In dieser Arbeit soll der Beantwortung der Forschungsfrage "Warum kam es im Zuge der Bundestagswahl 2017 zu
einem Scheitern der Jamaika Sondierungsgespräche?" nachgegangen werden. Da die Forschungsfrage nicht monokausal zu beantworten ist, wird sie mithilfe mehrerer theoretischer Modelle untersucht. Ziel hierbei ist es, die verschiedenen Zusammenhänge und Aspekte des Scheiterns zu beleuchten.
Das theoretische Konstrukt, als erster Teil der Arbeit, wird gebildet aus einer Übersicht der Koalitionstheorien, um ein Verständnis für Koalitionsverhandlungen zu generieren. Ebenso wird auf die Methoden des office-, policyund
vote-seeking Bezug genommen, kann man hieran das nutzenorientierte Verhalten politischer Parteien in einem gegenseitigen Wettbewerb analysieren. Weiterführend dazu werden die Annahmen des Vetospielertheorems herangezogen, da das Modell die Möglichkeit bietet, Änderungen von Zuständen in der Politik zu untersuchen.
Die Arbeit geht hierbei von der These aus, dass durch eine bis dato einmalig große Zahl an Vetospielern
ein policy-Wandel unwahrscheinlich erschien. Abschließend wird untersucht, inwieweit politische Führung einen Einfluss auf die Gespräche hatte und eine Art Idealtypus für Verhalten in Sondierungsgesprächen gebildet. Dabei wird auf bereits bestehende Ansätze und Forschungsbeiträge zurückgegriffen. Im Vordergrund stehen hier die für die Forschungsfrage relevanten Aspekte, die pointiert dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchung der Forschungsfrage
- Theoretische Erklärungsansätze
- Begriffsdefinition Koalition
- Übersicht der Koalitionstheorien
- Office-, policy- und vote-seeking
- Das Vetospielertheorem
- Politische Führung
- Analyse der gescheiterten Gespräche
- Die Ausgangslage nach der Bundestagswahl 2017
- Inhaltliche Differenzen und Motive der Parteien
- Beteiligte Akteure der Verhandlungen
- Die Rolle von Angela Merkel
- Theoretische Erklärungsansätze
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der gescheiterten Jamaika-Sondierung im Anschluss an die Bundestagswahl 2017. Ziel ist es, die Gründe für das Scheitern der Verhandlungen zu analysieren und zu erklären, warum es trotz des politischen Aufbruchs zu keinem Regierungsbündnis kam.
- Theoretische Erklärungsansätze für Koalitionsbildung und -stabilität
- Analyse der politischen Konstellation nach der Bundestagswahl 2017
- Die Rolle der beteiligten Akteure, insbesondere der FDP unter der Führung von Christian Lindner
- Inhaltliche Differenzen und politische Motive der Parteien
- Die Bedeutung des Vetospielertheorems im Kontext der Jamaika-Sondierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und das Thema der gescheiterten Jamaika-Sondierung vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des Themas im Kontext der deutschen Koalitionsdemokratie und der Entwicklung des Parteiensystems.
- Theoretische Erklärungsansätze: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Koalition" und stellt verschiedene Theorien zur Koalitionsbildung und -stabilität vor. Es werden verschiedene Modelle wie Office-, policy- und vote-seeking sowie das Vetospielertheorem betrachtet.
- Analyse der gescheiterten Gespräche: Das Kapitel analysiert die Ausgangslage nach der Bundestagswahl 2017, die beteiligten Akteure und ihre Motive. Es werden die wichtigsten inhaltlichen Differenzen und die Rolle von Angela Merkel im Kontext der Verhandlungen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Schlüsselbegriffen und Themen: Jamaika-Koalition, Sondierungsgespräche, Bundestagswahl 2017, Koalitionsbildung, Koalitionstheorien, Vetospielertheorem, Politische Führung, Christian Lindner, FDP, Angela Merkel, Parteiensystem, Polarisierter Pluralismus.
- Arbeit zitieren
- Lukas Heubeck (Autor:in), 2022, Scheitern mit Ansage? Eine theoriegeleitete Analyse der gescheiterten Sondierungsgespräche zu einer Jamaika-Koalition im Zuge der Bundestagswahl 2017, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268044