In Liszts Oeuvre haben Klavierkompositionen eine herausragende Bedeutung, und bekanntlich machen Bearbeitungen, denen fremde aber auch eigene Werke zu Grunde liegen können, den überwiegenden Teil aus. Die Übertragungen von Liedern haben dabei einen besonderen Stellenwert.
In der Arbeit werden die Entstehungsperioden angeführt und die vielschichtigen Entstehungsgründe für die Liedtranskriptionen thematisiert. Es folgt die Klassifizierung bzw. Kategorisierung in sechs Bearbeitungstypen nach Stefan Bromen und Diether Presser.
Exemplarisch wird in der Arbeit das Stück "Auf dem Wasser zu singen" besprochen.
Urteile von Liszts Zeitgenossen sollen Rezension und Rezeption der Liedübertragungen deutlich machen und die Arbeit abrunden.
Inhaltsverzeichnis
- Allgemein zu Liszts Liedtranskriptionen
- Entstehungsgründe
- Sechs Bearbeitungstypen
- Beispiel: Auf dem Wasser zu singen
- Urteile von Zeitgenossen
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Liedtranskriptionen von Franz Liszt und untersucht die Entstehung, die Bearbeitungstypen und die künstlerische Intention hinter diesen Werken. Sie beleuchtet Liszts Interesse an Sprache und Dichtung, seine Erweiterung des Klangbereichs am Klavier und die Bedeutung der Liedtranskriptionen für sein Konzertrepertoire.
- Liszts Interesse an Sprache und Dichtung
- Die Erweiterung des Klangbereichs am Klavier
- Die Bedeutung der Liedtranskriptionen für Liszts Konzertrepertoire
- Die verschiedenen Bearbeitungstypen von Liszt
- Die künstlerische Intention hinter Liszts Liedtranskriptionen
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemein zu Liszts Liedtranskriptionen
Die Arbeit stellt zunächst fest, dass Liszts Klavierkompositionen, die auf Bearbeitungen fremder oder eigener Werke basieren, einen großen Teil seines Oeuvres ausmachen. Die Liedtranskriptionen nehmen dabei eine besondere Stellung ein, wobei die Grenzen zwischen Bearbeitung und Original oft verschwimmen. Liszt schuf neben Transkriptionen eigener Lieder über 140 Bearbeitungen anderer Komponisten, darunter Werke von Schubert, Beethoven, Schumann, Rossini und Mendelssohn. Die deutschsprachigen Vorlagen überwiegen deutlich.
Liszts Idee der Klavierpartitur und seine Vorstellung von der Sprachhaftigkeit der Musik spielen eine zentrale Rolle bei seinen Liedtranskriptionen. Der Text der Lieder wird als Programm verstanden, und Liszt strebt eine künstlerische Weiterentwicklung des Originals an, indem er den poetischen Gehalt in eine angemessene musikalische Form überträgt. Dabei geht es um Weiterdichtung und Interpretation, wobei der Geist des Originals im Vordergrund steht.
Entstehungsgründe
Die Entstehungsgründe für Liszts Liedtranskriptionen sind vielfältig und ändern sich in seinen verschiedenen Kompositionsperioden. Liszts Interesse an Sprache und Dichtung, insbesondere an Liedern Schuberts, spielte eine wichtige Rolle. Er wollte die Lieder bekannt machen und verbreiten, gleichzeitig sein Konzertrepertoire erweitern und das gebildete Publikum mit bekannten Melodien erfreuen. Arrangements waren im 19. Jahrhundert außerdem in Mode und gängige Musizierpraxis. Schließlich muss auch der kommerzielle Aspekt erwähnt werden, da Liszts Liedtranskriptionen bei den Verlegern Verkaufsschlager waren und ihm finanziellen Erfolg einbrachten.
Sechs Bearbeitungstypen
Neben der Klassifizierung nach Entstehungsperioden lassen sich Liszts Liedtranskriptionen auch hinsichtlich seiner Bearbeitungsweise kategorisieren. Bromen und Presser kommen zu folgendem Ergebnis:
Integrativer Typ / Colla-Parte-Typ
Die einfachste Form der Liedbearbeitung: Die Singstimme wird in die Begleitstimmen integriert, ohne dass Liszt größere Veränderungen vornimmt. Lediglich grifftechnische Probleme am Klavier können zu kleinen Anpassungen führen.
Typ der Singstimmenvariante durch Klangwechsel / Aszensionstyp
Die Partie der Gesangsstimme wird kontinuierlich vom Bass in den Diskant verlegt, während die Begleitung in der Mittellage bleibt. Die progressive Aufstieg der Liedmelodie ist die Bearbeitungsidee.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Franz Liszt, Liedtranskriptionen, Klaviermusik, Bearbeitung, Sprache, Dichtung, Klangbereich, Konzertrepertoire, Schubert, Beethoven, Schumann, Rossini, Mendelssohn, Entstehungsgründe, Bearbeitungstypen, künstlerische Intention.
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- Mag. Art; Mag. Phil Heike Sauer (Author), 2007, Liszts Liedtranskriptionen - Zu Entstehungsgründen und Klassifizierungstypen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127044