Meditation zu einer sozialeren Gesellschaft beitragen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1262537