Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sinkt der Alkoholkonsum in Deutschland jährlich, jedoch zählt Deutschland immer noch zu den Hochkonsumländern. Jugendliche zwischen 12 und 25 Jahren bilden einen kleinen Teil der Konsumgruppe. Laut Angaben der BZgA Leiterin Heidrun Thaiss ist der Alkoholkonsum zwar bei Jugendlichen über die Jahre gesunken, dennoch soll der Alkoholtrend noch immer herrschen. Sowohl Heidrun Thaiss als auch die Drogenbeauftragte Marlene Mortler sehen es als wichtiges Ziel, Jugendliche von Folgen des Alkoholkonsums zu informieren und ihnen einen bewussten Umgang mit Alkohol zu verschaffen.
Gründe für die Abhängigkeit von Alkohol sind vielfältig ausgeprägt. Zum einen ist es die früheintretende Pubertät, wobei Jugendliche in die Welle des schneller "Erwachsenwerdens" geraten und selbständig sein wollen. Zum anderen ist der Alkoholtrend und die Trinkkultur ein Anreiz dafür, des Öfteren Alkohol zu konsumieren. Zu den wesentlichen Gründen des Alkoholkonsums von Jugendlichen gehört der elterliche Einfluss, die sich entweder positiv oder negativ auf das Trinkverhalten auswirkt. Die unzureichende Fürsorge der Eltern kann sich auf den Alkoholkonsum auswirken und dazu führen, dass sich das Trinkverhalten erhöht. Auch ist eine Beziehung zwischen der elterlichen Zuwendung und des Alkoholkonsums wiederzufinden. Jugendliche mit mehr sozialer Unterstützung sind im Vergleich zu ihren Gleichaltrigen weniger einem Alkoholrausch ausgesetzt und achten somit mehr auf ihre Gesundheit. Des Weiteren hat der elterliche Erziehungsstil ebenfalls einen Einfluss auf den Alkoholkonsum. In Elternhäusern, worin das Interesse für Jugendliche besteht und ein kontrolliertes Erziehungsverhalten herrscht, ist ein geringeres Konsumverhalten aufzuweisen.
Im Hinblick auf die angeführten Fakten soll in dieser Arbeit auf die Frage eingegangen werden, ob Adoleszente, die einem vernachlässigendem Erziehungsstil ausgesetzt sind, mehr zu einem Alkoholkonsum neigen. Zunächst werden auf die Begriffe Alkoholkonsum und Erziehungsstil eingegangen. Im weiteren Verlauf wird ein Einblick in die Anomie-Theorie gemacht, worauf im Anschluss die Ableitung der Hypothese folgt. Anschließend werden auf die Datengrundlage und Erhebungsinstrumente eingegangen, die in dieser Arbeit eingesetzt werden. Des Weiteren werden die Analysemethode und die Ergebnisse ausgeschildert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begrifflichkeiten
- 1.1 Alkoholkonsum
- 1.2 Erziehungsstile
- Anomie-Theorie
- 2.1 Alkoholkonsum und Anomie
- 2.2 Hypothesenableitung
- Datengrundlage und Methode
- 3.1 Faktorenanalyse
- 3.2 Regressionsanalyse
- Interpretation
- Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen einem vernachlässigenden Erziehungsstil und der Neigung von Jugendlichen zum Alkoholkonsum. Sie basiert auf der Anomie-Theorie und analysiert empirische Daten mithilfe von Faktoren- und Regressionsanalysen.
- Einfluss des Erziehungsstils auf das Alkoholkonsumverhalten von Jugendlichen
- Anwendung der Anomie-Theorie auf den Zusammenhang zwischen sozialer Desintegration und Alkoholkonsum
- Analyse von Daten zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Erziehungsstil und Alkoholkonsum
- Interpretation der Ergebnisse im Kontext der Anomie-Theorie und des Alkoholkonsums von Jugendlichen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Alkoholkonsums bei Jugendlichen ein und stellt die Relevanz der Thematik sowie den Forschungsstand dar. Sie zeigt den Zusammenhang zwischen elterlicher Fürsorge und dem Alkoholkonsumverhalten von Jugendlichen auf und formuliert die Forschungsfrage, ob Jugendliche mit einem vernachlässigenden Erziehungsstil eher zu Alkoholkonsum neigen.
- Begrifflichkeiten: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe der Arbeit, nämlich Alkoholkonsum und Erziehungsstil. Es beschreibt verschiedene Formen des Alkoholkonsums und die Auswirkungen von risikoreichem Alkoholkonsum. Des Weiteren werden drei gängige Erziehungsstile – der autoritäre, der demokratische und der Laissez-faire Erziehungsstil – vorgestellt und ihre Merkmale erläutert.
- Anomie-Theorie: Dieses Kapitel erläutert die Anomie-Theorie, die von Emile Durkheim entwickelt wurde und abweichendes Verhalten erklärt. Es beschreibt die zentrale Bedeutung der sozialen Desintegration für die Entstehung von Anomie und geht auf die Weiterentwicklung der Theorie durch Robert K. Merton ein.
- Datengrundlage und Methode: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Datengrundlage der Studie und die eingesetzten Methoden. Es beschreibt die Faktorenanalyse und die Regressionsanalyse als wichtige statistische Verfahren zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Erziehungsstil und Alkoholkonsum.
Schlüsselwörter
Alkoholkonsum, Jugendlicher, Erziehungsstil, Anomie-Theorie, Sozialstruktur, Desintegration, Faktorenanalyse, Regressionsanalyse
- Arbeit zitieren
- Zeynep Sahintürk (Autor:in), 2022, Probleme im Elternhaus und der Einfluss auf den Alkoholkonsum. Quantitative Forschungsmethoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274461