Als am 8.7.1885, in Ludwigshafen am Rhein, Ernst Simon Bloch
geboren wird, Sohn des jüdischen Bahnbeamten Markus Bloch
und von Barbara Bloch, geb. Feitel, ahnt noch niemand, dass
dieses Kind einmal einer der grössten Philosophen des 20. Jhd.
in Deutschland werden würde.
Nach seinem Studium verfasst er sein erstes großes Werk, den
„Geist der Utopie“ (1918), viele Jahre später sein Hauptwerk,
„Das Prinzip Hoffnung“( 1954- 59).
Neben seinen philosophischen Arbeiten ist er Autor von
zahlreichen literarischen Aufsätzen und Feuilletonartikeln.
Sein Hauptanliegen bei „Geist der Utopie“ und bei „Das Prinzip
Hoffnung“ ist, zu zeigen, dass alle sozialen Utopien eine
Vorwegnahme des Sozialismus seien und der Marxismus die
bisher vollendetste theoretische Form davon darstellt.
Er selbst bezeichnet sich als Philosoph, der sich als Marxist
versteht.
Er übt ständig Kritik an der bürgerlich- kapitalistischen Welt
und wechselt dabei ständig die Erzählperspektive.
„...Bringt man seine Philosophie auf eine Kurzformel, so muss
man sagen: ‚S ist noch nicht P’, jedes Subjekt hat potentielle
Möglichkeiten in sich , die es zu verwirklichen trachtet. Erst
wenn das Subjekt alle in ihm liegenden Möglichkeiten realisiert
hat, ist es vollendet. Alle Möglichkeiten vollendet hat bei
Aristoteles, an dessen Philosophie sich Bloch orientiert, nur
Gott....“, Metzlers Philosophie Lexikon).
Die Werke Ernst Blochs sind dem Wesen nach durchaus zur
Literatur gehörig. Auch die Literaturwissenschaft ist nur noch
einen kleinen Schritt entfernt.
Er grenzt sich bewusst von der akademisch- gelehrten
Wissenschaftssprache ab und verwendet dabei verschiedenste
Stilelemente:
hohes Pathos, neue Einzelworte, rationale Begrifflichkeit,
mythische Bilder, lockere Alltagsformulierungen, Bibelsprache,
vernünftige Begrifflichkeiten.
Damit beschränkt er sich nicht nur auf die klassische
Philosophie samt ihrer Geschichte, sondern erschafft sich seine
eigene. Er befasst sich mit Soziologie, Pädagogik, Ästhetik,
Ethik, ist sehr engagiert in politischen Themen und ist
bekennender Anhänger des jüdisch- christlichen Chiliasmus
(Chiliasmus= „Lehre von der Erwartung des Tausendjährigen
Reiches Christi auf Erden nach seiner Wiederkunft vor dem
Weltende (Offenbarung 20, 4f)“, Das große
Fremdwörterbuch). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographische Daten
- „Spuren“
- Betrachtungen
- „Fall ins Jetzt“
- „Der zweimal verschwindende Rahmen“
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit Ernst Blochs „Spuren“, einem Erzählwerk, das programmatisch als Band 1 der Gesamtausgabe steht. Sie analysiert dieses Werk und betrachtet insbesondere die Themen „Fall ins Jetzt“ und „Der zweimal verschwindende Rahmen“.
- Ernst Blochs literarisches Schaffen und seine Bedeutung im 20. Jahrhundert
- Die Rolle von „Spuren“ innerhalb des Gesamtwerks von Ernst Bloch
- Analyse der zentralen Themen „Fall ins Jetzt“ und „Der zweimal verschwindende Rahmen“
- Die Bedeutung von Blochs literarischen Stilmitteln und deren Wirkung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Ernst Bloch als einen der größten Philosophen des 20. Jahrhunderts vor und beleuchtet seine wichtigsten Werke, „Geist der Utopie“ und „Das Prinzip Hoffnung“. Sie beschreibt Blochs marxistischen Standpunkt und seine Kritik an der bürgerlich-kapitalistischen Welt. Sie stellt außerdem die literarischen Aspekte von Blochs Werken heraus und betont seine bewusst gewählte Abgrenzung von der akademischen Wissenschaftssprache.
Biographische Daten
Dieser Abschnitt bietet eine chronologische Übersicht über wichtige Stationen im Leben von Ernst Bloch. Er umfasst seine Studienjahre, seine frühen Werke, seine politischen Engagements und die Begegnungen mit bedeutenden Persönlichkeiten der Zeit.
„Spuren“
Dieses Kapitel konzentriert sich auf Blochs einziges Erzählwerk, „Spuren“, und stellt es als ein bedeutendes Werk innerhalb seines Gesamtwerks vor. Es behandelt die programmatische Bedeutung von „Spuren“ als Band 1 der Gesamtausgabe und liefert eine umfassende Analyse des Werks.
Betrachtungen
Dieser Abschnitt widmet sich den beiden zentralen Themen „Fall ins Jetzt“ und „Der zweimal verschwindende Rahmen“ aus Blochs „Spuren“. Er analysiert die jeweiligen Themenbereiche im Detail und untersucht ihre Bedeutung im Kontext des gesamten Werks.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf das literarische Werk Ernst Blochs, insbesondere auf seine Erzählung „Spuren“. Zentrale Themen sind der „Fall ins Jetzt“ und „Der zweimal verschwindende Rahmen“, die sich mit der Frage der Zeitlichkeit und der Wahrnehmung der Gegenwart auseinandersetzen. Weiterhin spielen Blochs literarische Stilmittel, die sich von der akademischen Sprache abgrenzen, eine wichtige Rolle.
- Arbeit zitieren
- Anja Weber (Autor:in), 2003, Betrachtungen zu Ernst Blochs Spuren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12657