Alte Schriftstücke, die verändert wurden, Dokumente, die nach ihrem Todesdatum ausgestellt wurden, gestohlene Inschriften und Gebeine und eine merkwürdige Unterschrift. Ist Johanna von Orleans wirklich den Märtyrertod auf dem Scheiterhaufen gestorben oder wurde sie gegen eine andere Frau ausgetauscht?
Jeanne d’Arc, Johanna von Orléans, Die Jungfrau von Orléans – die vielen Namen der wahrscheinlich bekanntesten Frau des Mittelalters. Sie war noch fast ein Kind, als sie beschloss, dem vermeintlichen Auftrag Gottes zu folgen und Frankreich zum Sieg und dem König auf den Thron zu verhelfen. Der Mythos, der sich um das Bauernmädchen
rankt, ist tragisch und einmalig in der Geschichte. Die angeblich Gottgesandte, welche als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen den Märtyrertod starb, rehabilitiert und heiliggesprochen und damit zum Symbol und zur Nationalheldin Frankreichs wurde. Dafür wurde sie in der Kunst und Kultur noch Jahrhunderte nach ihrem Tod verewigt.
Dramatiker und Lyriker aller Länder und Epochen wie Shakespeare, Brecht, Schiller und Voltaire1 interpretierten das Leben der Jungfrau von Orléans in ihren Texten, unzählige Gemälde und Verfilmungen visualisieren ihre Taten – Jeanne d’Arc fasziniert die Menschen seit über 500 Jahren. Über keine andere Person des Mittelalters gibt es so viel Literatur wie über sie. Im Jahr 2011 veröffentlichte National Geographic die Dokumentationsreihe "Mysterien der Menschheit", welche 16 Folgen umfasst. Im ersten Teil der 12. Folge untersucht der Romanautor Marc Crick die Umstände des Todes der Johanna von Orléans und kommt dabei zu der Annahme, dass sie womöglich gar nicht auf dem Scheiterhaufen
verbrannt worden ist. Er stellt dabei verschiedene Theorien auf, wie sie gegen eine andere Frau ausgetauscht worden und entkommen sein könnte. Sollte er das beweisen können, so sieht Crick darin den Niedergang der französischen
Nationalheldin.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Leben von Johanna von Orléans aus historischer Perspektive
- Nach dem Tod - Revision, Selig- und Heiligsprechung
- Gibt es Zweifel am Märtyrertod?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Person Johanna von Orléans, einer der bekanntesten Frauen des Mittelalters. Ziel ist es, ihr Leben und Wirken aus historischer Perspektive zu beleuchten und die Umstände ihres Todes sowie die folgenden Prozesse der Revision, Selig- und Heiligsprechung zu untersuchen. Dabei werden die historischen Hintergründe des Hundertjährigen Krieges und die Rolle der Jungfrau von Orléans als Symbol und Nationalheldin Frankreichs beleuchtet.
- Das Leben von Johanna von Orléans im Kontext des Hundertjährigen Krieges
- Jeannes Visionen und ihre Rolle als "Gottgesandte"
- Der Prozess gegen Johanna von Orléans und ihre Hinrichtung
- Rehabilitation und Heiligsprechung von Johanna von Orléans
- Johanna von Orléans als Symbol und Nationalheldin Frankreichs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Johanna von Orléans als eine der bekanntesten Frauen des Mittelalters vor und skizziert die Relevanz ihres Lebens und Wirkens. Kapitel 2 beleuchtet die historische Situation Frankreichs im 15. Jahrhundert und die Umstände, die zur Entstehung des Hundertjährigen Krieges führten. Es wird das politische und gesellschaftliche Umfeld von Johanna von Orléans beschrieben, das ihre Handlungen maßgeblich beeinflusste. Kapitel 3 befasst sich mit den Ereignissen nach dem Tod der Jungfrau von Orléans, insbesondere mit den Prozessen der Revision, Selig- und Heiligsprechung, die sie zur Nationalheldin Frankreichs machten.
Schlüsselwörter
Johanna von Orléans, Hundertjähriger Krieg, Frankreich, Nationalheldin, Märtyrertod, Revision, Seligsprechung, Heiligsprechung, Symbol, Geschichte, Mittelalter, Mythos, Religion, Politik, Geschichte, Kultur.
- Arbeit zitieren
- Caroline Brandt (Autor:in), 2020, Johanna von Orleans. Gibt es Zweifel am Märtyrertod?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1268941