Die deutschen Minderheiten, die teilweise seit Generationen in Ostmitteleuropa, Osteuropa, Südosteuropa und Asien gelebt haben und nach Deutschland emigrieren wollten, wurden nach dem Bundesvertriebenengesetz (BVFG) bis zum 31.12.1992 Aussiedler und ab dem 01.01.1993 Spätaussiedler genannt. Sie haben unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, als Zugehörige des deutschen Volkes in die Bundesrepublik Deutschland einzureisen und die deutsche Staatsbürgerschaft zu erhalten. Nach einem verpflichteten Zuzug von Deutschen in die BRD wegen der Vertreibungen, fand und findet also heute ein "freiwilliger" deutscher Migrationsprozess statt. Dieser Prozess ist nicht zu unterschätzen, einerseits angesichts der Zahlen von Aussiedlern (1950-2005: 5 Mio. Aussiedler) und andererseits angesichts der politischen Herausforderung, die diese Migration für Deutschland mit sich bringt.
Um diese Migration zu verstehen muss man sich über die Lage der Deutschen in den Herkunftsländern nach den Vertreibungen Gedanken machen; was hat die Ausreise verursacht und ermöglicht? Dieser Prozess muss aber auch aus der Sicht des Ziellandes Deutschland behandelt werden; wie hat die BRD auf diese Einreisewillen juristisch und politisch reagiert? Welche rechtliche Stellung hatten und haben die Aussiedler/ Spätaussiedler und welche Eingliederungshilfen wurden und werden ihnen in der Bundesrepublik gewährt? Hier muss man sich auch fragen, inwiefern die Änderung der Weltordnung bzw. das Ende des Kalten Krieges einen Einfluss auf die Politik Deutschlands gehabt hat. Welche Bilanz kann aus dieser Politik gezogen werden? Ist die Integration der Aussiedler/ Spätaussiedler in der BRD gelungen?
Um das Thema "Aussiedler/ Spätaussiedler" vollständig erfassen zu können, werde ich zuerst einen Überblick über die Lage der Deutschen in den Herkunftsländern geben und erklären, warum es zur Auswanderung kam. Dann werde ich auf die Politik der BRD gegenüber den Aussiedlern näher eingehen; zuerst für die Periode 1950-1990, und anschließend von 1990 bis heute.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- I DEUTSCHE MINDERHEITEN IN OSTEUROPA
- A) RUMÄNIEN
- 1-Die Lage der Deutschen in Rumänien
- 2- Auswanderungsmotive
- 3-Auswanderungsmöglichkeiten
- B) POLEN
- 1- Die Lage der Deutschen in Polen
- 2-Auswanderungsmotive
- 3-Auswanderungsmöglichkeiten
- C) IN DER EHEMALIGEN SOWJETUNION
- 1- Die Lage der Deutschen in der ehemaligen Sowjetunion
- 2-Auswanderungsmotive
- 3-Auswanderungsmöglichkeiten
- A) RUMÄNIEN
- II DIE INTEGRATIONSPOLITIK DER BUNDESREPUBLIK : 1945-1991
- A) DEFINITION DER INTEGRATION
- B) DIE RECHTLICHE EINGLIEDERUNG
- C) MATERIALLE INTEGRATION
- 1-Eingliederungshilfen
- 2-Wohnung
- 3-RENTEN
- D) SOZIOKULTURELLE INTEGRATION
- 1-Sprachliche Eingliederung
- 2-Integration auf dem Arbeitsmarkt
- 3-Gesellschaftliche und kulturelle Eingliederung
- III DIE WENDE. INTEGRATIONSPOLITIK DER BUNDESREPUBLIK: AB 1991
- A) AUSLÖSUNGSFAKTOREN
- 1-Wirtschaftliche Faktoren
- 2-Der historische Faktor
- 3- Der politische Faktor
- B) NEUE RECHTLICHE GRUNDLAGEN
- 1-Das Aussiedleraufnahmegesetz
- 2- Das Kriegsfolgenbereinigungsgesetz
- C) KÜRZUNG DER EINGLIEDERUNGSHILFEN IN DEN 90ER JAHREN
- D) STEIGENDE INTEGRATIONSPROBLEME
- A) AUSLÖSUNGSFAKTOREN
- ZUSAMMENFASSUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Thematik der Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland. Sie analysiert die historischen und politischen Hintergründe der Migration deutscher Minderheiten aus Osteuropa in die Bundesrepublik Deutschland. Die Arbeit untersucht die Lage der Deutschen in den Herkunftsländern, die Motive für die Auswanderung und die Integrationsprozesse in Deutschland.
- Die Lage der Deutschen in Osteuropa nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Auswanderungsmotive der Deutschen aus Osteuropa
- Die Integrationsprozesse der Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland
- Die deutsche Integrationspolitik gegenüber Aussiedlern und Spätaussiedlern
- Die Herausforderungen der Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Aussiedler und Spätaussiedler ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe der deutschen Minderheiten in Osteuropa und die Gründe für die Auswanderung nach Deutschland.
Das erste Kapitel befasst sich mit der Lage der Deutschen in Osteuropa, insbesondere in Rumänien, Polen und der ehemaligen Sowjetunion. Es analysiert die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen, die zur Auswanderung führten.
Das zweite Kapitel untersucht die deutsche Integrationspolitik gegenüber Aussiedlern und Spätaussiedlern in der Zeit von 1945 bis 1991. Es beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die materiellen und soziokulturellen Integrationsmaßnahmen sowie die Herausforderungen der Integration.
Das dritte Kapitel analysiert die Veränderungen der deutschen Integrationspolitik nach der Wende 1991. Es untersucht die neuen rechtlichen Grundlagen, die Kürzung der Eingliederungshilfen und die steigenden Integrationsprobleme.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Aussiedler, Spätaussiedler, deutsche Minderheiten, Osteuropa, Integration, Integrationspolitik, Bundesrepublik Deutschland, Vertreibung, Auswanderung, Assimilation, Eingliederungshilfen, rechtliche Grundlagen, politische Herausforderungen, Wende, 1991, Integrationsprobleme.
- Arbeit zitieren
- Amandine Dusautoir (Autor:in), 2007, Aussiedler, Spätaussiedler - ein Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126562