Diese Arbeit untersicht die folgende Frage: Ist in Luxemburg eine Erhöhung des Personalschlüssels mittels Automatisierung der Pflegedokumentation im PDMS möglich?
Die SARS-COV2-Pandemie hat in den letzten zwei Jahren die Welt in Atem gehalten. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind über 241,5 Millionen Menschen mit Covid-19 infiziert worden, beinahe fünf Millionen sind an oder mit Covid-19 gestorben. Die Öffentlichkeit wurde in ihrem Handeln sehr eingeschränkt, die psychische Widerstandskraft geriet bei vielen Menschen an ihre Grenze. Laut Pucci-Meier sitzen "die durch die Krise ausgelösten Ängste und Unsicherheiten teilweise tief und es braucht Zeit, wieder Vertrauen zu fassen".
Im Gesundheitssektor spitzte sich die Personalsituation zu, das Pflegepersonal stand vor dem Problem, extrem pflegeintensive Patienten versorgen zu müssen und litt unter jahrelangen Einsparungen im Personalwesen. "In der Corona-Pandemie sind Pflegende in der unmittelbaren Versorgung außergewöhnlichen beruflichen Belastungen ausgesetzt. Politik, Gesellschaft und Führungskräfte sollten die Bedürfnisse der Pflegefachpersonen in der direkten Versorgung identifizieren und auf diese eingehen, um eine gute Versorgung zu gewährleisten", so Rheindorf et. al. Luxemburg ist im direkten Vergleich der 34 OECD-Länder das Land mit dem höchsten Einkommen für Pflegekräfte. Allerdings zeigt Lair in einer Studie für das luxemburgische Gesundheitsministerium im Jahre 2019, dass eine Verbesserung der Arbeitsqualität für eine Garantie der Pflegeversorgung unumgänglich ist. Eine Erhöhung des Gehalts würde demnach nur eine kurzzeitige Wirkung aufweisen, eine Aufstockung des Personals allerdings die Arbeitskonditionen verbessern.
Zu den Arbeitskonditionen gehören auch die teils umfangreichen Dokumentationen. Um den damit verbundenen Aufwand zu reduzieren, soll ein neues PDMS (Patient Data Management System) implementiert werden. Bei einer klinikinternen Umfrage des Pflegepersonals bezüglich der Erwartungen an ein PDMS kristallisierte sich heraus, dass das Pflegepersonal vor allem die Dokumentationsweise bemängelte. So wurde insbesondere als Last empfunden, an mehreren Stellen die gleiche Information dokumentieren zu müssen. Der Arbeitsaufwand der doppelten Erfassung sei groß.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- METHODIK
- EINGRENZUNG DER STUDIE
- DIE DURCHFÜHRUNG
- DIE BERECHNUNGSWEISE
- DAS FINANZIERUNGSSYSTEM IN LUXEMBURG
- ZUR GESCHICHTE DES LUXEMBURGISCHEN GESUNDHEITSWESENS
- DIE AKTEURE DES GESUNDHEITSWESENS IN LUXEMBURG
- DIE FINANZIERUNG
- METHODEN DER MESSUNG DES WORKLOADS
- DIE SCORES TISS-28 UND NEMS
- DIE DRG (DIAGNOSIS RELATED GROUPS)
- DAS RAFAELA-SYSTEM
- DIE METHODE PRN
- DIE METHODE LEP (LEISTUNGSERFASSUNG PFLEGE)
- DIE PFLEGEPERSONAL-REGELUNG (PPR 2.0)
- DAS KONZEPT DER AUTOMATISIERUNG
- DAS SPRACHKONZEPT
- DIE PFLEGEDIAGNOSEN, -PLANUNG UND -DOKUMENTATION
- WECHSELROUTINEN
- STATIONSORGANISATORISCHE DOKUMENTATION
- DIE TESTPATIENTEN
- PATIENT A
- PATIENT B
- DIE STUDIENERGEBNISSE
- PATIENT A
- PATIENT B
- DIE INTERPRETATION
- SCHLUSSWORT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage, ob eine Automatisierung der Pflegedokumentation im PDMS (Patient Data Management System) in Luxemburg zu einer Erhöhung des Personalschlüssels führen kann. Die Arbeit untersucht dabei die Möglichkeiten und Herausforderungen der Automatisierung und analysiert die Auswirkungen auf den Pflegeprozess, die Personalplanung und das Finanzierungssystem des luxemburgischen Gesundheitswesens.
- Bewertung der Möglichkeiten und Herausforderungen der Automatisierung der Pflegedokumentation im PDMS
- Analyse der Auswirkungen der Automatisierung auf den Pflegeprozess
- Untersuchung der Auswirkungen der Automatisierung auf die Personalplanung
- Bewertung der Auswirkungen der Automatisierung auf das Finanzierungssystem des luxemburgischen Gesundheitswesens
- Empfehlungen für die Implementierung und Nutzung der Automatisierung im luxemburgischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im zweiten Kapitel wird die Methodik der Studie vorgestellt, einschließlich der Eingrenzung der Studie, der Durchführung und der Berechnungsweise. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Finanzierungssystem des luxemburgischen Gesundheitswesens, einschließlich der Geschichte des luxemburgischen Gesundheitswesens, der Akteure des Gesundheitswesens und der Finanzierung. Das vierte Kapitel analysiert verschiedene Methoden der Messung des Workloads im Pflegebereich, wie z.B. die Scores TISS-28 und NEMS, die DRG, das RAFAELA-System, die Methode PRN, die Methode LEP und die Pflegepersonal-Regelung (PPR 2.0). Das fünfte Kapitel fokussiert auf das Konzept der Automatisierung im Pflegebereich, einschließlich des Sprachkonzepts, der Pflegediagnosen, -planung und -dokumentation, der Wechselroutinen und der stationsorganisatorischen Dokumentation. Das sechste Kapitel beschreibt die Testpatienten der Studie, Patient A und Patient B. Das siebte Kapitel präsentiert die Studienergebnisse, getrennt nach Patient A und Patient B, und beinhaltet eine Interpretation der Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit konzentriert sich auf die Themen Automatisierung, Pflegedokumentation, Personalschlüssel, PDMS, Luxemburg, Finanzierungssystem, Pflegeprozess, Personalplanung, Workload-Messung, PRN, LEP, PPR 2.0. Die Arbeit beinhaltet eine empirische Untersuchung der Auswirkungen der Automatisierung der Pflegedokumentation auf den Personalschlüssel und untersucht dabei die Herausforderungen und Möglichkeiten der Implementierung dieser Technologie im luxemburgischen Gesundheitswesen.
- Arbeit zitieren
- Dominique Raum (Autor:in), 2022, Automatisierung der LEP im PDMS zur Personalschlüsselsteigerung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1271623