Die Hausarbeit setzt sich mit dem Vergessen in Milan Kunderas Roman "Das Buch vom Lachen und Vergessen" auseinander. Der Roman beginnt auf der ersten Seite damit, die Thematik des Vergessens anhand eines Ereignisses aus der Tschechischen Geschichte einzuleiten. Beschrieben wird ein Moment im Februar 1948. Der kommunistische Führer Klement Gottwald tritt auf den Balkon eines Prager Barockpalais, um zu den Bürgern zu sprechen. Umringt von seinen Genossen, will er eine neue Ära ankündigen.
In Kunderas Roman ist ein kalter Tag mit Schnee beschrieben. Gottwald trägt keine Mütze, sodass Vladimir Clementis, der neben ihm steht, seine Pelzmütze ab- und sie auf Gottwalds Kopf setzt. Diese historische Rede, begleitet von einem Akt der Menschenliebe, wurde auf einem Foto verewigt, das anschließend von der Propagandaabteilung in Hunderttausenden Exemplaren veröffentlicht wurde. Mit diesem Foto beginnt Kunderas Reflexion über die Rolle der fotografischen Dokumentation im kulturellen Gedächtnis, die immer wieder im Roman auftaucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Fotografie und Vergessen
- 2. Polyphonie und das Thema des Vergessens
- 3. Vergessen wollen
- 4. Nicht vergessen wollen. Selbsterzählen und Graphomanie
- 5.
- 6. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema des Vergessens im Roman „Das Buch vom Lachen und Vergessen“ von Milan Kundera. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie der Roman die politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen des Vergessens in der tschechischen Geschichte aufzeigt und wie Kundera das Vergessen als ein zentrales Motiv in seiner literarischen Arbeit verarbeitet.
- Fotografie und Vergessen als Mittel der ideologischen Manipulation
- Polyphonie und das Thema des Vergessens als existentielle Fragestellung
- Vergessen wollen als Kampf gegen die Macht
- Nicht vergessen wollen als Selbsterhaltung und Widerstand
- Prag als Stadt ohne Gedächtnis und die Rolle der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Fotografie und Vergessen
Das erste Kapitel untersucht die Rolle von Fotografie und Vergessen in der politischen und gesellschaftlichen Geschichte der Tschechoslowakei. Das Beispiel des Fotos von Klement Gottwald und Vladimir Clementis verdeutlicht die Manipulationsmöglichkeiten von Bildern im Kontext der kommunistischen Propaganda. Die Retuschierung des Fotos, die Clementis aus dem Bild entfernt, symbolisiert die gezielte Auslöschung unerwünschter Elemente aus der Geschichte.
2. Polyphonie und das Thema des Vergessens
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der polyphonen Struktur des Romans. Kundera verknüpft verschiedene Erzählstränge und essayistische Einschübe durch das verbindende Motiv des Vergessens. Das Vergessen wird als eine existentielle Fragestellung betrachtet, die im Zentrum der Diskussion um Sprache und Erinnerung steht.
- Arbeit zitieren
- Annalena Held (Autor:in), 2018, Das Vergessen im Roman "Das Buch vom Lachen und Vergessen" von Milan Kundera, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1273692