Der Fokus liegt auf der Frage, wer die Abuelas de Plaza de Mayo sind und inwiefern sie die Suche nach den Kindern, die in der letzten argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 verschwunden sind, bis heute beeinflussen.
Zunächst werden die in Argentinien in den 1970er- und 1980er-Jahre herrschenden politischen Zustände dargelegt und in diesem Zuge gezeigt, auf welche Art und Weise die Desaparecidos (Deutsch: Verschwundenen; in diesem Zusammenhang Fachbegriff für die entführten und ermordeten Opfer der Militärdiktatur ) verschwinden gelassen wurden. Anschließend wird sich mit der Großmütter-Vereinigung auseinandergesetzt, indem auf ihre Zielsetzungen und Arbeitsmethoden eingegangen wird, für die sie bekannt wurden und durch die über hundert Kinder der Desaparecidos wiedergefunden wurden und werden. Es wird sich hierbei auf die argentinische Gendatenbank, auf die über Jahrzehnte hinweg durchgeführten wöchentlichen Demonstrationen und auf die mehrsprachig verfügbare Webseite konzentriert. Das konkrete Vorgehen der Abuelas de Plaza de Mayo wird am ersten erfolgreichen Fall von Paula Logares veranschaulicht. Hierauf folgt eine Darstellung der literarischen Aufarbeitung des Themas am Beispiel des historischen Romans „Mein Name ist Luz“. Letztlich wird auf Basis der vorangegangenen Untersuchungen ein Schluss gezogen, inwiefern die Abuelas innerhalb und außerhalb Argentiniens eine Rolle für das kollektive Gedächtnis spielen.
Ausgangshypothese ist, dass die Arbeit der Abuelas das Schicksal vieler Menschen positiv wenden konnte und die Großmütter seit Beginn ihrer Arbeit durch Aufarbeitung und Aufklärung der Menschenrechtsverbrechen Bedeutendes für die gesamte südamerikanische Erinnerungskultur leisten.
Aufgrund der erst ca. 40 Jahre zurückliegenden Diktatur basiert der Inhalt der vorliegenden Arbeit vor allem auf Beiträgen aus Online-Nachrichtenseiten des vergangenen Jahrzehnts sowie auf Sekundärliteratur über die Geschichte Argentiniens, verfasst von Historikern und Politologen. Die offizielle Webseite der Abuelas wird im dritten Kapitel vielfach zitiert. Das vierte Kapitel behandelt dagegen den Roman „Mein Name ist Luz“, durch dessen Inhalt sich eigene Schlussfolgerungen ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Verschwinden der Kinder
- Politischer Hintergrund
- Das „Verschwindenlassen“ und Ermorden der Desaparecidos
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Arbeit der Abuelas de Plaza de Mayo und ihre Bedeutung für die Aufarbeitung der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983. Im Fokus steht die Frage, wie die Abuelas zur Suche nach den Kindern der Desaparecidos beitragen und welche Rolle sie für das kollektive Gedächtnis spielen.
- Die politische Situation in Argentinien in den 1970er und 1980er Jahren
- Die Methoden und Ziele der Abuelas de Plaza de Mayo
- Die literarische Aufarbeitung des Themas am Beispiel des Romans "Mein Name ist Luz"
- Der Einfluss der Abuelas auf das kollektive Gedächtnis innerhalb und außerhalb Argentiniens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel stellt das Thema der Arbeit vor und führt die Abuelas de Plaza de Mayo als zentrale Akteure ein. Es skizziert die politischen Zustände in Argentinien während der Militärdiktatur und die Entstehung der Desaparecidos. Zudem werden die Arbeitsmethoden und Ziele der Abuelas sowie die Bedeutung des Romans "Mein Name ist Luz" für die Aufarbeitung des Themas erwähnt.
Das Verschwinden der Kinder
Politischer Hintergrund
Dieses Kapitel beleuchtet den politischen Hintergrund der Militärdiktatur in Argentinien. Es geht auf die politischen und wirtschaftlichen Folgen des Todes von Juan Domingo Perón ein und beschreibt den Militärputsch von 1976 sowie die Errichtung des staatsterroristischen Regimes.
Das „Verschwindenlassen“ und Ermorden der Desaparecidos
Das Kapitel analysiert die Methoden, mit denen die Militärdiktatur die Desaparecidos verschwinden ließ und ermordete. Es beschreibt die Entführungen, Foltermethoden, geheimen Internierungszentren und den sogenannten Todesflug. Darüber hinaus geht es auf das Schicksal schwangerer Frauen und Kleinkinder in Gefangenschaft ein, die die Grundlage für die Arbeit der Abuelas bilden.
Schlüsselwörter
Argentinien, Militärdiktatur, Desaparecidos, Abuelas de Plaza de Mayo, Menschenrechte, kollektives Gedächtnis, "Mein Name ist Luz", Todesflug, politische Repression, Gedenkkultur.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Die Rolle der Abuelas de Plaza de Mayo bei der Suche nach den verschwundenen Kindern seit der argentinischen Militärdiktatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1267117