In der vorliegenden Arbeit werden die folgenden Fragen beantwortet: Welche professionellen Kompetenzen benötigen Sozialarbeiter/innen im RSD, um den öffentlich-rechtlichen Auftrag des Kinderschutzes zu gewährleisten? Aus welcher persönlichen und professionellen Haltung ergeben sich diese Kompetenzen? Wie kann eine beziehungsorientierte und dennoch an dem Ziel der (für einige Klient/innen fremdbestimmten) Gefährdungsabwehr orientierte Kommunikation im Zwangskontext gelingen?
Das Ziel dieser Arbeit ist die, auf der Beantwortung dieser Fragen beruhende Entwicklung eines Selbst- und Handlungsverständnisses in den Bereichen der professionellen Haltung, des Fallverstehens, der Kommunikation und der Intervention. Dieses Ziel wird durch eine Ausarbeitung von Maximen im Schlussteil verwirklicht.
Um die genannten Fragen zu beantworten, ist diese Arbeit in vier Grundabschnitte gegliedert. Der erste Abschnitt zeigt den allgemeinen rechtlichen Rahmen und die Begrifflichkeiten des Kindeswohls und der Kindeswohlgefährdung auf, um anschließend eine differenzierte Bearbeitung zu ermöglichen. Im zweiten Teil sind die strukturellen Gegebenheiten, sowohl allgemein durch das gegebene Gesetz und im Speziellen die des Jugendamtes Marzahn-Hellersdorf, resp. des RSD Marzahn-Mitte und des Kriseninterventionsteams abgebildet.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Einführung.
- 1. Begriffsbestimmungen und rechtliche Rahmenbedingungen
- 1.1. Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung
- 1.2. Formen, Risikofaktoren und Auswirkungen von Kindeswohlgefährdung
- 1.2.1. Formen
- 1.2.2. Risikofaktoren
- 1.2.3. Auswirkungen
- 1.3. Rechtliche Bestimmungen
- 1.4. Die Rolle des Familiengerichts
- 2. Das Jugendamt, der RSD und der JHA
- 3. Von der professionellen Haltung zur professionellen Handlung
- 3.1. Der Professionalitätsbegriff in der Sozialen Arbeit
- 3.2. Professionalität und Kompetenzen von Sozialarbeiter/innen im RSD
- 3.3. Die systemische Haltung
- 3.4. Zum Umgang mit dem doppelten Mandat
- 3.5. Zum Umgang mit der Garantenstellung
- 3.6. Zum Umgang mit den eigenen Emotionen
- 3.7. Der Blick auf die Emotionen der Kinder, Jugendlichen und Eltern
- 3.8. Professionelle Kommunikation und Beziehungsarbeit im Zwangskontext
- 4. Der Prozess der Gefährdungsabwehr
- 4.1. Eingang der Meldung
- 4.1.1. Entgegennahme der Meldung
- 4.1.2. Erster Check
- 4.2. Planung der Überprüfung
- 4.2.1. Planung der Handlungsschritte
- 4.2.2. Tragfähige interne und externe Kooperationen
- 4.3. Überprüfung
- 4.3.1. Gefährdungseinschätzung und sozialpädagogische Diagnostik
- 4.3.2. Zum Umgang mit standardisierten Einschätzungsbögen
- 4.4. Suche nach der geeigneten Intervention
- 4.4.1. Entwurf eines Handlungsplans
- 4.4.2. Das familiengerichtliche Verfahren.
- 4.4.3. Die Inobhutnahme
- 4.1. Eingang der Meldung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem professionellen Handeln von Sozialarbeiter/innen im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst (RSD) bei Anzeigen von Kindeswohlgefährdung. Ziel der Arbeit ist es, die Herausforderungen und Besonderheiten des professionellen Handelns in diesem Kontext zu beleuchten. Dabei werden sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die notwendigen Kompetenzen und Handlungsansätze von Sozialarbeiter/innen im RSD im Fokus stehen.
- Professionelle Haltung und Handlung in der Sozialen Arbeit im Kontext von Kindeswohlgefährdung
- Rechtliche Rahmenbedingungen und relevante Gesetze
- Kompetenzen von Sozialarbeiter/innen im RSD im Umgang mit Kindeswohlgefährdung
- Der Prozess der Gefährdungsabwehr: Von der Meldung bis zur Intervention
- Herausforderungen des professionellen Handelns im Spannungsfeld von Mandatsklärung und Garantenstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einführung erläutert den Kontext der Arbeit und die Relevanz des Themas Kindeswohlgefährdung in der Sozialen Arbeit.
- Kapitel 1 definiert zentrale Begriffe und beschreibt die rechtlichen Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung. Es beleuchtet verschiedene Formen der Kindeswohlgefährdung, Risikofaktoren sowie mögliche Auswirkungen. Darüber hinaus werden die Rolle des Familiengerichts und die relevanten gesetzlichen Bestimmungen erläutert.
- Kapitel 2 gibt einen Überblick über die Strukturen und Aufgaben des Jugendamtes, des Regionalen Sozialpädagogischen Dienstes (RSD) und des Jugendhilfeausschusses (JHA).
- Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem professionellen Handeln von Sozialarbeiter/innen im RSD. Es geht dabei um den Professionalitätsbegriff, die relevanten Kompetenzen, die systemische Haltung und den Umgang mit dem doppelten Mandat und der Garantenstellung. Außerdem werden die Bedeutung von Emotionen im professionellen Handeln sowie die Herausforderungen der Kommunikation und Beziehungsarbeit im Zwangskontext betrachtet.
- Kapitel 4 beschreibt den Prozess der Gefährdungsabwehr im Detail. Es werden die Schritte von der Eingang der Meldung über die Planung und Durchführung der Überprüfung bis hin zur Suche nach einer geeigneten Intervention dargestellt. Dabei wird auch auf die Gefährdungseinschätzung und die Anwendung von standardisierten Einschätzungsbögen sowie auf die verschiedenen Möglichkeiten der Intervention, wie z.B. den Entwurf eines Handlungsplans oder die Inobhutnahme, eingegangen.
Schlüsselwörter
Kindeswohlgefährdung, Sozialpädagogischer Dienst, Jugendhilfe, Professionelles Handeln, Rechtliche Rahmenbedingungen, Familiengericht, Gefährdungsabwehr, Intervention, Kompetenzen, Emotionen, Kommunikation, Beziehungsarbeit, Systemische Haltung, Doppeltes Mandat, Garantenstellung.
- Arbeit zitieren
- Paul Friedrich (Autor:in), 2020, Professionelles Handeln bei Anzeigen von Kindeswohlgefährdungen im Regionalen Sozialpädagogischen Dienst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268101