Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer exemplarischen Lehrwerkanalyse von DaF-Lehrwerken, die sich mit der Fertigkeit Hören befassen.
Betrachtet man Lehrwerke, so wird ersichtlich, dass das Hörverstehen eher „stiefmütterlich“ behandelt wird, da früher zumeist davon ausgegangen wurde, dass diese Fertigkeit sich schon von selbst entwickeln würde, wenn man der Eingewöhnung an das Hörverstehen etwas Zeit gibt.
Sowohl im traditionellen Sprachunterricht als auch im Unterricht, der sich an der Grammatik-Übersetzung-Methode orientierte, wurde dem Hören keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Erst in den 70er Jahren und der Einführung der audiovisuellen sowie audiolingualen Methode änderte sich dies. Die Relevanz dieser Fertigkeit ist kaum zu ermessen, immerhin ist es kaum möglich, eine Fremdsprache ohne Hören zu erlernen, zumal das Hörverstehen als sehr komplex gilt und großer Beachtung bedarf. Meist wird es weitaus schwieriger erachtet, als das vergleichbare Lesen.
Außerdem wird die Fertigkeit Hören als Grundlage gesehen, wie weitere Fähigkeiten erlernt werden. Schließlich wird viel Lernstoff und „Input“ akustisch aufgenommen. Die Relevanz des Hörverstehens begründet sich dadurch, dass das Hören ein aktiver Prozess ist, bei dem der Zuhörer, das Gehörte verstehen will. Außerdem üben Lerner diese Fertigkeit selten isoliert, sondern meist in Verbindung mit Übungen zum Wortschatz, Schreiben oder Sprechen.
Diese Arbeit hat zum einen das Ziel einen Überblick über die Fertigkeit Hören, das Hörverstehen, Hörverstehensstrategien, Aufgabenstellungen und Präsentationsformen sowie einen Kriterienkatalog von Hörtexten in DaF-Lehrwerken zu geben und diese dann zum anderen an zwei Lehrwerken exemplarisch zu analysieren.
Dabei fächert sich die Arbeit in diverse Problemlagen auf, denen sich sowohl theoretisch als auch empirisch genähert werden soll. Die Lehrwerkanalyse hilft, bereits unterrichtenden Lehrkräften sowie Studierenden des Faches DaF sich kritisch mit dem Lehrwerk im Unterricht, besonders der „rezeptiven“ Fertigkeit Hören, auseinanderzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Hauptteil
- 2.1 Die Fertigkeit Hören
- 2.2 Der Vorgang des Hörens und Verstehens
- 2.3 Zur Rolle des Vorwissens
- 2.4 Zur Rolle des Gedächtnisses beim Hörverstehen und Sprachenlernen
- 2.5 Verständnisprobleme und Schwierigkeiten
- 3 Hilfestellungen und Lösungsansätze für das Verstehen von Hörübungen
- 3.1 Textschwierigkeit
- 3.2 Textgeschwindigkeit
- 3.3 Vorentlastung
- 3.4 Hörstile
- 3.4.1 Globales Hören
- 3.4.2 Selektives Hören
- 3.4.3 Totales Hören
- 3.5 Aufgabentypologie
- 3.5.1 Aufgaben vor dem Hören
- 3.5.2 Aufgaben während des Hörens
- 3.5.3 Aufgaben nach dem Hören
- 4 Präsentationsformen und Aufgabenstellungen in Lehrwerken
- 4.1 Präsentationsformen
- 4.1.1 Hörtext mit Fotos
- 4.1.2 Hörtext mit Schriftbild
- 4.1.3 Hörtext ohne Schriftbild
- 4.1.4 Präsentation des ganzen Hörtextes
- 4.1.5 Hörtext in Abschnitten
- 4.1.6 Hörtext von der Lehrperson gesprochen
- 4.2 Aufgabenstellungen
- 4.2.1 Fragen zum Text
- 4.2.2 Lückentext
- 5 Empirischer Teil: Die Lehrwerkanalyse der Fertigkeit Hören in DaF-Lehrwerken
- 5.1 Zur Rolle von Lehrwerken sowie deren Bedeutung für die Lehrwerkanalyse
- 5.1.1 Zur Rolle von Lehrwerken
- 5.1.2 Lehrwerkanalyse
- 5.1.3 Die Kriterien für die Lehrwerkanalyse von Bernd Kast und Gerhard Neuner
- 6 Die Analyse der Hörübungen in den Lehrwerken
- 6.1 Die Lehrwerke
- 6.1.1 Konzeption des Lehrwerkes Schritte plus Neu
- 6.1.2 Struktur des Lehrwerkes
- 6.1.3 Konzeption des Lehrwerkes Spektrum Deutsch A1+
- 6.1.4 Struktur des Lehrwerkes
- 6.2 Die Analyse der Hörübungen
- 6.2.1 Die Analyse der Hörübungen des Lehrwerkes Spektrum Deutsch A1+
- 6.2.2 Kurzes Zwischenfazit
- 6.2.3 Die Analyse der Hörübungen des Lehrwerkes Schritte plus Neu
- 6.2.4 Kurzes Zwischenfazit
- 6.3 Zusammenfassung des empirischen Teils
- 7 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Masterarbeit befasst sich mit der Analyse der Fertigkeit Hören in DaF-Lehrwerken. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Gestaltung und Umsetzung von Hörübungen in DaF-Lehrwerken zu untersuchen und anhand eines exemplarischen Vergleichs zweier Lehrwerke Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufzuzeigen.
- Die Rolle des Hörens im Fremdsprachenlernen
- Die kognitiven Prozesse beim Hörverstehen
- Die Bedeutung von Vorwissen und Gedächtnis beim Hörverstehen
- Die Gestaltung und Umsetzung von Hörübungen in DaF-Lehrwerken
- Der Vergleich von Hörübungen in zwei exemplarischen DaF-Lehrwerken
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel werden die Relevanz des Themas sowie die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit vorgestellt. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Fertigkeit Hören im Allgemeinen und beleuchtet die kognitiven Prozesse beim Hörverstehen. Es werden die Rolle des Vorwissens und des Gedächtnisses für das Hörverstehen sowie mögliche Verständnisprobleme und Schwierigkeiten beim Hören erläutert. Im dritten Kapitel werden verschiedene Hilfestellungen und Lösungsansätze für das Verstehen von Hörübungen vorgestellt. Die Kapitel 4 und 5 analysieren die Gestaltung von Hörübungen in DaF-Lehrwerken. Das sechste Kapitel befasst sich mit der empirischen Analyse von zwei exemplarischen Lehrwerken. Dieses Kapitel beleuchtet die Konzeption und Struktur der Lehrwerke sowie die Analyse der Hörübungen in den einzelnen Lehrwerken. Im siebten Kapitel wird ein Fazit gezogen und ein Ausblick auf weitere Forschungsfragen gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den folgenden Themen: DaF-Lehrwerke, Hörverstehen, Sprachdidaktik, Lehrwerkanalyse, kognitive Prozesse, Vorwissen, Gedächtnis, Hörübungen, Aufgabentypologie, Präsentationsformen, Textverständnis, Sprachlernen, empirische Analyse, exemplarische Lehrwerke.
- Arbeit zitieren
- Julia Lauenroth (Autor:in), 2018, Analyse der Fertigkeit Hören in DaF-Lehrwerken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274318