Deutschland und Polen verbindet eine lange, aber meist vergessene Geschichte. Den wenigsten Menschen ist bewusst, dass mit Berlin und Königsberg/Kaliningrad zwei der wichtigsten Städte der deutschen Geschichte im Kontaktraum der deutschen und polnischen Kulturen liegen. Diese Arbeit widmet sich einem der wohl am meisten in Vergessenheit geratenen Kapitel der gemeinsamen Geschichte: der Germanisierungspolitik im deutschen Kaiserreich. Besonderer Fokus liegt hierbei auf der Siedlungspolitik der preußischen Ansiedlungskommission. Diese sollte Agrarland von polnischen Bauern aufkaufen und an deutsche Bauern verkaufen. Die Arbeit der Ansiedlungskommission ist nicht nur für die deutsch-polnische Beziehung im Kaiserreich ein gutes Beispiel, sie spiegelt auch die gesamte politische Entwicklung des Kaiserreichs sehr gut wieder. Ziel der Arbeit ist es, die Arbeit der Ansiedlungskommission auf ihren Erfolg hin zu prüfen.
Im ersten Kapitel werden die allgemeinen Charakteristika der Polenpolitik im Kaiserreich aufgezeigt, anschließend wird die Sprachenpolitik näher erläutert. Da Sprachen- und Siedlungspolitik eng miteinander verzahnt waren, ist es wichtig auch diese Seite der Minderheitenpolitik im Kaiserreich in den Blick zu nehmen. Das zweite Kapitel widmet sich der ausführlichen Darstellung der Ansiedlungskommission und ihrer Arbeit. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengefasst präsentiert.
Die Informationen für diese Arbeit stammen aus Sichtung und Analyse von Fachliteratur. Die Motivation für diese Arbeit stammt aus persönlichen Verbindungen nach Polen, sowie Großeltern, die aus den betroffenen Regionen stammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Polenpolitik im Kaiserreich
- Polenpolitik unter Bismarck
- Polenpolitik unter Caprivi
- Eskalation der Polenpolitik seit Mitte der 1890er Jahre
- Die Ansiedlungskommission für Westpreußen und Posen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Germanisierungspolitik im deutschen Kaiserreich, insbesondere mit der Siedlungspolitik der preußischen Ansiedlungskommission. Sie analysiert die Arbeit der Kommission und untersucht, inwieweit sie erfolgreich war.
- Die Polenpolitik im Kaiserreich und ihre verschiedenen Phasen
- Die Sprachenpolitik als Instrument der Germanisierung
- Die Ansiedlungskommission und ihre Rolle bei der Umsiedlung polnischer Bauern
- Die Auswirkungen der Germanisierungspolitik auf die deutsch-polnische Beziehung
- Die politische und soziale Entwicklung des Kaiserreichs im Kontext der Polenfrage
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Polenpolitik im Kaiserreich, die sich in drei Phasen gliedert: die bismarcksche Phase, die Phase unter Caprivi und die Phase der Eskalation ab den 1890er Jahren. Dabei wird die Sprachenpolitik und ihre enge Verzahnung mit der Siedlungspolitik im Detail erörtert.
Das zweite Kapitel widmet sich der Ansiedlungskommission und ihrer Arbeit. Es beleuchtet die Ziele, Strategien und Methoden der Kommission sowie ihre Auswirkungen auf die polnische Bevölkerung und die deutsch-polnische Beziehung.
Schlüsselwörter
Germanisierungspolitik, Polenpolitik, Kaiserreich, Preußen, Ansiedlungskommission, Westpreußen, Posen, Sprachenpolitik, Kulturkampf, demographische Germanisierung, ethnische Homogenität, Minderheitenpolitik, deutsch-polnische Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Jonas Kneis (Autor:in), 2022, Die Germanisierungspolitik im deutschen Kaiserreich. Die preußische Ansiedlungskommission, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1265559