„Mir ist […] in Augspurg meinem Vaterland, ein sehr grober, unnd in Deudscher Nation bey einer Reichstadt von zimlich vielen Jahren her unerhörter unfug begegnet“ urteilte Georg Mylius 1586 über ein Ereignis, das die Reichsstadt Augsburg wenige Jahre zuvor an den Rand einer Katastrophe geführt hatte. Dieses Ereignis verdeutlichte anschaulich das zunehmende Zerwürfnis zwischen der protestantischen und der katholischen Bevölkerung in der bikonfessionellen Stadt. Die Rede ist vom Augsburger Kalenderstreit 1583/84. Doch handelte es sich bei diesem Streit wirklich um ein rein konfessionelles Problem? Oder ging es nicht vielmehr um die politische Vormachtstellung in der Reichsstadt? Auf diese zentralen Fragen soll im Folgenden versucht werden eine Antwort zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chronologie des Kalenderstreits
- Ursachen des Kalenderstreits
- Politische Ursachen
- Wirtschaftliche Ursachen
- Religiöse Ursachen
- Kalenderstreit in anderen Reichsstädten
- Schlussbetrachtung
- Literatur & Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Augsburger Kalenderstreit von 1583/84 und untersucht, ob dieser Konflikt Ausdruck religiöser Zerwürfnisse oder eine politische Revolte war. Die Arbeit analysiert den Ablauf des Streits, seine Protagonisten und die möglichen Ursachen, wobei der Fokus auf den politischen und wirtschaftlichen Aspekten liegt. Darüber hinaus wird die Rolle der Religion im Konflikt beleuchtet und ein Vergleich mit ähnlichen Ereignissen in anderen Reichsstädten gezogen.
- Ablauf des Kalenderstreits und seine Protagonisten
- Politische Ursachen des Konflikts
- Wirtschaftliche Ursachen des Konflikts
- Religiöse Dimension des Konflikts
- Vergleich mit anderen Reichsstädten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Augsburger Kalenderstreit als ein Ereignis vor, das die Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken in der Reichsstadt Augsburg deutlich machte. Die Arbeit untersucht, ob der Streit primär religiös oder politisch motiviert war.
Die Chronologie des Kalenderstreits beschreibt den Verlauf des Konflikts von der Einführung des Gregorianischen Kalenders durch Papst Gregor XIII. bis zur Entscheidung des Reichskammergerichts. Die Arbeit beleuchtet die Reaktionen der verschiedenen Akteure, darunter der Augsburger Rat, die protestantische und katholische Bevölkerung sowie die Landesfürsten.
Die Ursachen des Kalenderstreits werden in drei Kategorien unterteilt: politische, wirtschaftliche und religiöse. Die politische Analyse konzentriert sich auf die Spannungen zwischen den Konfessionen in Augsburg, die durch die Verfassungsänderung von 1548 und die Niederlassung der Jesuiten verstärkt wurden. Die wirtschaftlichen Ursachen werden im Zusammenhang mit der anhaltenden Krise und dem schwindenden Einfluss der Protestanten auf die Stadtpolitik betrachtet. Die religiöse Dimension des Konflikts wird im Zusammenhang mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders und der Ablehnung des Papstes durch die Protestanten beleuchtet.
Der Vergleich des Augsburger Kalenderstreits mit ähnlichen Ereignissen in anderen Reichsstädten zeigt die Besonderheit des Konflikts in Augsburg auf. Die Arbeit untersucht, ob der Streit in Augsburg eine einzigartige Ausprägung hatte oder ob ähnliche Konflikte in anderen Reichsstädten auftraten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Augsburger Kalenderstreit, die Konfessionen in Augsburg, die politische und wirtschaftliche Situation der Reichsstadt, die Rolle der Religion im Konflikt, die Verfassungsänderung von 1548, die Niederlassung der Jesuiten, der Gregorianische Kalender, der Religionsfrieden und die Reichspolitik.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schurak (Autor:in), 2008, Der Augsburger Kalenderstreit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126533