Schon immer war es ein Traum der Menschheit, durch eigenes
Wissen und Können, einen selbsterschaffenen Menschen zu
entwickeln. Sie versucht zu beweisen, dass dies allein mit
wissenschaftlichen und künstlerischen Methoden möglich ist.
Sei es, wie in Erzählungen früherer Zeiten, durch eine
Orientierung am göttlichen Schöpfungsritus, indem künstliche
Menschen durch Buchstabenmystik zum Leben erweckt wurden
oder, real und in Erzählungen, durch die Erschaffung von
Robotern, die den Menschen nachgebildet wurden. Dazu
kommt in der heutigen Zeit die Gentechnik, die, an Tieren
schon erfolgreich und nun am Menschen, wenn auch illegal,
versuchend, klont. Nur zu oft vergisst der Mensch aufgrund der,
für ihn, großen Herausforderung, seine seelischen und
moralischen Grundsätze und seine Verantwortung gegenüber
Lebewesen.
Trotz diesem Forscherdrang besteht jedoch weiterhin die
Urangst, dass das erschaffte Geschöpf des Menschen
übermächtig werden könnte. In der Literatur enden daher viele
Erzählungen mit dem Tode des Kunstobjekts. Roboter und
Maschinen können einfach abgeschaltet werden; nicht
auszudenken was in der Gentechnik passieren könnte.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Figur des Golem, speziell
in Achim von Arnims “Isabella von Ägypten“. Das Stück fällt
unter die Kategorie romantische Erzählung, die sich am
mündlichen Erzählen orientiert. Sie wird als “Tragikkomödie
menschlicher Leidenschaften“ (Schulz) bezeichnet.
Die Menschen in der Zeit der Romantik glaubten an eine vom
Schicksal vorbestimmte Rolle. Sie sahen dies als Zwang an.
Durch diese Überlegungen begannen sie sich Gedanken über
die Freiheit des künstlichen Menschen zu machen. Sozusagen
als Pendant zur eigenen Situation
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Biographische Daten
- 3. Der künstliche Mensch
- 3.1 Was ist ein Golem?
- 3.2 Andere Formen künstlicher Menschen
- 4. Isabella von Ägypten
- 4.1 Inhalt
- 4.2 Die Rolle des Golem
- 5. Der Golem in der Literatur und in anderen Medien
- 6. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Motiv des künstlichen Menschen, insbesondere die Figur des Golem, in Achim von Arnims "Isabella von Ägypten". Die Zielsetzung besteht darin, die Darstellung des Golems im Kontext der romantischen Epoche zu analysieren und dessen Bedeutung im Hinblick auf die damalige Auseinandersetzung mit Fragen der Schöpfung, der menschlichen Verantwortung und der Grenzen wissenschaftlichen Fortschritts zu beleuchten.
- Der künstliche Mensch in der Literatur und seine verschiedenen Ausprägungen
- Die Rolle des Golems in Achim von Arnims "Isabella von Ägypten"
- Die romantische Auseinandersetzung mit dem Thema der Schöpfung und des Schicksals
- Die Frage nach der Verantwortung des Schöpfers gegenüber seiner Schöpfung
- Die Ambivalenz des künstlichen Menschen: Hoffnung und Angst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des künstlichen Menschen in der Literatur ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung des Golem-Motivs in Achim von Arnims "Isabella von Ägypten" vor. Sie skizziert die historische Entwicklung der Vorstellung vom künstlichen Menschen, von alchemistischen und mystischen Konzepten bis hin zur modernen Robotik und Gentechnik. Besonders wird die ambivalente Beziehung des Menschen zu seinen eigenen Schöpfungen hervorgehoben – die Hoffnung auf Fortschritt steht der Angst vor der Übermacht des Erschaffenen gegenüber. Die Arbeit positioniert sich als Analyse des Golem-Motivs im spezifischen Kontext der romantischen Erzählung und deren Bezug zum mündlichen Erzählen, wobei "Isabella von Ägypten" als "Tragikkomödie menschlicher Leidenschaften" charakterisiert wird. Die Einleitung legt den Fokus auf die romantische Betrachtung von Schicksal und Freiheit im Kontext der künstlichen Menschengestalt.
2. Biographische Daten: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte chronologische Übersicht über das Leben Achim von Arnims, beginnend mit seiner Geburt bis zu späteren Lebensjahren. Es beleuchtet wichtige Stationen seiner Biographie, darunter seine Ausbildung, seine Reisen, seine Bekanntschaften mit bedeutenden Persönlichkeiten der Zeit (Goethe, Brentano, die Brüder Grimm), und seine literarische Entwicklung. Die Darstellung der biographischen Daten dient dazu, den Kontext für das Verständnis seiner literarischen Werke zu schaffen und seinen persönlichen Hintergrund als Einflussfaktor für seine literarische Schöpfung darzustellen. Die Zusammenfassung der umfangreichen biographischen Informationen liefert einen Überblick über Arnims Leben und Wirken, der die Entwicklung seines künstlerischen Schaffens in den jeweiligen historischen und sozialen Kontexten nachzeichnet.
3. Der künstliche Mensch: Dieses Kapitel definiert den Begriff des künstlichen Menschen und untersucht dessen verschiedene Erscheinungsformen in Literatur und anderen Medien. Der Unterabschnitt 3.1, "Was ist ein Golem?", beschäftigt sich eingehend mit der mythologischen Figur des Golems, seiner Erschaffung und seinen Eigenschaften. Der Unterabschnitt 3.2, "Andere Formen künstlicher Menschen," erweitert den Blick auf weitere literarische und gesellschaftliche Konzepte des künstlichen Menschen, die über die spezifische Golem-Figur hinausgehen. Das Kapitel stellt somit einen breit gefächerten Überblick über die Konzeption des künstlichen Menschen und seine vielfältigen literarischen und gesellschaftlichen Manifestationen dar, die als konzeptueller Hintergrund für die Analyse von Arnims "Isabella von Ägypten" dienen.
