Die zentralen Fragen, die im Rahmen dieser Arbeit geklärt werden sollen, sind dabei: Was ist Propaganda, inwiefern wurde Propaganda zu Beginn des Kalten Krieges in Deutschland eingesetzt, welche Rolle spielte dabei das Radio und welche staatlichen Institutionen steckten hinter der Ost- bzw. Westpropaganda?
Um diese Fragen abschließend zu beantworten, wird dabei zunächst das Augenmerk auf den Propagandabegriff, dessen theoretische Herleitung sowie verschiedene Formen der Propaganda gelenkt. Da sich die Arbeit schwerpunktmäßig mit der Radiopropaganda auseinandersetzt, wird Propaganda zudem als medienvermittelte Art der Beeinflussung vorgestellt. Darauf folgend wird kurz skizziert, was den Kalten Krieg als Propagandakrieg auszeichnete, indem die gängigen Feindbilder, Stereotypen und Mittel beziehungsweise Methoden eingeführt werden.
Während im Osten zunächst die Sowjetische Militäradministration (SMAD) bestimmte, entstand nach DDR-Gründung die Abteilung Agitation und Propaganda beim Zentralkomitee der SED. Welchen Einfluss dieser Apparat und als westliches Pendant das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen auf die jeweilige Propaganda hatten, wird in Abschnitt vier der Arbeit geklärt, ehe anschließend die Rundfunkpropaganda des wichtigen Mediums Radio im so genannten „Ätherkrieg“ erörtert wird. Dabei wird der Blick insbesondere auf den „Rundfunk im amerikanischen Sektor“ (RIAS) auf Seiten des Westens und auf Berliner Rundfunk und Deutschlandsender seitens SED gelenkt. Ehe mit Fazit und Ausblick die Arbeit beschlossen wird, soll das Fallbeispiel des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953 in Ostberlin und die Rolle der Medien, insbesondere des Rundfunks, vorgestellt werden
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Propagandabegriff
- Theoretische Herleitung
- Propaganda als medienvermittelte Beeinflussung
- Formen von Propaganda
- Feindbilder, Stereotypen, Mittel und Methoden: Der Kalte Krieg als Propagandakrieg
- Der Ost-West-Konflikt als Propagandakrieg im geteilten Deutschland von 1945 bis 1961
- Institutionelle Einflussnahme
- Propagandaorgane in der DDR
- Propagandaorgane in der Bundesrepublik Deutschland
- Der Kalte Krieg als Ätherkrieg
- Rundfunkpropaganda aus dem Westen - RIAS
- Rundfunkpropaganda aus dem Osten
- Der Deutschlandsender
- Berliner Rundfunk und Berliner Welle
- Radiopropaganda durch die Geheimsender Deutscher Freiheitssender 904 und Deutscher Soldatensender 935
- Fallbeispiel: Der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953 im Radio und in anderen Medien
- Institutionelle Einflussnahme
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht den Ost-West-Konflikt im geteilten Deutschland von 1945 bis 1961 als Propagandakrieg, mit Schwerpunkt auf Radiopropaganda. Sie analysiert den Propagandabegriff, seine theoretische Herleitung und verschiedene Formen, sowie die zentralen Methoden und Strategien der Propaganda im Kalten Krieg. Die Arbeit beleuchtet die institutionellen Strukturen und Propagandaorgane der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, die im „Ätherkrieg" über Rundfunkprogramme um die Meinungshoheit kämpften.
- Der Propagandabegriff und seine theoretische Herleitung
- Die Rolle der Medien im Kalten Krieg als Instrument der Propaganda und Gegenpropaganda
- Die Funktionsweise von Feindbildern und Stereotypen in der Propaganda
- Die institutionellen Strukturen und Propagandaorgane der DDR und der Bundesrepublik Deutschland
- Die Bedeutung des Radios als Propagandamedium im „Ätherkrieg"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor, die sich mit dem Propagandabegriff, der Radiopropaganda und den staatlichen Institutionen hinter der Ost- und Westpropaganda auseinandersetzen. Das zweite Kapitel beleuchtet den Propagandabegriff, seine theoretische Herleitung und verschiedene Formen, wobei Propaganda als medienvermittelte Beeinflussung von Meinungen und Verhaltensweisen unter politischer Zielsetzung definiert wird. Das dritte Kapitel skizziert den Kalten Krieg als Propagandakrieg und erläutert die gängigen Feindbilder, Stereotypen und Mittel der Propaganda. Das vierte Kapitel analysiert die institutionellen Strukturen und Propagandaorgane der DDR und der Bundesrepublik Deutschland und beleuchtet die Rolle des Radios als Propagandamedium im „Ätherkrieg". Das Kapitel stellt den RIAS als Beispiel für die Westpropaganda und den Deutschlandsender, den Berliner Rundfunk und die Geheimsender Deutscher Freiheitssender 904 und Deutscher Soldatensender 935 als Beispiele für die Ostpropaganda vor. Das Fallbeispiel des Arbeiteraufstands vom 17. Juni 1953 in Ostberlin zeigt die Rolle der Medien, insbesondere des Rundfunks, in der Mobilisierung und Interpretation von Protesten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Ost-West-Konflikt, Propaganda, Kalter Krieg, Radiopropaganda, DDR, Bundesrepublik Deutschland, Feindbilder, Stereotypen, institutionelle Strukturen, „Ätherkrieg", Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953, RIAS, Deutschlandsender, Berliner Rundfunk, Geheimsender, Medien und Propaganda.
- Quote paper
- Martin Höfelmann (Author), 2009, Der Ost-West-Konflikt als Propagandakrieg: Ost- und Westpropaganda im geteilten Deutschland von 1945 bis 1961 mit Schwerpunkt Radiopropaganda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126871
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