Der Teufel trägt Prada: Herausarbeitung der Protagonistin in Buch, Film und Medien


Facharbeit (Schule), 2008

21 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Einleitung: Der Teufel trägt Prada

2. Darstellung der Protagonistin in den Medien
2.1 Kurzbiographie von Anna Wintour
2.2 Darstellung ihrer Person/Arbeit in den Medien
2.3 Anna Wintours Selbstdarstellung

3. Darstellung der Protagonistin in Buch & Film
3.1 Vorstellung der Protagonistin Miranda Priestly
3.2 Darstellungen der Protagonistin in Buch & Film anhand ausgewählter Beispiele

4. Vergleich der Darstellung in Buch, Film & Medien

5. Zusammenfassung und Ausblick: Von der einflussreichsten Modejournalistin zum Hassobjekt der Designer

Quellenverzeichnis

Vorwort

Nach der Erscheinung von Lauren Weisberger’s Roman „Der Teufel trägt Prada“ gab es einige Furore, denn die Ähnlichkeit ihrer Protagonistin, Miranda Priestly, mit ihrer ehemaligen Chefin Anna Wintour, Chefredakteurin der bedeutendsten amerikanischen Modezeitschrift, der Fashion-Bibel Vogue, ist verblüffend. Generell muss dies nichts Schlimmes bedeuten, doch Anna Wintour bzw. Miranda Priestly wird mit dieser Geschichte in kein sehr gutes Licht gerückt.

Spätestens seit dem Jahr 2006, in dem Weisberger’s Roman verfilmt wurde, ist diese, angeblich so schreckliche, Frau weltweit bekannt. Deshalb nehme ich mir in meiner Seminararbeit vor, Anna Wintour alias Miranda Priestly näher zu beleuchten.

Dabei interessiert es mich, wie die Protagonistin in Buch und Film dargestellt wird und natürlich damit verbunden, was man hierbei für einen Eindruck von dieser Frau gewinnt.

Ein weiterer wichtiger Punkt meiner Betrachtung sind die Medien. Hierbei wollte ich herausfinden, wie diese über Anna Wintour berichten und welches Bild man durch die Berichterstattung, von der einflussreichsten Modejournalistin der Welt, erhält. Interessant war natürlich auch die Frage, ob sich dieses Medienbild mit Buch und Film deckt, oder sich die Darstellungen eher unterscheiden.

Ein besonderes Anliegen war es mir ebenfalls, herauszufinden, ob die amerikanische Vogue-Chefredakteurin wirklich so ein schrecklicher Mensch bzw. eine so schlechte Vorgesetzte ist, oder ob sie nur überspitzt und zum Teil verzerrt in Buch, Film sowie Medien dargestellt wird. Alles in allem stellte ich mir die Frage: „Ist Anna Wintour bzw. Miranda Priestly wirklich so ein ‚Teufel‘?“

1. Einleitung: Der Teufel trägt Prada

Andrea Sachs ist eine frischgebackene College Absolventin, die davon träumt als Journalistin tätig zu sein. Am liebsten würde sie für den „New Yorker“ arbeiten, doch vorläufig kann sie froh sein, wenn sie überhaupt einen Job erhält. Daher ist sie ziemlich überrascht als ihr bereits nach dem ersten Vorstellungsgespräch ein Job angeboten wird, um den sie Millionen von jungen Frauen beneiden. Denn Andrea bekommt die Chance, als Juniorassistentin für die sagenumwobene Miranda Priestly – Chefredakteurin der Modezeitschrift Runway – zu arbeiten. Mit Antritt dieser Stelle taucht Andrea in eine völlig neue Welt ein, eine Welt in der Namen wie Gucci, Prada und Versace mehr zählen als Politik, Familie und Krieg. Die Menschen dort sehen aus als wären sie den Modezeitschriften entsprungen – perfekt, perfekter, am perfektesten – und Miranda Priestly ist ihre Königin. Sie alleine ist dazu im Stande, Menschen mit nur einem Blick in ein Häuflein Elend zu verwandeln. Andreas einzige Aufgabe ist es Miranda jeden Wunsch von den Augen abzulesen und das 24 Stunden am Tag. Deshalb ist es auch keineswegs verwunderlich, dass Andrea schon bald befürchtet, durchzudrehen.[1]

