In dieser Seminararbeit gilt es zu klären, inwieweit die EU-Taxonomie-Verordnung der nachdrücklich vom Kapitalmarkt eingeforderten Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit nachkommt. Zur Beantwortung dieser Frage umfasst die vorliegende Arbeit drei Kapitel. Zunächst wird für ein ganzheitliches Verständnis die Grundlage des Nachhaltigkeitsgedankens, das grundlegende Konzept der „ESG-Faktoren“ vorgestellt sowie nach einer kurzen Definition von Transparenz gesucht. Darauf aufbauend werden die EU-Taxonomie-Verordnung, die verfolgten Ziele, Kriterien sowie Adressaten beleuchtet. Den Schwerpunkt der Arbeit markiert das dritte Kapitel, in welchem ich der Forschungsfrage nachgehe und diese beantworte.
Das Thema Verantwortung in Verbindung mit Nachhaltigkeit ist eindeutig bei Kapitalanlegern angekommen. Dies lässt sich aus einer Studie des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Union Investment entnehmen, die besagt, dass 60% der Befragten nachhaltigen Geldanlagen als attraktiv befinden. Das Anlegerverhalten hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozentpunkte gesteigert.
Dabei ist herauszustellen, dass ihnen ökologische und soziale Aspekte, sowie langfristig handelnde Unternehmen wichtig sind. Mit der steigenden Relevanz des Themas für immer mehr Anleger ist ein steigender Informationsbedarf verbunden, der sich ebenfalls aus der Befragung ergibt. Rund 60% der Befragten würden grüne Investitionen tätigen, wenn sie wüssten wie, und 34% sehen das Thema als zu komplex an. Dies ist wohl darauf zurückzuführen, dass es lange keine einheitliche Definition, welche Kriterien eine Kapitalanlage erfüllen muss, damit sie sich nachhaltig nennen darf, gab, was zu einer mangelnden Vergleichbarkeit von nachhaltigen Investitionen, sowohl für private als auch staatliche Akteure führt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Grundlagen
- 2.1. Die Definition der Nachhaltigkeit
- 2.2. Das Konzept der ESG-Faktoren als Nachhaltigkeitsansatz
- 2.3. Die Charakterisierung von Transparenz
- 3. Die EU-Taxonomie-Verordnung
- 3.1. Der Hintergrund und die politische Bedeutung
- 3.2. Das Klassifizierungssystem
- 3.2.1. Die Kriterien für „ökologisch nachhaltige“ Wirtschaftsaktivität
- 3.2.2. Die Umweltziele
- 3.2.3. Die „Do-No-Significant-Harm“-Prüfung
- 3.2.4. Der soziale Mindestschutz
- 3.2.5. Die technischen Bewertungskriterien
- 3.3. Die Transparenzpflichten
- 3.3.1. Die Offenlegungspflichten auf der Produktebene
- 3.3.2. Die Offenlegungspflichten auf der Unternehmensebene
- 3.4. Der Zeitplan und die behördliche Zuständigkeit
- 4. Schafft die EU-Taxonomie-Verordnung eine ESG-Transparenz?
- 5. Das zusammenfassende Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, inwieweit die EU-Taxonomie-Verordnung die vom Kapitalmarkt geforderte Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit erfüllt. Die Arbeit analysiert die Verordnung im Kontext des Nachhaltigkeitsgedankens und des Konzepts der ESG-Faktoren.
- Definition und Bedeutung von Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren
- Analyse der EU-Taxonomie-Verordnung und ihrer Ziele
- Bewertung des Klassifizierungssystems der Verordnung
- Untersuchung der Transparenzpflichten der Verordnung
- Beurteilung des Beitrags der Verordnung zur ESG-Transparenz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Nachhaltigkeit und den steigenden Bedarf an Transparenz im Bereich nachhaltiger Investitionen ein. Sie beleuchtet die Bedeutung der EU-Taxonomie-Verordnung als Instrument zur Schaffung von Klarheit und Vergleichbarkeit auf dem Finanzmarkt und skizziert den Aufbau der Arbeit.
2. Die Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es definiert den Begriff der Nachhaltigkeit und erläutert das Konzept der ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Governance) als umfassenden Nachhaltigkeitsansatz. Weiterhin wird der Begriff der Transparenz im Kontext des Finanzmarktes eingegrenzt und seine Bedeutung für nachhaltige Investitionen herausgestellt. Das Kapitel bildet die essentielle Basis für das Verständnis der EU-Taxonomie-Verordnung.
