Die Erstellung von Wörterbüchern mit Mitteln der Informatik


Seminararbeit, 2001

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung

2. Definitionen

3. Vergleich zwischen dem lexikographischen Prozess ohne Computereinsatz und dem computergestützten lexikographischen Prozess
3.1 Phase der Materialbeschaffung
3.2 Phase der Materialaufbereitung
3.3 Phase der Materialauswertung
3.4 Vorbereitungsphase

4. Erstellung eines Wörterbuchs mit Mitteln der Informatik – anhand eines konkreten Beispiels beschrieben
4.1 Vorbereitungsphase
4.2 Datenbeschaffung
4.3 Datenaufbereitung
4.4 Datenauswertung
4.5 Hypertext

5. Schluss

La aparición de la lexicografía computarizada, es decir, de los estudios lexicográficos conseguidos con instrumentos informáticos, ha revolucionado la investigación y la práctica lexicográfica.

Parece claro que a finales del siglo XX sin ordenador no hay diccionario, pero tampoco no hay que olvidar que las máquinas no funcionan sin hombres inteligentes.

(García-Macho / Saba 1998:237)

1. Einleitung

In der Informationstechnologie hat sich in den letzten Jahren ein immenser Entwicklungsschub vollzogen. Aus den ersten Großrechnern, die nur begrenzt und bei hohem Kosteneinsatz einsetzbar waren, wurden hochleistungsfähige PCs, die heute überall in der Arbeitswelt und auch in den privaten Haushalten zu finden sind. Sie sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden alltäglichen Hilfsmittel geworden, durch das sich unzählige Türen zu neuen Möglichkeiten und Erkenntnissen geöffnet haben.

In weniger als dreißig Jahren hat sich die Computerlinguistik zu einer im Grenzbereich zwischen Linguistik und Informatik liegenden, eigenständigen Wissenschaft mit hohem Stellenwert entwickelt. Mit dem Eindringen des Computers in den Bereich der Linguistik vollzog sich eine Umgestaltung im System der Erforschung und der Bearbeitung linguistischer Daten, und der Erforschung der Sprache eröffneten sich damit neue Möglichkeiten. Auch die Erscheinungsform der Wörterbücher wurde damit revolutioniert, so gewannen in neuerer Zeit auf CD-ROM oder im Internet verfügbare Wörterbücher zunehmend an Bedeutung.

Die Veränderungen und Entwicklungen in der praktischen Lexikographie, der computerunterstützte lexikographische Prozess und seine Problematik sollen in dieser Arbeit anhand eines konkreten Beispiels beschrieben werden.

2. Definitionen

Ein Wörterbuch stellt das zumeist alphabetisch angeordnete Verzeichnis aller Lexeme und freier Morpheme sowie der zur Wortbildung zugehörigen gebundenen Morpheme einer gegebenen Sprache bereit. Die Eintragungen im Wörterbuch heißen Lemmata. Die Ausstattung eines Wörterbuches wird durch folgende zwei Faktoren bestimmt: 1. durch die Makrostruktur, d. h. die Auswahl der eingetragenen Lemmata, und 2. durch die Mikrostruktur, d. h. die Angaben, die jedes Lemma begleiten.[1]

Die Sprachlexikographie [...] ist eine Praxis, in der Produkte, die Sprachnachschlagewerke, erarbeitet werden. [] Hierbei ist ein abgeschlossener lexikographischer Prozess gedacht als die Anzahl derjenigen lexikographischen Tätigkeiten, die ausgeführt wurden, damit ein bestimmtes Wörterbuch als Text entsteht. [...]viele lexikographische Prozesse [sind] nicht voneinander unabhängig, sondern greifen ineinander. Im einzelnen ist jeder lexikographische Prozess von jedem anderen sehr verschieden. (Wiegand 1998:37,38)

Die Erstellung eines Wörterbuches ist eine praktische Tätigkeit, was jedoch nicht bedeuten soll, dass sie keine wissenschaftliche Arbeit sei. Eine der Problemstellungen bei der Erarbeitung von Wörterbüchern ist es, eine Form zu finden in der man die Informationen systematisch, einer Regel folgend und benutzerfreundlich präsentiert.[2]

Wiegand teilt den lexikographischen Prozess in einzelne Phasen ein, nämlich die Vorbereitungsphase, die Phase der Datenbeschaffung, die Phase der Datenaufbereitung und die Phase der Datenauswertung. In der Vorbereitungsphase werden Form und Inhalt des Wörterbuchs festgelegt, ferner werden die nötigen Vorraussetzungen, wie Personal, Kosten und die Organisation des Arbeitsablaufes kalkuliert. Es folgt die Materialbeschaffung zur Erstellung des Korpus. Das Material muss zusammengestellt und dann geordnet bereitgestellt werden , so dass man darauf Zugriff hat. Das gesamte Material wird dann in der Phase der Materialaufbereitung korrigiert, exzerpiert und dann geordnet und möglichst übersichtlich bereitgestellt. Schließlich wird das Material ausgewertet und es werden die Wörterbuchartikel geschrieben. Natürlich kann man diese Arbeitsphasen nicht strikt voneinander trennen, da sie sich überschneiden, parallel laufen oder gar zusammenfallen können. Im folgenden Abschnitt jedoch wird diese Einteilung Wiegands übernommen, um den lexikographischen Prozess ohne Computereinsatz und den computergestützten lexikographischen Prozess besser miteinander vergleichen zu können.

