Die Walt Disney Company hat sich seit ihrer Gründung 1923 zu einer international bekannten Marke entwickelt und gehört heute zu den größten Medienunternehmen weltweit, rund die Hälfte der Top-30 Titel der am Einspielergebnis gemessen international erfolgreichsten Filme aller Zeiten stammen aus dem Produktionsstudio Walt Disney. So war auch Disneys Animations- und Familienfilm "The Lion King" im Jahr seiner Veröffentlichung der umsatzstärkste Film des Jahres. Aufgrund ihres Erfolgs und ihrer immensen Reichweite üben Filme wie "The Lion King" durch ihre Darstellungen direkten Einfluss auf das gesellschaftliche Verständnis von Geschlechtsidentität, Geschlechterrollen und Sexualität aus und bilden außerdem häufig vorherrschende soziale Kategorien und Rollenbilder ab.
Aus diesem Grund kann die "Ent-Naturalisierung" und "Ent-Verselbstständlichung" der in The Lion King, aber auch einer Vielzahl anderer Disneyfilme als "normal" dargestellten und gesellschaftlich etablierten binären, heteronormativen Denkformen im Zuge eines queerenden Denkens einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Brüchigkeit dieser Kategorisierungen aufzuzeigen.
Im Zuge der Ausarbeitung wurde daher das Queering und Queercoding von Antagonist:innen bei Disney am Beispiel des Löwen Scar aus dem animierten Disney-Familienfilm "The Lion King" (1994) untersucht. So soll im Sinne eines Queer Readings die im Film zugrundeliegende, durch den Protagonisten Simba und dessen Vater Mufasa verkörperte heteronormative Gesellschaftsordnung aufgedeckt und dekonstruiert, sowie darüber hinaus die Darstellung des Antagonisten Scar als eine aus diesem Rahmen fallende, deviante und queer codierte Identität analysiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Queerness in (Disney-)Filmen
- 2.1 Queer Reading als Methode der Queer Studies
- 2.2 Entstehung und Problematiken des Queercoding
- 3. Genre- und Gattungsästhetik: The Lion King als animierter Disney-Familienfilm
- 3.1 Betrachtung der disneytypischen Handlungsstruktur in The Lion King
- 3.2 Besonderheiten des Animationsfilms
- 3.3 Besonderheiten des Familienfilms
- 4. Queer Reading von The Lion King
- 4.1 Die in The Lion King vermittelte Gesellschaftsordnung
- 4.2 Queering des Scar in The Lion King
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Queering von Antagonisten in Disney-Filmen, insbesondere am Beispiel von Scar in "The Lion King". Ziel ist es, die Darstellung von Queerness in einem scheinbar heteronormativen Kontext aufzudecken und zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Methoden des Queer Readings und die Herausforderungen des Queercodings im Kontext der Disney-Produktion.
- Queer Reading als Methode der Queer Studies
- Queercoding in Disney-Filmen und dessen historische Entwicklung
- Analyse der Gesellschaftsordnung in "The Lion King"
- Darstellung von Scar als queer codierte Abweichung
- Dekonstruktion heteronormativer Strukturen in "The Lion King"
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Relevanz der Untersuchung von Queerness in Disney-Filmen, insbesondere "The Lion King", aufgrund der immensen Reichweite und des Einflusses dieser Produktionen auf gesellschaftliche Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität. Der Fokus liegt auf der "Ent-Naturalisierung" heteronormativer Denkformen durch ein Queer Reading von Scar.
2. Queerness in (Disney-)Filmen: Dieses Kapitel definiert den Begriff "queer" in seinem historischen und aktuellen Kontext, unterscheidet ihn von rein homosexuellen Bedeutungen und betont seine Funktion als politischer Sammelbegriff für nicht-heteronormative Ausdrucksweisen von Gender. Es bildet die theoretische Grundlage für die spätere Analyse.
