In dieser Hausarbeit geht es um die Methode der Lerntagebücher. Sie ist erfolgversprechend, vor allem um das Selbstvertrauen der Schüler im Mathematikunterricht zu stärken, welches oft sehr gering ist. Es werden Lerntagebücher mit den bekannten Regelheften verbunden. Zwei reizvolle Leitfragen werden hier speziell fokussiert:
1. Spiegelt sich in den Lerntagebüchern das Wesentliche des Unterrichts wider?
2. In wie weit können die Schüler das Lerntagebuch als Erinnerungshilfe nutzen?
Schüler, die in gewisser Weise selbstständig lernen können, sind eine Voraussetzung dafür, das Wesentliche des Unterrichts erkennen und notieren zu können (vgl. Merziger 2007, 86f.).
Anhand der Untersuchung verschiedener Lerntagebücher und rückblickenden Aussagen von Schülern wird in dieser Arbeit gezeigt,
• dass die meisten Schüler ein Gefühl dafür haben, was das Wesentliche des Unterrichts ist,
• dass sie lernen können, ihren Lernerfolg selbst besser einzuschätzen und
• dass sie von nun an tragfähige Erinnerungshilfen besitzen und diese nach Belieben immer weiter führen können.
Im Theorieteil (Kap. 2) soll dargestellt werden, welches Bild von Mathematik sich noch oft nicht nur in den Köpfen der Schüler, sondern auch in den Köpfen der Lehrkräfte eingebrannt hat (2.1). Im weiteren Verlauf werde ich zeigen, wie wichtig die individuellen Zugänge zum Mathematiklernen sind. Anschließend werden verschiedene Formen von Lerntagebüchern vorgestellt (2.2), mit deren Hilfe ein individueller Zugang zu Mathematik ermöglicht werden kann. Auf weitere Begriffserklärungen (selbstständiges Lernen; Lernprozess) wird verzichtet, da diese als trivial vorausgesetzt werden können. Abschließend wird Bezug auf den Bildungsplan der integrierten Gesamtschule Sekundarstufe I genommen (2.3).
In Kap. 3 wird zuerst die Lerngruppe beschrieben. Einzelne Schüler werden genauer betrachtet, um einen besseren Überblick über den Kurs zu vermitteln.
Kap. 4 beschreibt anschließend die Durchführung der Methode „Lerntagebücher“. Hierbei wird zunächst auf die von mir gesetzten Ziele eingegangen (4.1). Es folgt die Beschreibung von Form und Inhalt des hier verwendeten Lerntagebuchs (4.2), sowie die Beschreibung des durchgeführten Unterrichtsversuchs (4.3).
Kap. 5 beinhaltet die Auswertungen der Lerntagebücher. Schließlich gibt das Kap. 6 Aufschluss darüber, wie hilfreich die Lerntagebücher für die Schüler gewesen sind und einen Ausblick auf die mögliche Weiterarbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie des Lerntagebuchs
- Das traditionelle Bild von der Schulmathematik
- Verschiedene Formen
- Reisetagebuch
- Das Forschungsheft
- Logbuch (teambezogenes Lerntagebuch)
- Mathejournal
- Legitimation durch institutionelle Vorgaben
- Die Ausgangslage
- Durchführung
- Ziele des Unterrichts durch die Methode Lerntagebücher
- Form und Inhalt des hier verwendeten Lerntagebuchs
- Untersuchung der Arbeit mit dem Lerntagebuch
- Auswertung
- Einzelauswertungen
- Alexa
- Lazar
- Aylin
- May
- Schüler geben ihre Rückmeldung ab
- Schlussbemerkung und Ausblick
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Methode des Lerntagebuchs im Mathematikunterricht der Sekundarstufe I. Ziel ist es, die Wirksamkeit dieser Methode hinsichtlich der Förderung des selbstständigen Lernens, der Reflexion des eigenen Lernprozesses und der Entwicklung von tragfähigen Erinnerungshilfen zu analysieren.
- Das traditionelle Bild von der Schulmathematik und die Notwendigkeit individueller Zugänge
- Verschiedene Formen von Lerntagebüchern und ihre Einsatzmöglichkeiten
- Die Rolle des Lerntagebuchs als Instrument zur Dokumentation und Reflexion des Lernprozesses
- Die Bedeutung des Lerntagebuchs für die Entwicklung von Selbstvertrauen und Lernmotivation im Mathematikunterricht
- Die Auswertung der Lerntagebücher und die Rückmeldungen der Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Ausgangssituation dar und führt die Leitfragen der Arbeit ein. Im Theorieteil wird das traditionelle Bild von der Schulmathematik beleuchtet und die Notwendigkeit individueller Zugänge zum Mathematiklernen betont. Es werden verschiedene Formen von Lerntagebüchern vorgestellt, die eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Stoff ermöglichen.
Die Ausgangslage beschreibt die Lerngruppe und die Rahmenbedingungen des Unterrichtsversuchs. Die Durchführung erläutert die Ziele des Unterrichts mit der Methode Lerntagebücher, die Form und den Inhalt des verwendeten Lerntagebuchs sowie die Durchführung des Unterrichtsversuchs selbst.
Die Auswertung der Lerntagebücher erfolgt sowohl auf allgemeiner Ebene als auch anhand einzelner Schülerbeispiele. Die Rückmeldebögen der Schüler werden ebenfalls analysiert, um die Ziele und Leitfragen der Arbeit qualitativ zu bewerten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Lerntagebuch, den Mathematikunterricht, das selbstständige Lernen, die Reflexion des Lernprozesses, die Entwicklung von Erinnerungshilfen, die individuelle Förderung und die Auswertung von Lerntagebüchern.
- Arbeit zitieren
- Sabine Schiecke (Autor:in), 2009, Relevanz von Lerntagebüchern im Mathematikunterricht einer 7. Gesamtschulklasse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/126994