„Kann ein Mensch so schrecklich sein?“ Das war die Frage, die ich mir als erstes stellte, als ich mit Lesen des Buches „Der Teufel trägt Prada“ fertig war. Denn während man das Buch liest, bekommt man mehr und mehr das Gefühl, das Miranda Priestly eine schlechte Vorgesetzte ist bzw. viel zu hohe Ansprüche an ihre Mitarbeiter stellt. Da diese fiktive Chefin in den Medien oft mit der ehemaligen Chefin der Autorin, also mit der Vogue Chefredakteurin Anna Wintour, verglichen wird, werde ich im Laufe dieser Arbeit versuchen herauszufinden, wie viel Ähnlichkeit wirklich zwischen den beiden Frauen besteht und ob sie ihrem Ruf gerecht werden.

2. Darstellung der Protagonistin in den Medien

2.1 Kurzbiographie von Anna Wintour

Anna Wintour wurde am 3. November 1949, als Tochter von Charles Wintour und Eleanor Trego Baker, in London geboren. Sie wuchs dort mit drei ihrer vier Geschwister auf, denn ihr ältester Bruder, Jackson Wintour, starb bereits im Kindesalter. Mit gerade mal 16 Jahren verließ sie die Schule und beschloss, anders als erwartet, nicht auf das College zu gehen, sondern eine Ausbildung im Londoner Nobelkaufhaus Harrods zu machen. Schon fünf Jahre später, im Jahr 1970, begann sie ihre Karriere als Modejournalistin bei der britischen Zeitschrift Harper’s Bazaar, die zu diesem Zeitpunkt. mit der Zeitschrift Queen, zu Harpers & Queen fusionierte. Sechs Jahre später ging sie dann nach New York City, um dort bei Harper’s Baazar eine Stelle als Moderedakteurin anzunehmen. Im Jahre 1984 heiratete Wintour den Kinder-Psychiater David Shaffer, mit dem sie zwei gemeinsame Kinder hat. Zwei Jahre nach der Hochzeit wurde Anna von der britischen Vogue nach Hause geholt, um dort die Stelle als Chefredakteurin anzutreten. Zwei Jahre lange arbeitete sie in dieser Position, bis sie 1988 wieder zurück in die USA ging, um dort den Posten der Chefredakteurin der amerikanischen Vogue einzunehmen. 1999 ließ sie sich von Ehemann David Shaffer scheiden. Bis heute hält sie die Stelle der Chefredakteurin und gilt als eine der mächtigsten Frauen der Modewelt.[1]

2.2 Darstellung ihrer Person/Arbeit in den Medien

Anna Wintour ist in den Medien sehr beliebt. Doch leider nicht im wahrsten Sinne des Wortes. Beliebt ist sie im Bezug auf die Häufigkeit, in der über sie berichtet wird, blickt man allerdings auf die Inhalte der Berichterstattungen, so fällt rasch auf, dass sie dort nur wenige Lorbeeren erntet. Es wird häufig Kritik an ihr, ihrer Art oder sogar an ihrer Lebensweise geübt. Einer der Vorwürfe, der gegen Anna Wintour erhoben wird, ist, dass sie vollkommen abgeschottet lebt und geradezu unnahbar ist. Anja Reich beschreibt dies, in ihrem Artikel „Frau im Spiegel“, sehr treffend mit den Worten: „ Wintour schottet sich ab wie ein sizilianischer Mafiaboss“[2]. Hierbei erkennt man deutlich die Intensität, in der das abgeschottete Dasein der Modejournalistin wahrgenommen wird, denn schwerer wie ein Mafiaboss ist so gut wie niemand aufzufinden. Auch was ihre Unnahbarkeit angeht, macht Frau Reich in ihrem Bericht eine treffende Gegenüberstellung. Sie vergleicht diese mit Macht und behauptet: „Wenn man Macht daran erkennt, wie unnahbar jemand ist, dann muss Anna Wintour sehr mächtig sein.“[3] Auch bei der Betrachtung anderer Berichterstattungen über Anna Wintour, bekommt man schnell den selben Eindruck. Immer wieder wird beschrieben, wie Sie die Öffentlichkeit meidet und vor allem versucht, dem Medienrummel zu entfliehen. Interviews mit ihr sind zu einer Rarität geworden. Erklärt sie sich doch einmal zu einem bereit, so sind ihre