3. Genre- und Gattungsästhetik: The Lion King als animierter Disney-Familienfilm: Dieses Kapitel analysiert "The Lion King" im Kontext der Disney-typischen Handlungsstruktur, der spezifischen Ästhetik des Animationsfilms und der Besonderheiten des Familienfilmgenres. Diese Analyse dient dazu, den Rahmen zu setzen für die spätere queertheoretische Lektüre des Films. Die typischen narrativen Elemente von Disney-Filmen werden untersucht, um die Abweichungen und subversiven Elemente, die Scar repräsentiert, besser hervorzuheben.
4. Queer Reading von The Lion King: Der Hauptteil der Arbeit analysiert die in "The Lion King" vermittelte Gesellschaftsordnung und dekonstruiert sie als heteronormativ. Die Darstellung Scars als Antagonist wird als queer codierte Abweichung von dieser Ordnung interpretiert. Es werden die Implikationen seiner Boshaftigkeit und seine Funktion innerhalb des narrativen Gefüges im Hinblick auf die heteronormative Gesellschaftsordnung untersucht.
Schlüsselwörter
Queer Studies, Queer Reading, Queercoding, Disney, The Lion King, Scar, Heteronormativität, Geschlechterrollen, Gender, Sexualität, Animationsfilm, Familienfilm, Gesellschaftsordnung, Abweichung, Devianz.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Queer Reading von "The Lion King"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Darstellung von Queerness im Disney-Film "Der König der Löwen", insbesondere die Figur Scar. Der Fokus liegt darauf, wie "Queer Reading" als Methode der Queer Studies angewendet werden kann, um heteronormative Strukturen im Film zu dekonstruieren und die Darstellung Scars als potentiell queer codierte Figur zu analysieren.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet die Methode des "Queer Reading", um die impliziten und expliziten Botschaften des Films bezüglich Geschlecht und Sexualität zu analysieren. Sie untersucht die Genre- und Gattungsästhetik von Animations- und Familienfilmen im Disney-Kontext, um den Rahmen für die queertheoretische Analyse zu schaffen.
Welche Aspekte von "The Lion King" werden untersucht?
Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Gesellschaftsordnung im Film, die Rolle Scars als Antagonist und seine Interpretation als queer codierte Abweichung von der heteronormativen Ordnung. Es werden die narrativen Elemente des Films untersucht, um die subversiven Elemente, die Scar repräsentiert, hervorzuheben.
Was ist "Queercoding"?
Der Begriff "Queercoding" beschreibt die implizite oder subtile Darstellung von queeren Charakteren in Medien, die oft nicht explizit als queer gekennzeichnet sind. Die Arbeit untersucht, ob und wie Scar als queer codiert dargestellt wird.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind: Queer Studies, Queer Reading, Queercoding, Disney, Der König der Löwen (The Lion King), Scar, Heteronormativität, Geschlechterrollen, Gender, Sexualität, Animationsfilm, Familienfilm, Gesellschaftsordnung, Abweichung, Devianz.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Queerness in Disney-Filmen, ein Kapitel zur Genre- und Gattungsästhetik von "Der König der Löwen", ein Kapitel zum Queer Reading des Films und ein Fazit. Der Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Darstellung von Queerness in einem scheinbar heteronormativen Kontext wie einem Disney-Film aufzudecken und zu analysieren. Sie möchte die Methoden des Queer Readings verdeutlichen und die Herausforderungen des Queercodings im Kontext der Disney-Produktion beleuchten.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende und Wissenschaftler*innen der Queer Studies, Filmwissenschaft, Medienwissenschaft und Gender Studies. Sie ist auch für alle Interessierten geeignet, die sich mit der Darstellung von Gender und Sexualität in Medien auseinandersetzen möchten.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text dieser Arbeit ist nicht hier verfügbar. Diese FAQ bieten lediglich eine Zusammenfassung des Inhalts.
- Arbeit zitieren
- Lara Pfaumann (Autor:in), 2022, Queering von Antagonisten und Antagonistinnen bei Disney am Beispiel des Scar in "The Lion King", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1267983