3. Die EU-Taxonomie-Verordnung: Dieses Kapitel beschreibt die EU-Taxonomie-Verordnung ausführlich. Es beleuchtet den politischen Hintergrund und die Bedeutung der Verordnung, detailliert ihr Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten, einschließlich der Umweltziele, der „Do-No-Significant-Harm“-Prüfung und des sozialen Mindestschutzes. Ein weiterer Fokus liegt auf den Transparenzpflichten auf Produkt- und Unternehmensebene sowie dem Zeitplan und den behördlichen Zuständigkeiten. Das Kapitel bietet eine umfassende Analyse der Verordnung und ihrer verschiedenen Aspekte.
4. Schafft die EU-Taxonomie-Verordnung eine ESG-Transparenz?: Dieses Kapitel bildet den Kern der Arbeit und bewertet kritisch den Beitrag der EU-Taxonomie-Verordnung zur Schaffung von ESG-Transparenz. Es analysiert, inwieweit die Verordnung den Anforderungen des Kapitalmarktes nach mehr Transparenz und Vergleichbarkeit im Bereich nachhaltiger Investitionen gerecht wird. Hier werden die Stärken und Schwächen des Systems sowie mögliche Verbesserungsvorschläge diskutiert. Die Argumentation stützt sich auf die in den vorherigen Kapiteln dargestellten theoretischen Grundlagen und die Analyse der Verordnung.
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, ESG-Faktoren, EU-Taxonomie-Verordnung, Transparenz, ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten, Finanzmarkt, Offenlegungspflichten, Vergleichbarkeit, Messbarkeit.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: EU-Taxonomie-Verordnung und ESG-Transparenz
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht, inwieweit die EU-Taxonomie-Verordnung die vom Kapitalmarkt geforderte Transparenz im Bereich Nachhaltigkeit (ESG-Faktoren) erfüllt. Sie analysiert die Verordnung, ihr Klassifizierungssystem und ihre Transparenzpflichten, um ihren Beitrag zur ESG-Transparenz zu beurteilen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition von Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren, die Analyse der EU-Taxonomie-Verordnung (Hintergrund, Ziele, Klassifizierungssystem, Transparenzpflichten), eine Bewertung des Klassifizierungssystems, eine Untersuchung der Transparenzpflichten und eine Beurteilung des Beitrags der Verordnung zur ESG-Transparenz.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, ein Kapitel zu den Grundlagen (Nachhaltigkeit, ESG-Faktoren, Transparenz), ein Kapitel zur ausführlichen Beschreibung der EU-Taxonomie-Verordnung (Hintergrund, Klassifizierungssystem, Transparenzpflichten, Zeitplan), ein Kapitel zur kritischen Bewertung des Beitrags der Verordnung zur ESG-Transparenz und ein zusammenfassendes Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis und eine Zusammenfassung der Kapitel sind ebenfalls enthalten.
Was sind die zentralen Fragen, die die Seminararbeit beantwortet?
Die zentrale Frage ist: Schafft die EU-Taxonomie-Verordnung eine ausreichende ESG-Transparenz? Die Arbeit untersucht dies, indem sie die Verordnung detailliert analysiert und ihre Stärken und Schwächen im Hinblick auf die Anforderungen des Kapitalmarktes an Transparenz und Vergleichbarkeit im Bereich nachhaltiger Investitionen bewertet.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Seminararbeit verwendet?
Schlüsselbegriffe sind Nachhaltigkeit, ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Governance), EU-Taxonomie-Verordnung, Transparenz, ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten, Finanzmarkt, Offenlegungspflichten, Vergleichbarkeit und Messbarkeit.
Welche Aspekte der EU-Taxonomie-Verordnung werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt detailliert den politischen Hintergrund und die Bedeutung der Verordnung, ihr Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten (inkl. Umweltziele, „Do-No-Significant-Harm“-Prüfung, sozialer Mindestschutz und technischer Bewertungskriterien), die Transparenzpflichten auf Produkt- und Unternehmensebene sowie den Zeitplan und die behördlichen Zuständigkeiten.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Seminararbeit?
Die Schlussfolgerungen werden im Kapitel "Das zusammenfassende Fazit" gezogen und bewerten den Beitrag der EU-Taxonomie-Verordnung zur Schaffung von ESG-Transparenz kritisch. Die Arbeit diskutiert Stärken und Schwächen des Systems und möglicher Verbesserungsvorschläge.
- Quote paper
- Nathalie Marie Goldmann (Author), 2022, Transparenz zu ESG-Faktoren. Die Rolle der EU-Taxonomie-Verordnung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268743