3. Vergleich zwischen dem lexikographischen Prozess ohne Computereinsatz und dem computergestützten lexikographischen Prozess

Antes de la era electrónica para hacer diccionarios se necesitaba trabajar muy duro durante años y algunas veces toda la vida de un lexicógrafo no era suficiente para lograr resultados satisfactorios. (García-Macho / Saba 1998:237)

Die Einführung von computergestützten Arbeitsabläufen ging im Feld der Linguistik etwas langsamer vor sich, als in vielen anderen Bereichen. Das hing wohl mit den Schwierigkeiten, die die damaligen Großrechner mit sich brachten, zusammen. Außerdem existierte zu Beginn kaum Software für Linguisten, die Kosten für die Betreibung dieser Großrechner waren unaufbringbar, die wenigsten Texte waren elektronisch lesbar und es herrschte eine allgemeine Aversion gegen alles, was man nicht beherrschte. Im Laufe der Entwicklung hat sich die Leistung der Computer stark verbessert und mit der Entstehung der kostengünstigeren, hochleistungsfähigen Personal Computer, der PCs, deren Bedienung leicht erlernbar ist und für die es inzwischen eine große Menge an Software gibt, haben sich beinahe sämtliche Vorbehalte verflüchtigt.

Vor der Einführung der Computer bestand die lexikographische Arbeit hauptsächlich darin, auf mühselige Weise gedrucktes Material zu durchsuchen, bereits existierende Wörterbücher weiterzuverwerten und Zettelkataloge, Karteikarten etc. zu dem zu erfassenden Wortbestand zu erstellen. Diese zeitaufwendigen Arbeitsmethoden wurden heute längst vom Computer als Hilfsmittel verdrängt. Das Ziel dieser Arbeit war immer ein gedrucktes Wörterbuch, deshalb hatte sie der „Logik der Buchherstellung“[3] zu folgen.

3.1. Phase der Materialbeschaffung

In dieser Phase wird die Wörterbuchbasis, der Korpus erstellt, von Wiegand auch lexikographische Ausgangsdatei genannt. Hierzu wird das gesamte für das Wörterbuch relevante Material zusammengetragen. Es kann sich dabei um vollständige schriftliche Werke oder Textausschnitte handeln, um Tonbänder, Videoaufnahmen etc.. Vor der Einführung des Computers musste dann ein Katalog erstellt werden, um die Dokumente[4], die der Korpus enthielt, handhaben und überblicken zu können. Dazu wurde zu jedem Dokument eine Karteikarte angefertigt, auf der ein Text zur Identifikation und der Standort vermerkt waren. Diese Karteikarten wurden nach mindestens einem Kriterium geordnet bereitgestellt. Im computergestützten Prozess wird unterschieden zwischen computerexternen und bereits elektronisch verarbeiteten Daten, denn das beschaffte Material kann in den oben genannten Formen und zusätzlich auch noch aus dem Internet stammen oder auf Disketten oder CD-ROMs abgespeichert sein. Das computerexterne Material muss nun computerisiert werden. Dazu kann es mittels Scanner und Texterkennung in den Rechner eingelesen oder aber über die Tastatur eingegeben werden. Diese Prozeduren sind sehr fehleranfällig und sehr zeit- und arbeitsintensiv. In dieser Phase bringt der Computer noch keine große Arbeits- und Zeitersparnis mit sich. Der Vorteil des Computers liegt hierbei allein darin, das der Zugriff auf die Daten und ihre anschließende Be- und Verarbeitung erleichtert wird. Außerdem wird viel Platz gespart, da man das Material, nachdem es einmal erfasst ist, nicht aufzubewahren braucht.

[...]


[1] Vgl. Blasco-Ferrer 1996:117

[2] Vgl. García-Macho / Saba 1998:235

[3] Vgl. Wiegand 1998:135

[4] können Bücher, Kopien, handschriftlich verfasste Texte, Tonbänder, Videos, ausgefüllte Fragebögen etc. sein

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Erstellung von Wörterbüchern mit Mitteln der Informatik
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Romanistik)
Veranstaltung
spanische und hispanoamerikanische Lexikographie
Note
1,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
16
Katalognummer
V12731
ISBN (eBook)
9783638185424
ISBN (Buch)
9783638953269
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
spanisch Lexikografie Wörterbücher Informatik Hispanistik Sprachwissenschaft
Arbeit zitieren
Gesine Rohrbeck (Autor:in), 2001, Die Erstellung von Wörterbüchern mit Mitteln der Informatik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12731

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