Das Argument, der Mensch würde alle Arbeit fallenlassen, wenn nicht sein Überleben davon abhinge, hat bis heute überdauert. Nicht nur als Argument gegen kommunistische oder sozialistische Gesellschaftstheorien, sondern auch in aktuellen Debatten beispielsweise um die Verkürzung von Arbeitszeiten oder die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, immer wieder bemühen Kritiker die Annahme, Menschen wären von Natur aus faul und müssten zur Arbeit motiviert werden.
Im Gegensatz zu dem Axiom der angeborenen Faulheit steht die Theorie des Psychoanalytikers und Sozialphilosophen Erich Fromm. Er versucht zu belegen, dass Faulheit nur eine Konsequenz aus der kapitalistischen Produktionsweise ist und sie als Symptom einer kranken Gesellschaft betrachtet werden muss. Diese Arbeit widmet sich, vor allem auf der Grundlage seiner Essays "Ist der Mensch von Natur aus faul?" und "Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle", der Frage, inwieweit die Behauptungen wahr sind, dass eine finanzielle Absicherung der Existenz zu vermehrter Faulheit unter den Menschen führt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Faulheit als Symptom seelischer Erkrankung
- Das Axiom der angeborenen Faulheit des Menschen
- Entfremdung als Ursache für Faulheit
- Produktivität und Aktivität
- Bedingungsloses Grundeinkommen als Chance?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwieweit die Behauptung, eine finanzielle Absicherung der Existenz führe zu vermehrter Faulheit unter den Menschen, auf der Grundlage der Theorie von Erich Fromm widerlegt werden kann. Die Arbeit analysiert, wie Fromm das Axiom der angeborenen Faulheit widerlegt und wie er zu der Annahme kommt, Faulheit sei eine Folge der kapitalistischen Gesellschaftslogik. Darüber hinaus werden Fromms Vorstellungen von einem produktiven Charakter und die sozialpsychologischen Aspekte des Bedingungslosen Grundeinkommens beleuchtet.
- Widerlegung des Axioms der angeborenen Faulheit
- Faulheit als Symptom gesellschaftlicher Entfremdung
- Produktivität und Aktivität als Ausdruck des menschlichen Potenzials
- Das Bedingungslose Grundeinkommen als Chance zur Förderung von Produktivität und menschlicher Entfaltung
- Die Verbindung von Individual- und Gesellschaftscharakter in Fromms Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 befasst sich mit der Bedeutung des Begriffs „Faulheit“ im allgemeinen Sprachgebrauch und analysiert, wie Fromm das Axiom der angeborenen Faulheit widerlegt. Es wird erläutert, wie Fromm Faulheit als ein Symptom seelischer Erkrankung sieht, die aus der kapitalistischen Produktionsweise resultiert. Kapitel 3 erörtert Fromms Verständnis von Produktivität und Aktivität als Ausdruck des menschlichen Potenzials. Kapitel 4 beleuchtet die Möglichkeit eines Bedingungslosen Grundeinkommens als Chance, den aktiven und produktiven Charakter des Menschen zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Faulheit, Produktivität, Entfremdung, Kapitalismus, Bedingungsloses Grundeinkommen, Erich Fromm, Sozialpsychologie, Gesellschaftskritik.
- Arbeit zitieren
- Lisa Berg (Autor:in), 2022, Fördert ein Bedingungsloses Grundeinkommen die Faulheit des Menschen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1267788