Ich werde im ersten Teil meiner Hausarbeit zunächst auf die zeitgenössische öffentliche Wahrnehmung Leopolds im Spiegel historischer Ereignisse eingehen und diese versuchen darzulegen und zu erläutern. Als Wendepunkt in der Wahrnehmung Leopolds seiner Zeit werde ich die zweite Wiener Türkenbelagerung von 1683 wählen, weil dort ein endgültiger positiver Umschwung der öffentlichen Wahrnehmung Leopolds erfolgte.
Nachdem ich die Phasen der öffentlichen Wahrnehmung dargestellt habe, werde ich mich im zweiten Teil meiner Hausarbeit mit den Formen der Fremd- und Selbstdarstellung Leopolds I. beschäftigen und auf die verschiedensten Formen der Tagespublizistik sowie höfischer Repräsentation eingehen.
Im letzten Teil werde ich noch versuchen einen kurzen Vergleich zwischen Leopold I. und der eigentlichen „Sonne“ Ludwig XIV. anzustellen und werde die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Repräsentation und Inszenierung aufzeigen und analysieren. Zum Schluss gebe ich noch eine kleine Zusammenfassung meiner abgearbeiteten Punkte und werde versuchen, die Frage, die meine Grundintention bildet. zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Wahrnehmung und Wirkung Leopolds I. zu Zeiten seiner Regentschaft
- 1.1 Vor dem Türkenkrieg
- 1.2 Nach dem Türkenkrieg
- 2. Formen der Fremd- und Selbstinszenierung
- 2.1 Feste, Architektur, Malerei, Bildhauerei
- 2.2 Die Hochzeit von 1666
- 3. Leopold I. und Ludwig XIV. – ein Vergleich
- 4. Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Inszenierung Kaiser Leopolds I. des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und untersucht, ob und wie die Darstellung Leopolds von ihm selbst gesteuert wurde oder auf einer allgemeinen öffentlichen Wertschätzung beruhte. Die Arbeit beleuchtet die zeitgenössische Wahrnehmung Leopolds im Spiegel historischer Ereignisse, insbesondere die zweite Wiener Türkenbelagerung von 1683, die einen Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung darstellt. Darüber hinaus werden die Formen der Fremd- und Selbstdarstellung Leopolds I. untersucht, einschließlich der Tagespublizistik und höfischer Repräsentation. Abschließend wird ein Vergleich zwischen Leopold I. und Ludwig XIV. angestellt, um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Repräsentation und Inszenierung aufzuzeigen.
- Öffentliche Wahrnehmung Leopolds I. vor und nach der zweiten Wiener Türkenbelagerung
- Formen der Fremd- und Selbstinszenierung Leopolds I.
- Vergleich der Inszenierung Leopolds I. mit Ludwig XIV.
- Analyse der Medienstrategien und der Rolle der Tagespublizistik
- Untersuchung der Bedeutung von Festen, Architektur, Malerei und Bildhauerei für die Inszenierung Leopolds I.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach der Steuerung der Inszenierung Leopolds I. dar. Sie erläutert den Aufbau der Arbeit und die wichtigsten Quellen.
Das erste Kapitel analysiert die öffentliche Wahrnehmung Leopolds I. zu Zeiten seiner Regentschaft. Es unterteilt die Wahrnehmung in vier Phasen, die sich vor und nach der zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683 abspielen. Die erste Phase (1658-1677) ist geprägt von einer eher negativen Darstellung Leopolds in Flugschriften, die auf die Angst vor einer übergroßen Machtfülle des Monarchen und seine universalmonarchischen Bestrebungen zurückzuführen ist. Die Hochzeit Leopolds mit der spanischen Infantin Margareta Theresa im Jahr 1666 markiert einen Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Hochzeit war äußerst prunkvoll und sollte das neue Selbstbewusstsein des Kaisers demonstrieren. Der Frieden von Eisenburg 1664, der einen 20jährigen Waffenstillstand mit dem Osmanischen Reich sicherte, trug ebenfalls zu einer positiveren Wahrnehmung Leopolds bei. Die zweite Phase (bis 1677) ist durch eine wiederkehrende negative Darstellung Leopolds in Flugschriften geprägt, die auf den frühen Tod seiner ersten beiden Ehefrauen und das Fehlen eines Thronfolgers zurückzuführen ist. Die Geburt seines Sohnes Josef im Jahr 1678 markiert einen weiteren Wendepunkt. Die Geburt des Thronfolgers und die Kriege Leopolds mit Ludwig XIV. von Frankreich führten zu einer positiven Wahrnehmung des Kaisers als friedensliebender und friedensbringender Monarch. Die dritte Phase beginnt mit der zweiten Wiener Türkenbelagerung von 1683. Durch die Abwehr der Türken vor der Kaiserstadt Wien erreicht Leopold den Höhepunkt seines Ansehens. Er wird als glorreicher Feldherr gefeiert und seine Tugenden, wie die pietas, die clementia und die justitia, werden hervorgehoben. Leopold erfüllt nun als Kaiser die in ihm gesetzten Erwartungen als Beschützer der Christenheit. Die vierte Phase, die bis zum Tode Leopolds andauert, ist geprägt von der Wahl seines Sohnes Josephs zum römischen König im Jahr 1690.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Inszenierung Kaiser Leopolds I., die öffentliche Wahrnehmung, die zweite Wiener Türkenbelagerung, die Fremd- und Selbstdarstellung, die Tagespublizistik, die höfische Repräsentation, der Vergleich mit Ludwig XIV., die Medienstrategien und die Rolle von Festen, Architektur, Malerei und Bildhauerei.
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- Christian Pötsch (Author), 2008, Die andere Sonne: Die Inszenierung Kaiser Leopolds I, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127400