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Nur ein stummer Schrei nach Liebe

Jugendlicher Neofaschismus - Erklärungsansätze und Handlungsmöglichkeiten aus der Sicht der sozialen Arbeit

Titre: Nur ein stummer Schrei nach Liebe

Mémoire (de fin d'études) , 2000 , 111 Pages , Note: 2

Autor:in: David Janzen (Auteur)

Travail Social
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Résumé Extrait Résumé des informations

"Deine Gewalt ist nur ein stummer Schrei nach Liebe. Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit. Weil Du Angst vorm Schmusen hast, bist Du ein Faschist"
(Die Ärzte)

Was die Band "Die Ärzte" ironisch überzeichnet in einem Lied singt, ist eine nicht nur in den Medien gern verbreitete Erklärungsformel für die Ursachen neofaschistischer Gewalt in der Bundesrepublik: Jugendliche, die Synagogen anzünden, Farbige durch die Straßen jagen, im Stil der SA aufmarschieren, werden als "Modernisierungsopfer", "Erziehungswaisen" und "desintegrierte Jugendliche" bezeihnet. Hilflos stehen PädagogInnen, SozialarbeiterInnen und PolitikerInnen den vermeintlich irrationalen Taten ihrer Schützlinge gegenüber. Nur als "verzweifelten Hilferuf ohnmächtiger Jugendlicher" können sie sich all das erklären. Dementsprechend fallen auch die Antworten der sozialen Arbeit aus: die "Akzeptierende Sozialarbeit mit rechten gewalttätigen Jugendlichen" wendet sich gegen die Ausgrenzung dieser Jugendlichen aus der Jugendarbeit. Ihre neofaschistischen Orientierungen werden als "Produkte ökonomisch-sozialer Alltagserfahrungen" beschrieben, in denen sich "in wachsendem Maße Verunsicherungen und Instabilitäten" zeigen würden. Dabei sieht die Realität oft durchaus anders aus: Studien zeigen, dass gerade auch unter Jugendlichen in Ausbildung und Beruf mit guten Zukunftschancen, die integriert ins gesellschaftliche Leben sind, lassen sich neofaschistische Orientierungen feststellen.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im ersten Teil mit psychologischen und soziologischen Forschungsergebnisse und Erklärungsansätzen. Schwerpunkt ist dabei der Ansatz des Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer. Ausgehend von einer kritischen Betrachtung des heitmeyerschen Ansatzes wird auf Untersuchun-gen der Tübinger Forschungsgruppe um Josef Held und Rudolf Leiprecht und die Theorien der Psychologin Birgit Rommelspacher eingegangen, die sich gegen die gängigen Erklärungsmuster von Neofaschismus und Gewalt wenden.
Im zweiten Teil der Arbeit geht es um die Darstellung und Kritik des Ansatz der "Akzeptierenden Jugendarbeit mit rechten gewalttätigen Jugendlichen". Ein Ansatz der unter anderem durch das "Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt" der Bundesregierung gefördert wurde und sich weitgehend in der Arbeit mit rechten Jugendlichen durchgesetzt hat, aber auch immer mehr in die Kritik gerät und teilweise als "Glatzenpflege auf Staatskosten" oder "Kumpelpädagogik mit Nazi-Kids" bezeichnet wird.

Extrait


Inhaltsverzeichnis

  • I. Einleitung
  • II. Forschungsergebnisse und Erklärungsansätze
    • A. Psychologische Aspekte
    • B. Soziologische Aspekte
      • a) Modernisierung, Individualisierung und Desintegration - Heitmeyers Erklärungsansatz
      • b) Kritische Einwände an Heitmeyers Erklärungsansatz
      • c) Wohlstandschauvinismus und Dominanzkultur
  • III. Die Antwort der Sozialarbeit/Sozialpädagogik
    • A. Der Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit mit gewalttätigen rechten Jugendlichen
      • a) Handlungsebenen
      • b) Handlungsansätze
      • c) Grenzziehungen
    • B. Sozialpädagogik gegen Rechts oder Glatzenpflege auf Staatskosten - Anmerkungen zur Auseinandersetzung um die akzeptierende Sozialarbeit
      • a) Von randständigen Cliquen zur dominanten Jugendkultur - Veränderungen in der rechten Jugendszene
      • b) Rechte Hegemoniebestrebungen und soziale Arbeit - Das Beispiel Leipzig-Grünau
      • c) Theoretische und methodische Unzulänglichkeiten und Verkürzungen
  • IV. Jenseits von Akzeptanz und Ausgrenzung - Perspektiven sozialer Arbeit gegen neofaschistische Tendenzen
  • V. Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Diplomarbeit untersucht die Ursachen und Hintergründe jugendlichen Neofaschismus und analysiert die Ansätze der Sozialarbeit im Umgang mit dieser Problematik. Es werden sowohl psychologische als auch soziologische Erklärungsansätze beleuchtet und kritisch bewertet.

  • Psychologische Aspekte jugendlichen Neofaschismus
  • Soziologische Erklärungsansätze (Modernisierung, Individualisierung, Desintegration)
  • Kritik an bestehenden Erklärungsmodellen
  • Der Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit
  • Grenzen und Herausforderungen der akzeptierenden Sozialarbeit

Zusammenfassung der Kapitel

I. Einleitung: Die Einleitung präsentiert die kontroverse Debatte um die Ursachen neofaschistischer Gewalt bei Jugendlichen. Sie stellt die These in Frage, dass diese Gewalt lediglich ein "stummer Schrei nach Liebe" sei, und kontrastiert die verbreitete Sichtweise mit der Realität, die auch gut integrierte Jugendliche in der neofaschistischen Szene zeigt. Die Einleitung hebt den Widerspruch zwischen der akzeptierenden Sozialarbeit und den tatsächlichen Gegebenheiten hervor und kündigt die weitere Untersuchung der Problematik an.

