Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, einen Überblick darüber zu geben, wie sich die allgemeine Wohn- und Lebenssituation von Menschen mit seelischen und geistigen Behinderungen im Laufe der Zeit verändert hat. Es soll aufgezeigt werden, wie betroffene Personen heute zumeist leben, und welche Möglichkeiten es gibt, außerhalb der häufigsten, etablierten Wohnformen einen Lebensraum zu finden.
Außerdem werden einige der im Raum Kempten (Allgäu) angebotenen Wohnformen näher betrachtet, um einen Überblick über regionale Angebote zu schaffen.
Hierfür wird zunächst herausgearbeitet, was Wohnen als Begriff für den Einzelnen bedeutet und welche Relevanz dieser explizit für Menschen mit Behinderung hat.
Im Rahmen der Beantwortung der Forschungsfrage werden auch verschiedene Theorien der Sozialen Arbeit und deren Entstehung im historischen Kontext kurz beleuchtet. Dies beginnt mit den Anfängen der Menschheitsgeschichte und endet beim aktuellen Ansatz des Empowerments, welcher richtungsweisend für die moderne professionelle Praxis der Sozialen Arbeit ist.
Im Anschluss daran befasst sich die Arbeit mit der Frage danach, wie Menschen mit Einschränkungen gerne leben und wohnen möchten, wie sich die Situation, für sie in diesem Zusammenhang gestaltet und wie das Wohnen finanziert werden kann.
Für die Beantwortung dieser Fragen wird aktuelle und zeitgemäße Literatur ausgewertet und diese in Zusammenhang mit dem übergeordneten Thema Wohnen gebracht. Im direkten Austausch mit regionalen Anbietern von Wohnraum konnten hierzu außerdem einige aussagekräftige Zahlen und Fakten erhoben werden. Den Rahmen für alle Erkenntnisse bieten stets auch die gesetzlichen Grundlagen wie beispielsweise die EU-Behindertenrechtskonvention oder die Sozialgesetzbücher mit dem neuen Bundesteilhabegesetz.
Es kann herausgearbeitet werden, dass trotz vieler Bemühungen um eine Enthospitalisierung viele Menschen mit geistiger oder seelischer Behinderung weiter in größeren, stationären Einrichtungen leben. Alternativen wie inklusive Wohngemeinschaften oder betreutes Einzelwohnen stellen nach wie vor eher die Ausnahme im Bereich der Wohnformen dar und es gibt Potenzial dafür, diesen Bereich weiter auszubauen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abstract
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmungen und Definitionen
- 2.1 Der Begriff der Behinderung - Allgemein
- 2.2 Geistige Behinderung - Definitionsversuche
- 2.3 Seelische (oder psychische) Behinderung
- 2.4 Integration und Inklusion
- 3. Wohnen für Menschen mit Behinderung - Theoretischer Teil
- 3.1 Der Raumbegriff und die philosophische Bedeutung von Wohnen für den Menschen
- 3.2 Bedeutung von Wohnen für Menschen mit Behinderung
- 3.3 Historische Entwicklungen und Entstehung kohärenter Theorien der Sozialen Arbeit
- 3.3.1 Frühe Menschheitsgeschichte und Hochkulturen
- 3.3.2 Mittelalter
- 3.3.3 Neuzeit
- 3.3.4 Normalisierungsprinzip
- 3.3.5 Integration
- 3.3.6 Empowerment
- 3.4 Wohnwünsche
- 3.5 Kritische Datenlage
- 4. Wohnformen im Überblick
- 4.1 Finanzierung von Wohnen für Menschen mit Behinderung
- 4.2 Stationäre Wohnformen
- 4.3 Ambulant unterstütze Wohnformen
- 5. Allgemeine Wohnraumanalyse im Raum Allgäu und der Stadt Kempten
- 6. Quantitative Entwicklungen zu Behinderung und Wohnen in der Stadt Kempten
- 6.1 Aktionsplan der Stadt Kempten
- 6.2 Relevante Anbieter von Wohnraum für MmB in Kempten
- 7. Fazit
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit strebt danach, die Entwicklung der Wohn- und Lebenssituation von Menschen mit geistigen und seelischen Behinderungen aufzuzeigen. Sie beleuchtet die aktuellen Lebensbedingungen dieser Personengruppe und erkundet alternative Wohnformen, die außerhalb der traditionellen, etablierten Modelle liegen. Die Arbeit nimmt dabei den Raum Kempten im Allgäu in den Fokus und analysiert die regionalen Angebote für Menschen mit Behinderungen.
- Die Bedeutung des Wohnens für Menschen mit Behinderung
- Historische Entwicklungen und Theorien der Sozialen Arbeit im Kontext von Wohnen für Menschen mit Behinderung
- Wohnwünsche und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung
- Finanzierung von Wohnraum für Menschen mit Behinderung
- Aktuelle Wohnformen im Raum Allgäu und der Stadt Kempten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas Wohnen im Kontext des Demografischen Wandels und der steigenden Wohnungsnot in Deutschland beleuchtet. Anschließend werden im zweiten Kapitel grundlegende Begriffe wie "Behinderung", "geistige Behinderung", "seelische Behinderung", "Integration" und "Inklusion" definiert.
Im dritten Kapitel wird der theoretische Teil der Arbeit behandelt. Hierbei wird der Raumbegriff und die philosophische Bedeutung von Wohnen für den Menschen beleuchtet. Anschließend wird die Bedeutung von Wohnen für Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt gerückt, wobei die historischen Entwicklungen und die Entstehung kohärenter Theorien der Sozialen Arbeit im Kontext von Wohnen für Menschen mit Behinderung beleuchtet werden.
Im vierten Kapitel werden verschiedene Wohnformen für Menschen mit Behinderung vorgestellt und ihre Finanzierungsmöglichkeiten erläutert. Des Weiteren werden stationäre und ambulant unterstützte Wohnformen im Detail analysiert.
Das fünfte Kapitel widmet sich der allgemeinen Wohnraumanalyse im Raum Allgäu und der Stadt Kempten. Es werden die aktuellen Bedingungen des Wohnungsmarktes für Menschen mit Behinderungen beleuchtet.
Das sechste Kapitel befasst sich mit quantitativen Entwicklungen zum Thema Behinderung und Wohnen in der Stadt Kempten. Dabei werden der Aktionsplan der Stadt Kempten und relevante Anbieter von Wohnraum für Menschen mit Behinderung in Kempten näher betrachtet.
Abschließend wird im siebten Kapitel ein Fazit gezogen, das die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wohnen, Behinderung, Inklusion, soziale Disparitäten, Wohnformen, Finanzierung, Allgäu, Kempten, Stadtplanung, Sozialarbeit und Empowerment.
- Arbeit zitieren
- Romina Heiß (Autor:in), 2022, Wohnen mit geistiger und seelischer Behinderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274256