Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Untersuchung und Konzeption der Freiarbeit aus Sicht des Lehrers an einer Montessori-Grundschule.
Maria Montessori ist wohl mitunter eine der bekanntesten Reformpädagogen, über welche bis heute noch sehr viel diskutiert wird. Sie wollte eine Pädagogik, welche sich gezielt an die Bedürfnisse und die Entwicklung des Kindes anpasst. Eine Verbesserung der Erziehung und ebenso auch der Beschulung beginnt laut Montessori beim Umdenken des Pädagogen.
Der Mittelpunkt stellt bei ihrer Pädagogik ganz klar das Kind dar. Es hat den Wunsch, die Welt selbst zu entdecken und aus seiner eigenen Kraft heraus sich das nötige Wissen und die Fähigkeiten, die es für sein Leben braucht, selbst anzueignen. Der Erwachsene soll dem Kind zwar zur Seite stehen, ihm jedoch seine eigenen Entscheidungen machen lassen. Es zeigt sich eine deutliche Verschiebung der Machtverhältnisse. Musste sich vorher das Kind dem Erwachsenen anpassen, so muss sich nun der Erwachsene zum Wohle des Kindes verändern.
Oft wird davon gesprochen, dass Lernen dem Kind vor allem Spaß machen soll. Denn erst dadurch soll ein produktives Lernen überhaupt möglich sein. Die bevorzugte Unterrichtsform Montessoris und sozusagen auch das Herzstück ihrer Pädagogik, die Freiarbeit, soll genau dies ermöglichen. Durch die freie Auswahl der Tätigkeit, der Sozialform und der eigenen Zeiteinteilung soll das Kind motivierter sein Wissen erweitern. Vielen sind auch die Montessori-Schulen bekannt, jedoch können sich nur wenige die genaue Arbeitsweise in solchen Institutionen vorstellen.
Derzeit arbeiten über 1000 Einrichtungen nach dem pädagogischen Prinzip Montessoris, wovon ungefähr 300 Primarschulen sind. Diese Arbeit hat den Anspruch sich vor allem mit diesen Primarschulen, sprich Grundschulen und der Unterrichtsmethode Freiarbeit, auseinanderzusetzen. Dabei soll besonders von der Sicht des Lehrers ausgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand und Forschungsinteresse
- Maria Montessori: Leben und Werk
- Grundlagen der Montessoripädagogik
- Der geistige Embryo
- Der absorbierende Geist
- Der anthropologische Ansatz
- Die kosmische Theorie
- Die sensiblen Phasen
- Phasen von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr
- Phasen vom 6. Lebensjahr bis zur Pubertät
- Freiarbeit nach Montessori
- Der Begriff der Freiarbeit und ihre Praxis
- Die Voraussetzungen der Freiarbeit
- Die vorbereitete Umgebung
- Das Material
- Das Ziel der Freiarbeit
- Die Polarisation der Aufmerksamkeit
- Normalisierung
- Der Lehrer nach Montessori
- Die neue Rolle des Lehrers
- Vorbereitung des Lehrers
- Aufgabenbereiche
- Die Ausbildung
- Forschungsdesign
- Untersuchungsfrage
- Feldzugang
- Untersuchungssample
- Forschungsmethode
- Durchführung
- Aufbereitung der Daten
- Auswertungsmethode
- Ergebnisse der Erhebung
- Praxis und Inhalt der Freiarbeit
- Chancen, welche die Freiarbeit bietet
- Grenzen und Probleme der Freiarbeit
- Die persönliche Rolle des Montessori-Lehrers im Kontext der Freiarbeit
- Freiheiten und neue Anforderungen des Pädagogen
- Interpretation der Daten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Freiarbeit an Montessori-Grundschulen aus der Sicht des Lehrers. Die Arbeit soll ein tieferes Verständnis für die Praxis der Freiarbeit im Kontext der Montessori-Pädagogik ermöglichen und die Perspektive des Lehrers in den Vordergrund stellen. Die zentralen Themen der Arbeit sind:- Die Konzeption und Praxis der Freiarbeit nach Montessori
- Die Rolle des Montessori-Lehrers in der Freiarbeit
- Die Herausforderungen und Chancen der Freiarbeit in der Grundschule
- Die theoretischen Grundlagen der Montessori-Pädagogik
- Die Bedeutung der sensiblen Phasen und der vorbereiteten Umgebung für die Freiarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit erläutert. Im ersten Kapitel wird der Forschungsstand zur Freiarbeit und die Relevanz des Themas für die pädagogische Forschung dargestellt. Das zweite Kapitel widmet sich Maria Montessori und ihrer Biografie, um einen Einblick in die Entstehung der Montessori-Pädagogik zu ermöglichen. Im dritten Kapitel werden wichtige Grundlagen der Montessori-Pädagogik wie der "geistige Embryo", der "absorbierende Geist" und die "sensiblen Phasen" erläutert. Das vierte Kapitel fokussiert auf den Begriff der Freiarbeit, die Praxis und die Voraussetzungen dieser Unterrichtsform in der Montessori-Schule. Im fünften Kapitel wird die Rolle des Montessori-Lehrers in der Freiarbeit beleuchtet. Ab Kapitel sechs wird der praktische Teil der Arbeit vorgestellt, der das Forschungsdesign, die Methoden und die Durchführung der Untersuchung detailliert beschreibt. Kapitel sieben stellt die Ergebnisse der eigenen Forschung dar und vergleicht diese mit den theoretischen Erkenntnissen. Eine Interpretation der Ergebnisse findet in Kapitel acht statt. Abschließend wird in Kapitel neun ein Fazit der Arbeit formuliert.Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Freiarbeit, Montessori-Pädagogik, Grundschule, Lehrerrolle, sensible Phasen, vorbereitete Umgebung, Polarisation der Aufmerksamkeit, Normalisierung, Forschungsdesign, qualitative Forschung, Interviews. Die Arbeit setzt sich mit den Chancen und Herausforderungen der Freiarbeit aus der Perspektive des Lehrers auseinander.- Arbeit zitieren
- Michelle Naar (Autor:in), 2019, Konzeption und Durchführung der Freiarbeit an einer Montessori-Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265341