Unternehmen, die heute am Markt bestehen und neue Märkte erschließen wollen, sind gezwungen, ihre Wertschöpfung bewusst und systematisch durch regelmäßige Innovationen zu erneuern. Die Empirie zeigt, dass jene Unternehmen, bei denen neue Produkte einen vergleichsweisen hohen Anteil am Gesamtumsatz ausmachen, überdurchschnittlich erfolgreich sind. Gleichzeitig zeigt sich jedoch auch, dass nur eines von elf Neuproduktentwicklungen zu einem kommerziellen Erfolg wird. Daher ist es kein Wunder, dass dem Thema Innovationen mittlerweile 90% der Top-Manager eine steigende Bedeutung für ihr Unternehmen zumessen.
Ein wesentlicher Bestandteil unternehmerischen Handelns liegt in der Allokation knapper Ressourcen auf miteinander konkurrierende Investitionsobjekte. Hinter der Frage der Ressourcenallokation steckt die Entscheidung, sich für oder gegen ein bestimmtes Projekt zu entscheiden. Eine solche Entscheidung kann bei den komplexen und risikoreichen Investitionsentscheidungen im Innovationsbereich, die unter großer Unsicherheit getroffen werden müssen, von großer Tragweite sein. Die Qualität dieser Entscheidungen hängt fundamental von der Zuverlässigkeit und Präzision der eingesetzten Bewertungsverfahren ab. Die zentrale Frage ist, ob das Bewertungsverfahren geeignet ist, die Innovation ganzheitlich mit allen Chancen und Risiken abzubilden. Das Abwägen von Ertrag und Risiko bei der Entscheidung unter Unsicherheit ist nicht nur aus rechtlicher Sicht relevant, sondern auch ökonomisch sinnvoll.
Die hohen Fehlschlagsraten von Neuproduktentwicklungen machen den Innovationsbereich zu einem besonders riskanten Feld für Investitionen. Die Folgen einer Investitionsentscheidung müssen durch Risikoanalysen transparent gemacht werden, um Liquiditätsengpässe und eine drohende Insolvenz zu vermeiden. Daher soll in dieser Arbeit die Forschungsfrage beantwortet werden, wie der Kapitalwert und die At-Risk-Kennzahlen des Risikocontrollings einen Beitrag zur Projekt- und Portfoliobewertung im Innovationsbereich leisten können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Grundlagen der Innovationssteuerung
- Grundlagen des Innovationsmanagements
- Definition der Innovation
- Arten der Innovation
- Risiko im Innovationsprozess
- Grundlagen des Risikocontrollings
- Das Bernoulli Prinzip in der Risikobewertung
- Bewertungsmethoden von Innovationsprojekten
- Wertorientierung im Innovationsmanagement
- Die Möglichkeiten der kapitaltheoretischen Risikobewertung von Innovationen
- Die Risikokorrektur des Kapitalwerts / Möglichkeiten der Risikokorrektur bei den Kapitalwertverfahren
- Der strategische Kapitalwert am Beispiel der Verzögerungsoption
- Zwischenfazit - Vom Kapitalwert zum Risikoprofil
- Das Innovationsrisiko - eine Risikoaggregation durch die Monte-Carlo-Simulation
- Vorstellung der relevanten At-Risk-Kennzahlen der Risikobewertung
- Vorstellung der Verfahren zur Berechnung der At Risk Kennzahlen
- Zielsetzung und Methodik
- Analyse der Eingangsparameter
- Interpretation der Ergebnisse & Implikation
- Berechnung der risikoadjustierten Rentabilität der Innovation
- Der CVODRV als weiterführende dynamische Risikokennzahl
- Möglichkeiten und Grenzen der Risikobewertung im Innovationsmanagement
- Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorthesis untersucht, wie die Kapitalwertmethode und At-Risk-Kennzahlen aus dem Risikomanagement zur Projekt- und Portfoliobewertung im Innovationsbereich eingesetzt werden können. Die Arbeit zielt darauf ab, die Relevanz einer umfassenden Risikobewertung im Innovationsmanagement aufzuzeigen und praktikable Methoden zur Entscheidungsfindung unter Unsicherheit vorzustellen.
- Risikobewertung im Innovationsmanagement
- Kapitalwertmethoden und ihre Anwendung im Innovationsbereich
- At-Risk-Kennzahlen zur Risikoaggregation
- Monte-Carlo-Simulationen zur Risikoanalyse
- Integration von Risikobewertung in die Projekt- und Portfoliobewertung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Problemstellung, die mit hohen Fehlschlagsraten bei Innovationsprojekten einhergeht, und die zentrale Forschungsfrage der Arbeit. Kapitel 2 legt die Grundlagen für das Verständnis von Innovationsmanagement und Risikobewertung. Dabei werden verschiedene Arten von Innovationen, die Rolle von Risiko im Innovationsprozess und verschiedene Methoden zur Risikobewertung beleuchtet. Kapitel 3 geht tiefer auf die Möglichkeiten der kapitaltheoretischen Risikobewertung von Innovationen ein und präsentiert verschiedene Ansätze zur Risikokorrektur des Kapitalwerts. Kapitel 4 widmet sich der Risikoaggregation durch Monte-Carlo-Simulationen, wobei die relevanten At-Risk-Kennzahlen vorgestellt und deren Berechnung erläutert wird. Dieses Kapitel analysiert auch die Eingangsparameter und die Interpretation der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Innovationsmanagement, Risikobewertung, Kapitalwertmethode, At-Risk-Kennzahlen, Monte-Carlo-Simulation, Portfoliobewertung, Entscheidungsfindung, Unsicherheit.
- Arbeit zitieren
- Daniel Heim (Autor:in), 2021, Risikobewertung im Innovationsmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1267936