Antworten steht’s kurz und knapp und sie gibt den Interviewern, sowie den Lesern, das Gefühl, sie würde dies so schnell wie möglich hinter sich bringen wollen. Oft wird in diesem Zusammenhang auch von einer Kälte gesprochen die, die Mode-Päpstin ausstrahlt. Carine Roitfeld, Chefredakteurin der französischen Ausgabe der Vogue, bezeichnete ihre Kollegin in einem Interview als „Marionette, eine leere Hülle“.[1] Dies lässt insofern auf die Kälte Wintours schließen, da eine Marionette bzw. eine leere Hülle bekanntlich kein Herz hat, und ohne dieses scheint ein Mensch seine Gefühle zu verlieren und sprichwörtlich abzukühlen. Die Kälte Wintours zeigt sich auch bei ihrer Arbeit, was Lars Jensen, Autor des Artikels „Die Frau, die aus der Kälte kam“, beschrieb mit den Worten: „Den Thron verteidigt sie unnachsichtig wie ein mittelalterlicher Despot[2], was ihr den Spitznamen ‚Nuclear[3] Wintour‘ eingebracht hat“[4]. Hierbei ist die Kälte wohl eher als Überbegriff für Eigenarten, wie Rücksichtslosigkeit oder Unbarmherzigkeit, zu verstehen. Diese Eigenschaften beschreiben, wie Anna Wintour, egal in welcher Situation, ohne die geringste Gefühlsregung ihren Chefsessel bei der amerikanischen Vogue verteidigt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Betrachtung ist die Angst, die Anna Wintour bei ihren Angestellten und einigen Personen in der Modewelt hervorruft. Diese fürchten ihre Reaktionen, egal ob auf gestellte Aufgaben oder Neuigkeiten, und damit verbunden, auch die Konsequenzen die aus ihnen entstehen. Im Vanityfair Forum beschreibt der User „hanskainz“ sehr treffend, was sich die Menschen in Anna Wintours Umgebung zu Herzen nehmen sollten: „Es ist keine gute Idee sich mit einer Fashion Göttin anzulegen“[5]. Liest man diejenigen Darstellungen, in denen es um irgendwelche Streitereien zwischen Anna Wintour und einer anderen Partei geht, fällt schnell auf, warum er mit dieser Aussage recht hat. Nahtlos ist hierbei zu erkennen, dass „Anna Wintour [..] noch nie jemand besiegt [hat]“[6]. Verwunderlich ist es deshalb auch nicht, dass Hammilton Nolan in seinem Report über die gefürchtete Wintour schreibt: „Do not make her jealous“[7]. Am meisten Angst verbreitet sie, laut Medienberichten, unter ihren Angestellten. Widerworte oder gar Verweigerung akzeptiert sie nicht, und Fehler bzw. kleine Missgeschicke, bezeichnet die Chefredakteurin als Unfähigkeit und ahndet diese mit Drohungen und Bestrafungen.

[...]


[1] vgl. Weisberger 2004, S.2

[1] vgl. Vogue.de/Anna Wintour, 2008

[2] Reich, 2004

[3] Reich, 2004

[1] vgl. Soll die mächtige Anna Wintour gestürzt werden?, 2008

[2] Despot = ein Herrscher, der sich keiner Verfassung und keinen Gesetzen verpflichtet fühlt.

[3] Nuclear = atomar, nuklear

[4] Jensen, 2006

[5] hanskainz, 2007

[6] Reich, 2004

[7] Nolan, 2008

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Der Teufel trägt Prada: Herausarbeitung der Protagonistin in Buch, Film und Medien
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V127166
ISBN (eBook)
9783640893904
ISBN (Buch)
9783640893805
Dateigröße
873 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
teufel, prada, herausarbeitung, protagonistin, buch, film, medien, herausarbeitung, protagonistin, buch, film, medien
Arbeit zitieren
Liane Storz (Autor:in), 2008, Der Teufel trägt Prada: Herausarbeitung der Protagonistin in Buch, Film und Medien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127166

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