Im Februar 2002 erschien ein Taschenbuch mit dem Titel: „Bildung - Alles, was man wissen
muß“ von Dietrich Schwanitz. Dieser einfache Titel hat in den meisten
Bevölkerungsschichten Aufsehen erregt und besonders unter den Kritikern diverse
Diskussionen entfacht. Diese bemerkten, dass es sich hier um Wissen und nicht um Bildung
dreht, ohne den Begriff Bildung zu definieren. Was ist aber nun Bildung und wie wird
Bildung definiert? Ist Wissen Bildung?
Bildung ist zunächst ein typisches deutsches Wort, was in einem engen Zusammenhang zu
dem Begriff Erziehung steht1. Und dieser Aspekt macht die Definition von Bildung unter
anderem so schwierig. „Googelt“ man den Begriff „Bildung“ erhält man 67.700.000 Treffer2.
Dies und das oben genannte Beispiel macht unter anderem deutlich, dass „Bildung“ sehr
facettenreich ist und in den verschiedenen Interessenlagern, z.B. Politik, Literatur,
Wissenschaft etc. aufgrund unterschiedlicher Rationalitätslogiken von einander abweichend
definiert wird.
Bildung ist m. E. zum einen ein lebenslanger Prozess, indem man Fähigkeiten und
Kompetenzen entwickelt und schließlich auch erweitert. Andererseits ist der Begriff Bildung
auch ein Zustand. Der Zustand „gebildet sein“, entspricht einem Bildungsideal, also einer Art
Vollkommenheit, welche der Mensch in einem lebenslangen Prozess anstrebt.
In meiner Seminararbeit geht es speziell um die Frage, was es für die Probanden bedeutet
„gebildet zu sein“. Das Interessante daran ist, dass die beiden Gruppen, die ich miteinander
vergleiche aus 2 unterschiedlichen Bildungsmilieus stammen. Die eine Gruppe hat die
Hochschulreife die andere maximal den Realschulabschluss. Beiden Gruppen wurde die
gleiche Frage gestellt und ich möchte meinen Blick auf Paraellen oder Unterschiede im
Antwortverhalten richten. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Bildung auf einen Blick 2007
- Bericht des Sonderberichterstatters für das Recht auf Bildung
- Kurze Diskussion der beiden Berichte anhand der Sozialisationstheorie von Pierre Bourdieu
- Methodischer Teil - Die dokumentarische Methode
- Sample
- Aufbau der Gruppendiskussion - am Beispiel der Gruppe „Studenten“
- Empirische Ergebnisse
- Gruppe „Studenten“
- Gruppe „Gesellen“
- Vergleich der Gruppe „Studenten“ und der Gruppe „Gesellen“
- Diskussion der Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Einstellungen von Probanden aus unterschiedlichen Bildungsmilieus zum Thema „gebildet sein“. Die Arbeit vergleicht die Antworten von zwei Gruppen, einer mit Hochschulreife und einer mit maximal Realschulabschluss, um Parallelen und Unterschiede im Antwortverhalten zu analysieren.
- Definition von Bildung und deren Bedeutung für die Probanden
- Analyse der Bildungserwartungen und -ziele der beiden Gruppen
- Vergleich der Bildungserfahrungen und -wahrnehmungen der beiden Gruppen
- Diskussion der Rolle von Bildung für die individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliche Teilhabe
- Einbezug der Sozialisationstheorie von Pierre Bourdieu zur Analyse der Bildungserfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Kontext der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Vielschichtigkeit des Begriffs „Bildung“ und die Bedeutung der Bildung für die individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliche Teilhabe. Der theoretische Teil analysiert zwei aktuelle Berichte zum Bildungsstand in Deutschland: „Bildung auf einen Blick 2007“ und den Bericht des Sonderberichterstatters für das Recht auf Bildung. Die beiden Berichte werden anhand der Sozialisationstheorie von Pierre Bourdieu diskutiert, um die Bedeutung von Bildung im Kontext sozialer Ungleichheit zu beleuchten. Der methodische Teil beschreibt die dokumentarische Methode, die für die Analyse der Gruppendiskussionen verwendet wird. Der Abschnitt „Sample“ erläutert den Aufbau der Gruppendiskussion am Beispiel der Gruppe „Studenten“. Die empirischen Ergebnisse präsentieren die Ergebnisse der Gruppendiskussionen mit den beiden Gruppen „Studenten“ und „Gesellen“. Der Vergleich der beiden Gruppen zeigt Parallelen und Unterschiede im Antwortverhalten. Die Diskussion der Ergebnisse analysiert die Ergebnisse der Gruppendiskussionen im Kontext der theoretischen Überlegungen und der methodischen Vorgehensweise. Die Arbeit schließt mit einem Literaturverzeichnis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Bildung, Bildungserwartungen, Bildungserfahrungen, Bildungsmilieu, Sozialisationstheorie, Pierre Bourdieu, Gruppendiskussion, dokumentarische Methode, Vergleich, Hochschulreife, Realschulabschluss, Lebensgestaltung, gesellschaftliche Teilhabe, Chancengleichheit, Bildungssystem, Deutschland.
- Quote paper
- Florence Rößler-Nance (Author), 2008, Einstellungen zum Thema Bildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126625