Das Modell der Textualitätskriterien von 1972 der österreichischen Linguisten Robert-Alain de Beaugrande und Wolfgang Ulrich Dressler, umfasst, neben Kohärenz und Kohäsion, auch die Intertextualität, Akzeptabilität, Informativität, Intentionalität und die Situationalität. Die einzelnen Merkmale werden im Verlauf dieser Arbeit voneinander abgegrenzt, definiert und anhand von Beispielen verdeutlicht. Sie finden als grundlegende Bedingungen des grammatischen und thematischen Textaufbaus bis heute in der Textlinguistik, welche sich mit dem Wesen von Texten befasst, Anwendung.
Die neuere Sprachwissenschaft unterzieht diese sieben Textualitätsmerkmale jedoch zunehmend einer kritischen Betrachtung. Im Verlauf dieser Arbeit werden wesentliche Kritikpunkte an einzelnen Merkmalen hinsichtlich deren Nutzen und Notwendigkeit skizziert.
Texte begleiten die Menschen in nahezu jeder Lebenslage, etwa in Form von Einkaufslisten, Kochrezepten, Werbeplakaten, Büchern, Briefen oder Formularen. Es wird dabei zumeist intuitiv entschieden, ob ein Text vorliegt. Es ist davon auszugehen, dass diese Entscheidung anhand bestimmter Anforderungen oder Textmerkmale geschieht, die ein konkreter Text erfüllen muss, um als solcher wahrgenommen und verstanden zu werden. Die vorliegende Arbeit behandelt den Text im Sinne einer schriftlichen Einheit, da der Einbezug von gesprochenen Texten, z. B. Gesprächen, zu weit führt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Annäherung an den Begriff des „Textes“
- 3. Textualität
- 4. Kriterien der Textualität nach Beaugrande und Dressler
- 4.1 Kohärenz
- 4.2 Kohäsion
- 4.3 Intertextualität
- 4.4 Handlungsmerkmale
- 4.4.1 Akzeptabilität
- 4.4.2 Informativität
- 4.4.3 Intentionalität
- 4.4.4 Situationalität
- 5. Kritische Betrachtung der Textualitätsmerkmale
- 5.1 Kritische Betrachtung der Kohärenz
- 5.2 Kritische Betrachtung der Kohäsion
- 5.3 Kritische Betrachtung der Intertextualität
- 5.4 Kritische Betrachtung der Akzeptabilität
- 5.5 Kritische Betrachtung der Informativität
- 5.6 Kritische Betrachtung der Intentionalität
- 5.7 Kritische Betrachtung der Situationalität
- 6. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Kriterien der Textualität und untersucht deren Relevanz für das Verständnis von Texten. Sie beleuchtet die sieben Textualitätsmerkmale nach Beaugrande und Dressler, um deren Beitrag zur Kohärenz, Kohäsion und Gesamtstruktur von Texten zu verstehen. Die Arbeit befasst sich zudem mit der kritischen Betrachtung der Textualitätsmerkmale, um ihre Grenzen und Herausforderungen zu erforschen.
- Kriterien der Textualität nach Beaugrande und Dressler
- Kohärenz und Kohäsion als zentrale Textmerkmale
- Analyse der Textualitätsmerkmale: Intertextualität, Akzeptabilität, Informativität, Intentionalität und Situationalität
- Kritik an den Textualitätsmerkmalen hinsichtlich ihrer Gültigkeit und Anwendbarkeit
- Relevanz der Textualitätsmerkmale für das Verständnis von Texten in verschiedenen Kontexten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Bedeutung von Texten im Alltag und in der Wissenschaft dar. Sie führt den Textbegriff ein und erläutert die Herausforderung einer allgemein gültigen Textdefinition. Die Arbeit fokussiert sich auf schriftliche Texte und stellt die sieben Textualitätsmerkmale nach Beaugrande und Dressler als zentrale Aspekte des Textverstehens vor.
- Annäherung an den Begriff des „Textes“: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Textbegriff aus wissenschaftlicher und alltagssprachlicher Perspektive. Es verdeutlicht die Vielfältigkeit der Textmerkmale und hebt die Bedeutung von Kohärenz und Kohäsion hervor.
- Textualität: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Textualität und erläutert die grundlegenden Eigenschaften von Texten. Es stellt die Textualitätsmerkmale als Bausteine des Textverstehens dar.
- Kriterien der Textualität nach Beaugrande und Dressler: Dieses Kapitel widmet sich den sieben Textualitätsmerkmalen von Beaugrande und Dressler: Kohärenz, Kohäsion, Intertextualität, Akzeptabilität, Informativität, Intentionalität und Situationalität. Die Merkmale werden im Detail definiert und anhand von Beispielen erläutert.
- Kritische Betrachtung der Textualitätsmerkmale: Dieses Kapitel analysiert die sieben Textualitätsmerkmale kritisch und diskutiert deren Nutzen und Notwendigkeit. Es beleuchtet die Grenzen und Herausforderungen der Textualitätsmerkmale und stellt alternative Perspektiven auf das Textverstehen vor.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen der Textlinguistik, insbesondere mit den Kriterien der Textualität nach Beaugrande und Dressler. Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: Textualität, Kohärenz, Kohäsion, Intertextualität, Akzeptabilität, Informativität, Intentionalität, Situationalität, Textverstehen, Textmerkmale, Textanalyse, Textproduktion.
- Arbeit zitieren
- Christina Wummel (Autor:in), 2022, Merkmale der Textualität und kritische Betrachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1266100