Nach einer Problematisierung des Begriffs der 'Interkulturellen Kompetenz' mit Blick auf die schulische Didaktik entwickelt der Autor einige praxisorientierte Vorschläge dafür wie dieser Begriff in der Schule genutzt werden und wie diese Dimension in die schulische Arbeit einbezogen werden kann. Dabei spielt der Schüleraustausch - von Einzelnen und Klassen bzw. AG's - eine besondere Rolle. gen
Raum etablierte und mittlerweile inflationär verwendet wird. Er definiert keineswegs eindeutige
Fähigkeiten und lässt auch nicht auf einen abgrenzbaren Kanon von Lerninhalten
schließen. Versucht man die verschiedenen Diskussionsbeiträge zu resümieren, so wird ersichtlich,
dass wir es großteils mit persönlichkeitsbezogenen, sozialen Kompetenzen, verknüpft
mit spezifischem Fachwissen für den jeweiligen Handlungskontext, zu tun haben
(Sprung 2003: 4ff). In einer einfachen und häufig zitierten Definition bezeichnet "Interkulturelle
Kompetenz" deshalb zunächst nichts anderes als die Befähigung, in fremdkultureller Umgebung
oder mit Angehörigen einer anderen Kultur als der eigenen "angemessen und erfolgreich"
zu handeln (Hinz-Rommel 1994: 56).
Ein ähnlicher handlungsorientierter Kompetenzbegriff wird auch in den wenigen Studien vorgeschlagen,
die den Begriff der 'interkulturellen Kompetenz' für die Arbeit im allgemeinbildenden
Schulwesen verwenden: „Interkulturelle Kompetenz ist die in einem Lernprozess erreichte
Fähigkeit, im mittelbaren oder unmittelbaren Umgang mit Mitgliedern anderer Kulturen
einen möglichst hohen Grad an Verständigung und Verstehen zu erzielen“ (Bertels et al.
2004:33). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Interkultureller Kompetenzerwerb in der Schule – die Debatte ist eröffnet
- Kultur als,soziale Grammatik'
- Der generative Charakter der Kultur
- Die personale und soziale Doppelnatur der Kultur
- Kultur als soziale Grammatik in der interkulturellen Kommunikation
- Die Oberflächenstruktur der Grammatik der interkulturellen Kommunikation
- Die Tiefenstruktur der Grammatik der interkulturellen Kommunikation
- Interkulturelle Kompetenz im internationalen Jugendaustausch
- Das Konzept des,Lernens über Grenzen'
- Interkulturelle Kompetenz im internationalen Jugendaustausch
- Interkulturelle Kompetenz im internationalen Jugendaustausch
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz befasst sich mit dem Erwerb interkultureller Kompetenz in der Schule und stellt verschiedene Arbeitsmodelle vor, die im internationalen Jugendaustausch erprobt wurden. Ziel ist es, einen neuen Blick auf die Chancen und Möglichkeiten des interkulturellen Kompetenzerwerbs in der Schule zu gewinnen und die Bedeutung von Kultur als,soziale Grammatik' für die interkulturelle Kommunikation zu beleuchten.
- Interkulturelle Kompetenz als handlungsorientierte Fähigkeit
- Kultur als generative Kraft und soziale Grammatik
- Die Doppelnatur der Kultur: personale und soziale Komponente
- Interkulturelle Kommunikation als,Lernen über Grenzen'
- Die Oberflächen- und Tiefenstruktur der interkulturellen Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Debatte um den Begriff der,interkulturellen Kompetenz' und zeigt die Notwendigkeit, das Ergebnis interkultureller Lernprozesse klarer zu definieren. Es wird deutlich, dass interkulturelle Kompetenz nicht als Schulfach, sondern als Prinzip verstanden werden sollte, das auf verschiedenen Ebenen wirksam werden soll. Das zweite Kapitel widmet sich dem Konzept der,Kultur als soziale Grammatik'. Es wird erläutert, dass Kultur als generative Kraft verstanden werden kann, die das Verhalten von Menschen prägt, ohne es zu determinieren. Die Doppelnatur der Kultur, mit ihrer personalen und sozialen Komponente, wird ebenfalls beleuchtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Anwendung des Konzepts der,Kultur als soziale Grammatik' in der interkulturellen Kommunikation. Es werden die Oberflächen- und Tiefenstruktur der interkulturellen Kommunikation analysiert und verschiedene Elemente des Kommunikationsmodells vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den interkulturellen Kompetenzerwerb, die Kultur als soziale Grammatik, die interkulturelle Kommunikation, den internationalen Jugendaustausch und die Bedeutung von Kultur für die Begegnung mit anderen Kulturen. Der Text beleuchtet die Herausforderungen und Chancen des interkulturellen Lernens in der Schule und zeigt die Notwendigkeit, interkulturelle Kompetenz als handlungsorientierte Fähigkeit zu verstehen.
- Arbeit zitieren
- Alfons Scholten (Autor:in), 2007, Erwerb von interkultureller Kompetenz in der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127153