Die gegenwärtige Finanzkrise, welche im September 2007 in den USA als Hypothekenkrise ihren Anfang nahm, hat inzwischen zu einer beachtlichen Rezession der Weltwirtschaft geführt. Die Auswirkungen bereits getroffener und antizipierter Massnahmen auf die Haushalte wie auch auf die politische Kohärenz der Staaten sind noch nicht absehbar. Daher besteht ein offensichtlicher Bedarf an Risikoanalysen für Staaten, so auch für die Schweiz. An Versuchen, die Krise abschliessend zu erklären, mangelt es in der Literatur ebenso wenig wie an Prognosen zur finanziellen und politischen Zukunft. Während die gegenseitige Abhängigkeit der Akteure USA und China einfach auf den Punkt gebracht werden kann, scheiden sich im Falle der Verwundbarkeit des Kleinstaates Schweiz die Geister. Wo gewisse Exponenten bereits den Teufel in Gestalt eines Staatsbankrotts an die Wand malen, schätzen andere das Gefahrenpotential für die Schweiz im internationalen Vergleich eher gering ein. Die vorliegende Arbeit möchte die Verwundbarkeit der Schweiz in der Finanzkrise untersuchen. Als Analysewerkzeug wird der interdependenztheoretische Ansatz von Robert Keohane und Joseph Nye4 verwendet. Eine Schwäche der vorliegenden Arbeit liegt in der mangelnden Nachweisbarkeit von Kosteneffekten, die in einer Schwäche des interdependenztheoretischen Ansatzes an sich zu verorten ist. Ein zweites Problem stellt der grossen Veränderungen unterworfene Untersuchungsgegenstand dar. Die Wirtschaftskrise ist in vollem Gange und als solche ein bewegliches Ziel.
Im ersten Teil wird das analytische Werkzeug, namentlich die Interdependenztheorie, vorgestellt. Im zweiten Teil werden Ursachen und Folgen der Wirtschaftskrise untersucht und daraus resultierende Faktoren der Interdependenz-Verwundbarkeit herausgearbeitet. Im dritten und hauptsächlichen Teil wird der Fall Schweiz untersucht. Abschliessend bespricht der vierte Teil, welche Massnahmen seitens der Schweiz Kosteneffekte und damit deren Verwundbarkeit in der Krise reduzieren können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interdependenztheorie
- Finanzkrise
- Ursachen
- Legislative Voraussetzungen
- Niedrigzinspolitik
- Das Subprime-Problem
- Folgen
- Hypothekenkrise
- Bankenkrise - Liquiditätskrise oder Solvenzkrise?
- Auswirkungen auf die Realwirtschaft
- Risikofaktoren - Indikatoren der Interdependenz-Verwundbarkeit
- Ursachen
- Fall Schweiz auf dem Hintergrund pessimistischer Prognosen
- Ausprägungen der Interdependenz-Verwundbarkeit der Schweiz
- Schlussfolgerungen
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Verwundbarkeit der Schweiz in der Finanzkrise, die im September 2007 in den USA ihren Anfang nahm. Als Analysewerkzeug dient der interdependenztheoretische Ansatz von Robert Keohane und Joseph Nye. Die Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen der Finanzkrise und identifiziert daraus resultierende Faktoren der Interdependenz-Verwundbarkeit. Der Fokus liegt auf der Analyse der Schweiz und der Frage, welche Massnahmen seitens der Schweiz Kosteneffekte und damit deren Verwundbarkeit in der Krise reduzieren können.
- Die Interdependenztheorie als analytisches Werkzeug
- Ursachen und Folgen der Finanzkrise
- Risikofaktoren der Interdependenz-Verwundbarkeit
- Die Verwundbarkeit der Schweiz in der Finanzkrise
- Massnahmen zur Reduzierung der Verwundbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die aktuelle Finanzkrise und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft dar. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Verwundbarkeit der Schweiz und führt den interdependenztheoretischen Ansatz als Analysewerkzeug ein.
Das Kapitel "Interdependenztheorie" erläutert den Ansatz von Robert Keohane und Joseph Nye, der die zunehmende Verflechtung und gegenseitige Abhängigkeit von Staaten untersucht. Es werden die Konzepte Verbundenheit, Abhängigkeit und Interdependenz sowie die Arten von Kosteneffekten (Empfindlichkeit und Verwundbarkeit) definiert. Die Kritikpunkte an der Interdependenztheorie werden ebenfalls beleuchtet.
Das Kapitel "Finanzkrise" analysiert die Ursachen der Krise, die in den US-amerikanischen Subprime-Hypotheken liegen, aber auch auf legislative Voraussetzungen und die Niedrigzinspolitik zurückzuführen sind. Die Folgen der Krise, wie die Hypothekenkrise, die Bankenkrise und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft, werden ebenfalls dargestellt.
Das Kapitel "Fall Schweiz auf dem Hintergrund pessimistischer Prognosen" untersucht die Verwundbarkeit der Schweiz in der Finanzkrise. Es werden die Ausprägungen der Interdependenz-Verwundbarkeit der Schweiz im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Finanzkrise, die Interdependenztheorie, die Verwundbarkeit der Schweiz, die Kosteneffekte, die Hypothekenkrise, die Bankenkrise, die Auswirkungen auf die Realwirtschaft und die Massnahmen zur Reduzierung der Verwundbarkeit.
- Arbeit zitieren
- Elena Holzheu (Autor:in), 2009, Finanzkrise – Wie verwundbar ist die Schweiz?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126454