II. Forschungsergebnisse und Erklärungsansätze: Dieses Kapitel analysiert die psychologischen und soziologischen Aspekte jugendlichen Neofaschismus. Die soziologische Perspektive beleuchtet Theorien wie Heitmeyers Erklärungsansatz zur Modernisierung, Individualisierung und Desintegration, sowie dessen kritische Einwände. Der Einfluss von Wohlstandschauvinismus und Dominanzkultur wird ebenfalls untersucht, um ein umfassenderes Verständnis der komplexen Ursachen zu liefern. Das Kapitel stellt verschiedene Erklärungsansätze gegenüber und bereitet den Boden für die spätere Diskussion der Handlungsansätze der Sozialarbeit.

III. Die Antwort der Sozialarbeit/Sozialpädagogik: Dieses Kapitel untersucht den Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit im Umgang mit gewalttätigen rechten Jugendlichen. Es analysiert die Handlungsebenen und -ansätze dieser Methode, einschließlich der wichtigen Frage der Grenzziehung. Weiterhin wird die kontroverse Debatte um die „Glatzenpflege auf Staatskosten“ diskutiert, die die Akzeptanz und die kritischen Einwände gegen die akzeptierende Sozialarbeit beleuchtet. Das Kapitel präsentiert Fallbeispiele und zeigt die Veränderungen in der rechten Jugendszene auf, von randständigen Cliquen zu einer potentiell dominanten Jugendkultur. Schließlich werden theoretische und methodische Unzulänglichkeiten und Verkürzungen der akzeptierenden Sozialarbeit kritisch bewertet.

Schlüsselwörter

Jugendlicher Neofaschismus, Akzeptierende Sozialarbeit, Soziologische Erklärungsansätze, Heitmeyer, Modernisierung, Individualisierung, Desintegration, Wohlstandschauvinismus, Dominanzkultur, Rechte Jugendszene, Gewaltprävention.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Jugendlicher Neofaschismus und die Antwort der Sozialarbeit

Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?

Die Diplomarbeit untersucht die Ursachen und Hintergründe jugendlichen Neofaschismus und analysiert kritisch die Ansätze der Sozialarbeit im Umgang mit dieser Problematik. Sie beleuchtet sowohl psychologische als auch soziologische Erklärungsansätze und diskutiert die Grenzen und Herausforderungen der akzeptierenden Sozialarbeit.

Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?

Die Arbeit befasst sich mit psychologischen Aspekten jugendlichen Neofaschismus, soziologischen Erklärungsansätzen (Modernisierung, Individualisierung, Desintegration nach Heitmeyer), Kritik an bestehenden Erklärungsmodellen, dem Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit und deren Grenzen sowie Herausforderungen.

Welche soziologischen Erklärungsansätze werden diskutiert?

Die Arbeit analysiert insbesondere Heitmeyers Erklärungsansatz zur Modernisierung, Individualisierung und Desintegration im Kontext jugendlichen Neofaschismus. Zusätzlich werden kritische Einwände gegen diesen Ansatz sowie der Einfluss von Wohlstandschauvinismus und Dominanzkultur untersucht.

Was ist der Ansatz der "akzeptierenden Sozialarbeit"?

Die Arbeit untersucht den Ansatz der akzeptierenden Sozialarbeit im Umgang mit gewalttätigen rechten Jugendlichen. Analysiert werden die Handlungsebenen und -ansätze dieser Methode, inklusive der wichtigen Frage der Grenzziehung. Die Arbeit diskutiert kritisch die kontroverse Debatte um die "Glatzenpflege auf Staatskosten".

Welche Kritikpunkte werden an der akzeptierenden Sozialarbeit geäußert?

Die Arbeit beleuchtet kritische Einwände gegen die akzeptierende Sozialarbeit, diskutiert theoretische und methodische Unzulänglichkeiten und Verkürzungen und präsentiert Fallbeispiele, die die Veränderungen in der rechten Jugendszene (von randständigen Cliquen zu einer potentiell dominanten Jugendkultur) aufzeigen.

Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?

Die Arbeit endet mit einem Ausblick auf Perspektiven sozialer Arbeit gegen neofaschistische Tendenzen, die über die bloße Akzeptanz und Ausgrenzung hinausgehen. Sie bietet eine umfassende Analyse der komplexen Problematik und regt zur weiteren Diskussion an.

Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?

Schlüsselwörter sind: Jugendlicher Neofaschismus, Akzeptierende Sozialarbeit, Soziologische Erklärungsansätze, Heitmeyer, Modernisierung, Individualisierung, Desintegration, Wohlstandschauvinismus, Dominanzkultur, Rechte Jugendszene, Gewaltprävention.

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Résumé des informations

Titre
Nur ein stummer Schrei nach Liebe
Sous-titre
Jugendlicher Neofaschismus - Erklärungsansätze und Handlungsmöglichkeiten aus der Sicht der sozialen Arbeit
Université
University of Applied Sciences Braunschweig / Wolfenbüttel
Note
2
Auteur
David Janzen (Auteur)
Année de publication
2000
Pages
111
N° de catalogue
V126531
ISBN (ebook)
9783640323906
ISBN (Livre)
9783640321810
Langue
allemand
mots-clé
Rechtsextremismus Soziale Arbeit Akzeptierende Sozialarbeit Neofaschismus Neonazis
Sécurité des produits
GRIN Publishing GmbH
Citation du texte
David Janzen (Auteur), 2000, Nur ein stummer Schrei nach Liebe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126531
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Extrait de  111  pages
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