4. Isabella von Ägypten: Dieses Kapitel analysiert Achim von Arnims "Isabella von Ägypten" im Detail. Der Unterabschnitt 4.1 beschreibt den Inhalt der Erzählung, während der Unterabschnitt 4.2 sich speziell mit der Rolle des Golem in der Handlung auseinandersetzt. Die Analyse wird die Bedeutung des Golem im Kontext der Erzählung beleuchten und seine Funktion innerhalb der Handlungsstruktur erörtern. Der Fokus liegt dabei auf der Interpretation des Golems als Symbol und seiner Bedeutung für die Gesamtgestaltung des Werkes, einschließlich der Beziehungen zwischen den Figuren und den dargestellten Konflikten. Die Zusammenfassung dieses Kapitels wird die zentrale Rolle des Golem in der Handlung und seine symbolische Bedeutung für das Verständnis der Erzählung herausarbeiten.
5. Der Golem in der Literatur und in anderen Medien: Dieses Kapitel untersucht die Rezeption und Weiterentwicklung des Golem-Motivs in verschiedenen literarischen und medialen Kontexten. Es wird die Verbreitung und die Wandlung des Motivs im Laufe der Zeit analysieren und vergleichende Betrachtungen anstellen. Die Kapitelzusammenfassung wird den Fokus auf die verschiedenen Interpretationen und Adaptionen des Golem-Motivs legen und die übergreifenden literarischen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Entwicklung aufzeigen.
Schlüsselwörter
Künstlicher Mensch, Golem, Achim von Arnim, Isabella von Ägypten, Romantik, Schöpfung, Verantwortung, Schicksal, Freiheit, wissenschaftlicher Fortschritt, literarische Analyse, Symbolinterpretation.
Häufig gestellte Fragen zu "Isabella von Ägypten" und dem Golem-Motiv
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Motiv des künstlichen Menschen, insbesondere die Figur des Golems, in Achim von Arnims Erzählung "Isabella von Ägypten". Sie untersucht die Darstellung des Golems im Kontext der romantischen Epoche und dessen Bedeutung hinsichtlich Schöpfung, menschlicher Verantwortung und den Grenzen wissenschaftlichen Fortschritts.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte des künstlichen Menschen in der Literatur, die Rolle des Golems in "Isabella von Ägypten", die romantische Auseinandersetzung mit Schöpfung und Schicksal, die Verantwortung des Schöpfers, die Ambivalenz des künstlichen Menschen (Hoffnung und Angst) sowie die verschiedenen Ausprägungen des künstlichen Menschen in Literatur und anderen Medien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Biographische Daten Achim von Arnims, Der künstliche Mensch (inkl. Unterkapitel zum Golem und anderen künstlichen Menschen), Isabella von Ägypten (inkl. Inhaltsbeschreibung und Analyse der Rolle des Golems), Der Golem in der Literatur und anderen Medien und Schlusswort.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema des künstlichen Menschen ein, stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Golem-Motivs in "Isabella von Ägypten" vor und skizziert die historische Entwicklung der Vorstellung vom künstlichen Menschen. Sie hebt die ambivalente Beziehung des Menschen zu seinen Schöpfungen hervor und fokussiert die romantische Betrachtung von Schicksal und Freiheit im Kontext der künstlichen Menschengestalt.
Was beinhaltet das Kapitel über die Biographie Achim von Arnims?
Das Kapitel bietet eine detaillierte chronologische Übersicht über Arnims Leben, von seiner Geburt bis zu späteren Jahren. Es beleuchtet wichtige Stationen seiner Biographie (Ausbildung, Reisen, Bekanntschaften) und seine literarische Entwicklung, um den Kontext für das Verständnis seiner Werke zu schaffen.
Was wird im Kapitel "Der künstliche Mensch" behandelt?
Dieses Kapitel definiert den Begriff des künstlichen Menschen und untersucht dessen verschiedene Erscheinungsformen. Es beinhaltet ein Unterkapitel über den Golem (seine Erschaffung und Eigenschaften) und ein weiteres über andere Formen künstlicher Menschen in Literatur und Gesellschaft.
Wie wird "Isabella von Ägypten" analysiert?
Das Kapitel zu "Isabella von Ägypten" analysiert die Erzählung im Detail. Es beschreibt den Inhalt und analysiert speziell die Rolle des Golems in der Handlung, seine symbolische Bedeutung und seine Funktion innerhalb der Handlungsstruktur.
Was wird im Kapitel über den Golem in Literatur und Medien behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Rezeption und Weiterentwicklung des Golem-Motivs in verschiedenen literarischen und medialen Kontexten. Es analysiert die Verbreitung und Wandlung des Motivs im Laufe der Zeit und stellt vergleichende Betrachtungen an.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Künstlicher Mensch, Golem, Achim von Arnim, Isabella von Ägypten, Romantik, Schöpfung, Verantwortung, Schicksal, Freiheit, wissenschaftlicher Fortschritt, literarische Analyse, Symbolinterpretation.
- Arbeit zitieren
- Anja Weber (Autor:in), 2003, Das Motiv des künstlichen Menschen am Beispiel des Golem in Achim von Arnims Isabella von Ägypten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12655