Die vorliegende Arbeit untersucht die Machbarkeit von Theater in der virtuellen Welt von Second Life und findet heraus, was das für Funktion und Wirkung hinsichtlich technischer, psychologischer und gesellschaftlicher Aspekte bedeutet. Die These ist: Theater kann – wie in der physischen Welt – auch in einer computergenerierten Umgebung erlebbar werden.
Um das zu ergründen, wird zunächst in das Medium der virtuellen Realität eingeführt, dessen Wirkung beschrieben und die Dimension synthetischer Welten erklärt. Im Anschluss daran zeigen die Eigenschaften der virtuellen Welt von Second Life, dass sich diese Plattform als Labor für eine Untersuchung von Theater am besten eignet.
Als Nächstes wird der weitläufige Begriff Theater eingegrenzt, um Faktoren zu erhalten, die einen Vergleich physischer und virtueller Welt zulassen; zu diesem Zweck werden wesentliche Elemente des Theaters extrahiert. Dabei spielen die Entstehung in der griechischen Antike, die Entwicklung bis heute durch namhafte Vertreter wie Shakespeare und Schiller sowie die Kontroverse des Theaters in der Gegenwart eine Rolle.
Damit sind die Vorbereitungen getroffen, auf Grund derer das Theater anschließend einer technischen und psychologischen Funktionsprüfung in der virtuellen Welt von Second Life unterzogen wird. Illustrierend dabei verhilft die Analogie des Marionettentheaters zu einer Vorstellung und legitimiert gleichzeitig die virtuelle Welt als Ort für Theater. Darüber hinaus wird die Kombination von Theater und Computer in der wissenschaftlichen Literatur erörtert, um daraus Rückschlüsse auf die Wirkungsweise beider Medien zu ziehen. Anschließend werden gesellschaftliche und menschliche Aspekte analysiert. Aber auch das Drumherum eines Theaterbesuchs und unkonventionelle Formen von Theater werden mit der Absicht erörtert, auch sekundäre Faktoren in die Untersuchung einzubeziehen.
Den praktischen Bezug der vorliegenden Arbeit stellt die Erkundung der virtuellen Welten dar, besonders der von Second Life, was sich einerseits in der technischen Funktionsbeschreibung widerspiegelt, andererseits in den abschließenden Kapiteln niederschlägt: Darin wird eine Inszenierung des Hamburger Schauspielhauses untersucht und die Umsetzung einer eigenen Inszenierung in Second Life beschrieben.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Virtuelle Welten
- Virtuelle Realität
- Immersion
- Charakteristika virtueller Welten
- Second Life und warum Second Life
- Theater
- Der Ursprung
- Aristoteles, Katharsis und Einfühlung
- Shakespeare
- Schiller
- Eine Stimme des Publikums
- Wohin treibt das Theater?
- Andrea Breth
- Carl Hegemann
- Die Elemente
- Darstellung
- Einfühlung und Erleben
- Berührung
- Erkenntnis
- Theater in Second Life
- Technische Darstellung
- Visualisierung
- Raum
- Schauspieler
- Sprache und Akustik
- Kulissen, Requisiten und Kostüme
- Beleuchtung
- Publikum
- Sinnliche Wahrnehmung
- Immersion durch Imagination und Präsenz
- Marionettentheater als Analogie zu Theater in Second Life
- Computer als Theater
- Gesellschaftliche Aspekte
- Menschliche Aspekte
- Sekundäres Theatererlebnis
- Theater im weiteren Sinn
- Realisierungen
- Die Helden auf Helgeland
- Reigen
- Technische Darstellung
- Schlussbetrachtung: Rückblick, Ergebnisse und Aussichten
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit befasst sich mit der Untersuchung der Machbarkeit von Theater in der virtuellen Welt von Second Life. Ziel ist es, die Funktion und Wirkung von Theater in einer computergenerierten Umgebung hinsichtlich technischer, psychologischer und gesellschaftlicher Aspekte zu analysieren. Die Arbeit stellt die These auf, dass Theater, wie in der physischen Welt, auch in einer virtuellen Umgebung erlebbar werden kann.
- Die technischen Möglichkeiten der Darstellung von Theater in Second Life
- Die psychologische Wirkung von Theater in einer virtuellen Umgebung
- Die gesellschaftlichen Implikationen von Theater in Second Life
- Die Rolle der Immersion und Imagination im virtuellen Theater
- Die Analogie des Marionettentheaters als Vergleichspunkt für Theater in Second Life
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in die Thematik von virtuellen Welten und Theater ein. Sie beleuchtet die aktuelle Situation des Theaters und die Entwicklung von Second Life als virtuelle Welt.
Das Kapitel "Virtuelle Welten" definiert den Begriff der virtuellen Realität und erklärt die Bedeutung von Immersion in virtuellen Umgebungen. Es beschreibt die Charakteristika virtueller Welten und stellt Second Life als Plattform für die Untersuchung von Theater vor.
Das Kapitel "Theater" beleuchtet die Entstehung des Theaters in der griechischen Antike und seine Entwicklung bis heute. Es analysiert die Werke von Aristoteles, Shakespeare und Schiller und diskutiert die aktuelle Situation des Theaters in der Gesellschaft.
Das Kapitel "Theater in Second Life" untersucht die technischen Möglichkeiten der Darstellung von Theater in Second Life. Es analysiert die Visualisierung, den Raum, die Schauspieler, die Sprache und Akustik, die Kulissen, Requisiten und Kostüme, die Beleuchtung und das Publikum. Darüber hinaus werden die sinnliche Wahrnehmung, die Immersion durch Imagination und Präsenz sowie die Analogie des Marionettentheaters als Vergleichspunkt für Theater in Second Life betrachtet.
Das Kapitel "Computer als Theater" erörtert die Kombination von Theater und Computer in der wissenschaftlichen Literatur und zieht Rückschlüsse auf die Wirkungsweise beider Medien. Es analysiert gesellschaftliche und menschliche Aspekte von Theater in Second Life und betrachtet das Drumherum eines Theaterbesuchs sowie unkonventionelle Formen von Theater.
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Theaters in virtuellen Welten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Theater, virtuelle Welt, Second Life, Immersion, Imagination, Präsenz, technische Darstellung, psychologische Wirkung, gesellschaftliche Aspekte, Marionettentheater, Computer als Theater, Realisierung, Inszenierung.
- Quote paper
- Simeon Blaesi (Author), 2008, Theater in einer virtuellen Welt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126728