Das Thema Menschenrechte und die mit ihr verwobenen Probleme der Begründung und der Universalisierbarkeit rücken heutzutage mehr denn je ins Interesse der Öffentlichkeit. Der Forderung nach Wahrung der Menschenrechte wird immer mehr Nachdruck verliehen, jüngst besonders durch Diskussionen, die seit den Olympischen Spielen in Peking 2008 (China weigert sich allgemeine Menschenrechte anzuerkennen) entfacht wurden (Unterdrückung Tibeth´s), und dem US Gefängnis Guantanamo. Auch die Konflikte der zerfallenen Sowjetunion, in Afrika und dem Balkan zeigen die aktuelle Notwendigkeit der Problembehandlung. Auch heutzutage – man mag es kaum glauben – werden immer noch Menschenrechte mit Füßen getreten. Dabei gebührt jedem Menschen das Recht auf Rede- und Meinungsfreiheit, Glaubensfreiheit, sowie der Freiheit von Not und von Furcht. Die Charta der Vereinten Nationen stellte 1945 die Verbindung von Weltfrieden und dem Bekenntnis an die Grundrechte her, was kurz darauf in 1948 zur Allgemeinen Deklaration der Menschenrechte führte. Dadurch gewinnt die Diskussion um die Menschenrechte einen politischen Charakter von internationalem Rang. Somit gewinnen die Menschenrechte einen Anspruch auf Universalität, und gelten ab sofort für alle Menschen auf der Welt ohne Unterschied. Das sich hieraus ergebende Problem besteht darin, dass die einzelnen Staaten diese auch anerkennen müssen. Nicht selten gibt es Stimmenthaltungen (z. B. bei Abstimmung über die Menschenrechtsdeklaration der UN). Das Dilemma des Geltungsanspruchs der Menschenrechte zeigt sich beim Anspruch dieser auf Universalität.
Entweder sie gelten für alle, oder es sind keine Menschenrechte. Die Frage die sich hier im Weiteren ergibt, ist die, inwieweit sich Menschenrechte des Westens im Osten durchsetzten lassen / anerkannt werden. Die Frage nach ihrer Geltung hat zugleich auch die Frage nach der Begründung aufgeworfen. Ihre Begründung erweist sich als eine Notwendigkeit der Globalisierung, da diese die Tragweite und Grenzen der Menschenrechte aufzuweisen imstande ist. Begründete Menschenrechte würden bei einer Verletzung einklagbar werden, d. h., wenn gegen sie verstoßen würde, können sie argumentativ eingefordert werden. Somit macht die Begründbarkeit die Menschenrechte diskursfähig. Wie aber sollen universelle Menschenrechte begründet werden?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Was sind Menschenrechte?
- Merkmale
- Moral
- Anriss einer Begründung
- Kultur
- Entstehung der Menschenrechte auf politisch-gesellschaftlicher Ebene
- England
- Amerika
- Frankreich
- Deutschland
- Menschenrechte im modernen Völkerrecht
- Begründung der Menschenrechte
- Grund und Inhalt des Begriffs der Menschenwürde
- Diskurstheoretische Begründung universaler Menschenrechte bei Alexy
- Göttlicher Ursprung (Frühzeit)
- Ordnung bei Platon
- Unterscheidungen bei Aristoteles
- Kontraktualitische Erklärung
- Die transzendentale bzw. transzendentalpragmatische Begründung
- Der Kantische Ansatz
- Naturrecht und Menschenrechte - Stationen des Naturrechtsgedankens
- Naturrecht in der Antike
- Platon, Aristoteles, Sokrates, und Kallikles
- Cicero
- Thomas von Aquin: Summa Theologica (90-105)
- Hugo Grotius: De iure belli ac pacis (1625)
- Thomas Hobbes: Leviathan (1651)
- Samuel von Pufendorf
- Politische Gerechtigkeit oder Naturrecht?
- Gerechtigkeitsprinzipien
- Verfahrensgerechtigkeit
- Drei Grundsätze
- Lebe Ehrenhaft
- Tue niemandem Unrecht
- Gewährleiste jedem das Seine
- Strafgerechtigkeit
- Definition
- Strafe normieren
- Strafe legitimieren
- Strafe aufheben
- Soziale Gerechtigkeit
- Tauschgerechtigkeit
- Ausgleichende Gerechtigkeit
- Gerechtigkeit zwischen den Generationen
- Gerechtigkeit und Solidarität
- Gerechtigkeit gegen Tiere
- Gerechtigkeit im Pluralismus
- Globale Gerechtigkeit
- Eine föderale Weltpolitik
- Gemeinsinn und Freundschaft
- Fürsorgearbeit als politisches Schlüsselthema
- Was mit den Begründungsstrategien noch nicht geleistet ist
- Eigene Stellungnahme
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Begründung von Menschenrechten und untersucht verschiedene philosophische und historische Ansätze. Ziel ist es, die Problematik der Universalisierbarkeit von Menschenrechten zu beleuchten und die Frage zu klären, wie diese in einer pluralistischen Welt gerechtfertigt werden können.
- Die Entstehung und Entwicklung des Menschenrechtsgedankens
- Die Bedeutung der Menschenwürde als Grundlage für Menschenrechte
- Verschiedene Begründungsstrategien für Menschenrechte, z.B. Naturrecht, Diskursethik, Kontraktualismus
- Die Rolle von Gerechtigkeitsprinzipien für die Begründung von Menschenrechten
- Die Herausforderungen der Universalisierung von Menschenrechten in einer globalisierten Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort führt in das Thema der Menschenrechte ein und stellt die Relevanz der Diskussion in der heutigen Zeit heraus. Es werden aktuelle Beispiele für Menschenrechtsverletzungen genannt und die Notwendigkeit einer Begründung für universelle Menschenrechte betont.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Menschenrechte und beschreibt deren Merkmale, moralischen Status und die Notwendigkeit einer Begründung. Es wird auf die Herausforderungen der Universalisierung von Menschenrechten in verschiedenen Kulturen hingewiesen.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Entstehung der Menschenrechte auf politisch-gesellschaftlicher Ebene. Es werden die historischen Entwicklungen in England, Amerika, Frankreich und Deutschland sowie die Rolle des modernen Völkerrechts dargestellt.
Das vierte Kapitel widmet sich verschiedenen Begründungsstrategien für Menschenrechte. Es werden Ansätze aus der Philosophiegeschichte, wie z.B. die Diskursethik von Alexy, der göttliche Ursprung, die Ordnung bei Platon, die Unterscheidungen bei Aristoteles, die kontraktualistische Erklärung, die transzendentale Begründung und der Kantische Ansatz, vorgestellt.
Das fünfte Kapitel behandelt verschiedene Gerechtigkeitsprinzipien, die für die Begründung von Menschenrechten relevant sind. Es werden die Verfahrensgerechtigkeit, die Strafgerechtigkeit, die soziale Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit im Pluralismus und die globale Gerechtigkeit diskutiert.
Das sechste Kapitel reflektiert die Grenzen der bisher vorgestellten Begründungsstrategien und stellt offene Fragen zur Begründung von Menschenrechten in einer globalisierten Welt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Begründung von Menschenrechten, die Universalisierbarkeit, die Menschenwürde, verschiedene philosophische und historische Ansätze, Naturrecht, Diskursethik, Kontraktualismus, Gerechtigkeitsprinzipien, Globalisierung und die Herausforderungen der Universalisierung von Menschenrechten in einer pluralistischen Welt.
- Arbeit zitieren
- Manuel Berg (Autor:in), 2009, Begründung der Menschenrechte: Gerechtigkeitsprinzipien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126647