Gibt es ein typisch Mann und ein typisch Frau? Diese Arbeit untersucht vornehmlich einen systematischen Geschlechterunterschied bezüglich des Eifersuchtsverhaltens, unter Berücksichtigung mehrerer differenzierter Hinweisreize, die auf eine Form von Untreue hindeuten. Zu diesem Zweck werden zunächst etablierte evolutionstheoretische Ansätze beschrieben und die Thematik um das Eifersuchtsverhalten näher betrachtet. Nachfolgend werden mithilfe eines algebraischen Skalierungsmodells Verstärkerwerte auf Grundlage sexueller und emotionaler Eifersuchtskonsequenzen ermittelt und die berechneten Werte miteinander verglichen. Abschließend wird auf Basis einer theoretischen Überlegung ein Zusammenhang zwischen den ermittelten Verstärkerwerten und den finanziellen Ressourcen eines Individuums überprüft.
Eine große Anzahl an evolutionspsychologisch orientierter Studien untersuchen unterschiedliche Determinanten menschlichen Verhaltens. Es werden sogenannte evolutionäre psychologische Mechanismen postuliert, die dann einsetzen, wenn sich Anpassungsprobleme an die Umwelt stellen, die es zu lösen gilt. Ein solches Anpassungsproblem ist die menschliche Untreue in festen Partnerschaften. Als Lösung für dieses Problem wird angenommen, dass sich bei Männern und Frauen unterschiedliche Formen der Eifersucht als evolutionäre psychologische Mechanismen entwickelt haben. Zur Untersuchung dieses Ansatzes wurde in dieser Arbeit ein Skalierungsmodell herangezogen, das es ermöglicht, Verstärkerwerte aus Konsequenzen verschiedener Verhaltensmaße abzuleiten. Mithilfe von 12 unterschiedlichen Hinweisreizen, die entweder auf sexuelle oder emotionale Untreue hindeuten, wurden Verstärkerwerte der sexuellen und emotionalen Konsequenzen ermittelt und analysiert. Untersucht wurden speziell systematische Geschlechtsunterschiede hinsichtlich des Eifersuchtsverhaltens in der Gesamtstichprobe sowie in drei bezüglich der Verstärkerwerte homogeneren Cluster. Weiterhin wurden die Cluster hinsichtlich finanzieller Ressourcen diskriminanzanalytisch untersucht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Evolutionäre Ansätze
2.2 Natürliche Selektion
2.3 Partnerwahlstrategien
2.3.1 Langfristige Partnerwahl-Strategien der Geschlechter
2.3.2 Kurzfristige Partnerwahl-Strategien der Geschlechter
2.4 Eifersucht
2.5 Problem der Allokation von Ressourcen
2.6 Der Verstärkerwertbegriff
3 Fragestellungen und Hypothesen
4 Methode
4.1 Konzept des Skalierungsmodells
4.2 Skalierung des Verstärkerwertes
4.3 Operationalisierung und Erhebung der Dominanzwerte
4.4 Erhebungsinstrument
4.4.1 Soziografische Daten
4.4.2 Einkommensbezogene Daten
4.4.3 Forced-Choice Fragestellung nach Buss
4.4.4 Rating der Eifersuchtspräferenzen
4.5 Durchführung
4.5.1 Rekrutierung der Stichprobe
4.5.2 Stichprobencharakteristika
4.6 Verwendete Auswertungssoftware
5 Ergebnisse
5.1 Analyse der Verstärkerwerte
5.2 Clusteranalyse
5.3 Diskriminanzanalyse
6 Diskussion
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse
6.2 Interpretation der Ergebnisse
6.2.1 Erste Fragestellung
6.2.2 Zweite Fragestellung
6.2.3 Dritte Fragestellung
6.3 Fazit und Ausblick
7 Literaturverzeichnis
Anhang
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