Diese Facharbeit zur Erlangung der weiterführenden Berufsbezeichnung "Fachpfleger für Intensivmedizin und Anästhesie" widmet sich dem Thema „Rechtsgrundlagen für ein fachpflegegeleitetes Weaning auf der Intensivstation in Deutschland und im internationalen Vergleich“. Die zentrale Frage lautet, inwieweit qualifizierte Fachpflegekräfte auf deutschen Intensivstationen eigenständig endotracheal intubierte Patienten in den Weaningprozess überführen und extubieren dürfen. Besondere Beachtung im Vergleich zu anderen Ländern finden dabei die zunehmende Übertragung ärztlicher Tätigkeiten als Vorbehaltsaufgaben, das protokollbasierte Abtrainieren vom Respirator als fachpflegerische Aufgabe sowie die vergleichende Betrachtung der weiterführenden Qualifikation von Intensivfachpflegekräften in Deutschland und international.
Pflegekräften auf deutschen Intensivstationen werden trotz ihrer hochspezialisierten Ausbildung im Rahmen der Fachweiterbildung deutlich weniger Kompetenzen zugesprochen als im globalen Vergleich. Stattdessen werden diese in ärztlicher Hand belassen, da eine gesetzliche Absicherung im Sinne einer Handlungsautonomie der Pflege gänzlich fehlt. Gerade erfahrene und fachweitergebildete Pflegekräfte im intensivstationären Setting wünschen sich mehr Autonomie und Handlungsspielraum im Zusammenhang mit medizinischen Entscheidungen.
Als frustran werden vor allem die gesetzlich nicht geregelte Übernahme heilkundlicher Tätigkeiten als Vorbehaltsaufgabe und nicht entsprechende Anerkennung empfunden, insbesondere im Zusammenspiel mit dem prekären Personalmangel in der Pflege auf Intensivstationen. Die Grundlage dieser Facharbeit bildet eine freihändische internationale Literaturrecherche nach vereinheitlichten und systematisierten Guidelines, Richtlinien oder Protokollen zum fachpflegegeleiteten Weaning im intensivmedizinischen Setting. Es erfolgt eine literaturgebundene Zusammenfassung der dem Autor vorliegenden Fachliteratur, Rechtsquellen und Studien.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen und vorauszusetzendes Fachwissen
- 2.1. Weaning
- 2.2. Voraussetzungen für ein erfolgreiches Weaning
- 2.3. Beatmungssteuerung
- 2.4. Schmerzmanagement
- 2.5. Extubation
- 3. Darstellung der Rechercheergebnisse
- 3.1. Rechtsgrundlagen und fachpflegerische Kompetenzen
- 3.1.1. Ärztliche Kernkompetenz
- 3.1.2. Pflegerische Kompetenzen und ärztliche Delegation
- 3.1.3. Kompetenzen von Intensivpflegekräften
- 3.1.4. Normierung der delegationsfähigen Tätigkeiten
- 3.2. Fachpflegerische (Weaning-) Expertise im internationalen Vergleich
- 3.2.1. Überblick über die internationale Entwicklung
- 3.2.2. Überblick über die Entwicklung in Deutschland
- 3.1. Rechtsgrundlagen und fachpflegerische Kompetenzen
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Facharbeit analysiert die Rechtsgrundlagen für ein fachpflegegeleitetes Weaning auf der Intensivstation in Deutschland und im internationalen Vergleich. Sie untersucht die Frage, inwieweit qualifizierte Fachpflegekräfte eigenständig endotracheal intubierte Patienten in den Weaningprozess überführen und extubieren dürfen.
- Fachpflegerische Kompetenzen im Weaningprozess
- Delegation von ärztlichen Aufgaben in der Intensivpflege
- Rechtliche Rahmenbedingungen für die Handlungsautonomie der Pflege
- Internationaler Vergleich der Weaning-Praxis und der Qualifikation von Intensivpflegekräften
- Optimierung des Weaningprozesses durch fachpflegerische Expertise
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die zentrale Fragestellung der Facharbeit vor. Kapitel 2 definiert die relevanten Fachbegriffe und erläutert das vorauszusetzende Fachwissen, einschließlich Weaning, Extubation, Beatmungssteuerung, Schmerzmanagement und Komplikationen. Kapitel 3 präsentiert die Ergebnisse der Recherchen zu Rechtsgrundlagen, fachpflegerischen Kompetenzen und dem internationalen Vergleich. Es untersucht die ärztliche Kernkompetenz, die pflegerischen Kompetenzen und die Delegation ärztlicher Aufgaben, sowie die Kompetenzen von Intensivpflegekräften und die Normierung der delegationsfähigen Tätigkeiten. Der internationale Vergleich betrachtet die Entwicklung der Weaning-Praxis in verschiedenen Ländern, inklusive Deutschland.
Schlüsselwörter
Die Facharbeit fokussiert auf die Themen Weaning, Extubation, fachpflegerische Kompetenz, Delegation, Rechtsgrundlagen, Intensivpflege, internationaler Vergleich, Handlungsautonomie, Beatmungssteuerung, Schmerzmanagement und Komplikationen.
- Arbeit zitieren
- Johannes-Maximilian Brede (Autor:in), 2022, Fachpflegegeleitetes Weaning auf der Intensivstation in Deutschland. Rechtsgrundlagen und internationaler Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1264016