Diese schriftliche Arbeit intendiert, vor dem Hintergrund Rolf Schmiederers politikdidaktischer Überlegungen, die Bedeutsamkeit der intrinsischen Lernmotivation für fruchtbare Lernprozesse herauszustellen, um hieran anknüpfend irritierende sowie provokante Unterrichtsmethoden als eine Möglichkeit der Förderung dieses intrinsischen Lernpotenzials vorzustellen.
Hierfür muss jedoch vorerst die Bildungsnatur des Menschen, wie Schmiederer sie versteht, dargelegt werden. Auf diesem Menschenbild aufbauenden, lassen sich didaktische Konsequenzen für den Politikunterricht ableiten, welche in einem nächsten Schritt umrissen werden sollen. Schmiederers Plädoyer für ein interessengeleitetes schulisches Lernen und die hieraus resultierende Schüler:innenorientierung legen eine eingehendere Betrachtung des (vermeintlichen)
Spannungsverhältnisses von Rationalität und Emotion sowohl innerhalb der Politik als auch in der Politischen Bildung nahe.
Hierbei wird die Frage aufkommen, ob und inwiefern diese beide Komponenten im Widerstreit stehen oder ob sie sich gar wechselseitig bedingen. Im Anschluss an diesen Klärungsversuch sollen schließlich irritierende und provokante Unterrichtsmethoden als ein Mittel der Erzeugung von Betroffenheit und damit der Schaffung eines emotionalen Zugangs zum Lernstoff dargestellt werden. Allerdings sollen ebenso die mit deren praktischen Umsetzung verbundenen
Risiken Berücksichtigung finden, um zugleich konkrete Leitlinien zu entwickeln, welche in der Lage sind, die möglichen schädigenden Nebeneffekte der emotionalisierenden Methoden abzufedern. Schlussendlich werde ich ein Fazit meiner zusammengetragenen Aspekte ziehen und vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts einen Ausblick auf die aus meiner Sicht notwendige emotionssensible Beschaffenheit der zukünftigen politikdidaktischen Konzeptionen geben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Rolf Schmiederers Politikdidaktik - Die Bildungsnatur des Menschen und deren didaktischen Konsequenzen
- 3. Emotionen in der Politik
- 3.1 Rationalität und Emotionalität im Widerstreit?
- 3.2 Emotionen in der Politischen Bildung
- 4. Irritierende und provokante Unterrichtsmethoden
- 4.1 Potenziale
- 4.2 Risiken
- 4.3 Leitlinien für Lehrkräfte
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Förderung der intrinsischen Lernmotivation im Kontext der Politischen Bildung, insbesondere im Hinblick auf die politikdidaktischen Ansätze von Rolf Schmiederer. Sie analysiert die Relevanz der intrinsischen Motivation für fruchtbare Lernprozesse und beleuchtet irritierende und provokante Unterrichtsmethoden als Instrument zur Förderung dieser Motivation.
- Die Bildungsnatur des Menschen nach Schmiederer
- Das Spannungsverhältnis von Rationalität und Emotionalität in Politik und Politischer Bildung
- Das Potenzial und die Risiken irritierender und provokativer Unterrichtsmethoden
- Die Bedeutung der Schüler:innenorientierung und der Erzeugung von Betroffenheit
- Die Entwicklung von Leitlinien für den Einsatz emotionalisierender Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Sie betont die Bedeutung der intrinsischen Lernmotivation für die Politische Bildung und die Rolle irritierender und provokativer Unterrichtsmethoden in diesem Kontext.
2. Rolf Schmiederers Politikdidaktik - Die Bildungsnatur des Menschen und deren didaktischen Konsequenzen
Dieses Kapitel präsentiert die politikdidaktischen Ansätze von Rolf Schmiederer, die auf der Bildungsnatur des Menschen und der Bedeutung der intrinsischen Lernmotivation beruhen. Schmiederer kritisiert das traditionelle Bildungssystem als entfremdend und fordert eine Schüler:innenorientierung, die auf Interessen und Bedürfnissen der Lernenden basiert.
3. Emotionen in der Politik
Dieses Kapitel befasst sich mit der Rolle von Emotionen in der Politik und in der Politischen Bildung. Es untersucht die Beziehung zwischen Rationalität und Emotionalität und analysiert die Bedeutung von Emotionen für politische Prozesse und die Bildung von politischen Einstellungen.
4. Irritierende und provokante Unterrichtsmethoden
Dieses Kapitel analysiert die Potenziale und Risiken irritierender und provokativer Unterrichtsmethoden im Kontext der Politischen Bildung. Es beleuchtet die Möglichkeiten, die diese Methoden für die Aktivierung von Lernmotivation und die Erzeugung von Betroffenheit bieten, und analysiert die damit verbundenen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Intrinsische Lernmotivation, Politikdidaktik, Rolf Schmiederer, Bildungsnatur, Emotionen, Rationalität, Emotionalität, Politische Bildung, irritierende und provokante Unterrichtsmethoden, Schüler:innenorientierung, Betroffenheit, Lebensweltbezug, Potenziale, Risiken, Leitlinien.
- Arbeit zitieren
- Michelle Tannrath (Autor:in), 2022, Die Förderung der intrinsischen Lernmotivation im Sinne Rolf Schmiederers als Voraussetzung für fruchtbare Lernprozesse in der Politischen Bildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1266404