In dieser Arbeit soll das ästhetische Geschmackurteil im ersten Buch der Kritik der Urteilskraft analysiert werden, welches Kant seinen Kategorien gemäß systematisch hinsichtlich seiner Qualität, Quantität, Relation und Modalität unterscheidet.
Die Kritik der Urteilskraft, Kants dritte Kritik aus dem Jahre 1790, tritt angesichts der epochalen Bedeutung der anderen beiden Kritiken allzu oft in den Hintergrund. Dabei hatte Kant mit seinen Überlegungen zur Ästhetik und Teleologie entscheidende Impulse für den Fortgang der Philosophie geliefert. Der Königsberger Philosoph hatte in seiner dritten Kritik versucht, eine Vermittlung zwischen der theoretischen und der praktischen Philosophie, also zwischen Natur und Freiheit herzustellen und damit sein „kritisches Geschäft“ zu vollenden, um schließlich mit seinem transzendentalen Programm den Streit zwischen Empiristen und Rationalisten zu schlichten. Mit Blick auf die Philosophiegeschichte ist es Kant zwar nicht gelungen, seinem Anspruch gerecht zu werden, doch wirkte die Kritik der Urteilskraft weit über den Kreis der Fachphilosophen hinaus, sodass sich Größen wie Schiller und Goethe mit ihr beschäftigten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kritik der Urteilskraft
- Die Qualität des Geschmacksurteils
- Die Quantität des Geschmacksurteils
- Die Relation des Geschmacksurteils
- Die Modalität des Geschmacksurteils
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das ästhetische Geschmackurteil, wie es Immanuel Kant im ersten Buch seiner Kritik der Urteilskraft (1790) beschreibt. Kants Ziel war es, mit seiner dritten Kritik eine Vermittlung zwischen der theoretischen und praktischen Philosophie zu schaffen und damit seinen transzendentalen Ansatz zu vollenden. In der Arbeit werden die verschiedenen Momente des Geschmacksurteils nach Kants Kategorien untersucht, um seine Konzeption des Schönen zu verstehen.
- Das ästhetische Geschmackurteil nach Kant
- Die vier Momente des Geschmacksurteils (Qualität, Quantität, Relation, Modalität)
- Die Unterscheidung zwischen "Angenehmem" und "Gutem" im Bezug auf das Geschmacksurteil
- Das Konzept der "Zweckmäßigkeit ohne Zweck" in der Kritik der Urteilskraft
- Kants Kritik an der Subjektivität des Geschmacksurteils
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Kritik der Urteilskraft im Kontext von Kants philosophischer Gesamtanlage. Sie stellt dar, wie Kant in dieser Arbeit eine Brücke zwischen Natur und Freiheit schlagen wollte und welche Auswirkungen seine Überlegungen zur Ästhetik und Teleologie auf die Philosophiegeschichte hatten. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Geschmacksurteils im ersten Teil der Kritik der Urteilskraft.
Die Kritik der Urteilskraft
Dieses Kapitel stellt die Analytik des Schönen als den ersten Teil der Kritik der Urteilskraft vor und erläutert, wie Kant die Frage nach der Beurteilung eines Gegenstandes als schön untersucht. Es werden die vier Momente des Geschmacksurteils (Qualität, Quantität, Relation, Modalität) eingeführt, die auf Kants Kategorien aus der Kritik der reinen Vernunft zurückgehen. Eine wichtige Unterscheidung zwischen "bestimmender" und "reflektierender" Urteilskraft wird getroffen, um den spezifischen Charakter des Geschmacksurteils zu verdeutlichen.
Die Qualität des Geschmacksurteils
Dieser Abschnitt befasst sich mit Kants Aussage, dass ein Gegenstand als schön oder unschön bezeichnet wird, wenn er im Subjekt ein Gefühl der Lust oder Unlust hervorruft. Dabei wird hervorgehoben, dass der Bestimmungsgrund des Schönen nicht im Objekt, sondern rein subjektiv ist. Das Geschmacksurteil ist demnach kein Erkenntnisurteil, sondern wird von der Einbildungskraft gesteuert. Das Konzept des "interessenlosen Interesses" spielt eine zentrale Rolle, um die Besonderheit des ästhetischen Urteils zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Kritik der Urteilskraft, Geschmacksurteil, ästhetisches Urteil, Zweckmäßigkeit ohne Zweck, intersessenloses Interesse, Einbildungskraft, Kategorien, Angenehmes, Gutes, Schönheit, Erhabenes, Teleologie.
- Arbeit zitieren
- Davy Mühlenbein (Autor:in), 2022, Kants Analytik des Schönen. Das Geschmacksurteil in der Kritik der Urteilskraft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1270208