Sie sind ehrgeizig, haben engagierte Eltern, sind zudem in Deutschland geboren und können dennoch nur relativ selten im deutschen Bildungssystem glänzen – die Rede ist hier von türkischstämmigen Schülerinnen und Schülern. Laut dem Statistischen Bundesamt brechen diese häufiger die Schule ab, sind stärker von Armut bedroht und verdienen später im Schnitt weniger. Hinzu kommt, dass nur acht Prozent ein Studium abschließen, wohingegen es bei Familien ohne Migrationshintergrund rund 24 Prozent sind. Aus diesen Daten resultiert außerdem, dass Türkischstämmige deutlich schlechter als beispielsweise Nachkommen von Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion abschneiden. Es stellt sich somit die unvermeidliche Frage: Woran liegt es, dass türkische Kinder trotz meist bester Voraussetzungen schlechtere Ergebnisse erzielen?
Im Verlauf der vorliegenden Arbeit sollen zunächst die beiden Sprachen Deutsch und Türkisch bezüglich des jeweiligen sprachenspezifischen Pluralsystems erläutert und einander gegenübergestellt werden. Anhand von zwei durchgeführten
Studien soll anschließend untersucht werden, wie türkischstämmige SchülerInnen sowohl im Vergleich zu deutschen Kindern als auch untereinander mittels eines selbsterstellten Sprachtests abschneiden. Ferner soll überprüft werden, ob hierbei mögliche, typische Fehlerbilder auftreten, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festgestellt werden können und ob gegebenenfalls die äußeren Rahmenbedingungen der Probanden diesbezüglich eine Rolle spielen.
Inhaltsverzeichnis
- Können türkischstämmige Schülerinnen und Schüler im deutschen Bildungssystem glänzen?
- Gegenüberstellung der Sprachen Deutsch und Türkisch und deren Differenzen bezüglich der Pluralflexion
- Die deutsche Sprache und deren weites Spektrum an Pluralformen
- Das Türkische und dessen Pluralsystem
- Kontrastierung beider Pluralsysteme
- Durchführung einer selbsterstellten Studie in Anlehnung an das „Bildkarten-Experiment“
- Orientierungsstudie: Pluralerwerb - das „Bildkarten-Experiment“
- Probanden
- Durchführung des Experiments
- Hypothesen
- Darlegung der Ergebnisse
- Selbsterstellte Studie: Wie gehen Kinder mit türkischem Migrationshintergrund mit der Komplexität der deutschen Pluralbildung um?
- Probanden
- Durchführung der Studie
- Hypothesen
- Darlegung der Ergebnisse
- Hypothesenprüfung
- Gegenüberstellung beider Studien: Diskussion der Ergebnisse
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- Orientierungsstudie: Pluralerwerb - das „Bildkarten-Experiment“
- Kritische Schlussbetrachtung
- Kritikpunkte
- Abschließendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Frage, warum türkischstämmige Schülerinnen und Schüler trotz ihrer oft guten Voraussetzungen im deutschen Bildungssystem schlechtere Ergebnisse erzielen als ihre Altersgenossen ohne Migrationshintergrund. Sie analysiert die sprachlichen Unterschiede zwischen Deutsch und Türkisch, insbesondere in Bezug auf das Pluralsystem, und untersucht, wie sich diese Unterschiede auf den Lernerfolg türkischstämmiger Schülerinnen und Schüler auswirken.
- Sprachliche Unterschiede zwischen Deutsch und Türkisch
- Einfluss des Pluralsystems auf den Spracherwerb
- Lehrererwartungen und ihre Auswirkungen auf den Lernerfolg
- Bildungsambitionen von Eltern und ihre Rolle bei der Unterstützung ihrer Kinder
- Durchführung und Auswertung von Studien zum Pluralerwerb
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Problem der geringeren Bildungschancen türkischstämmiger Schülerinnen und Schüler in Deutschland und stellt verschiedene Erklärungen dafür vor, darunter die Bildungsgeschichte der Eltern, die Unterstützung durch die Familie und die Rolle von Lehrererwartungen.
Das zweite Kapitel beschreibt die sprachlichen Unterschiede zwischen Deutsch und Türkisch, insbesondere in Bezug auf das Pluralsystem. Dabei wird das deutsche Pluralsystem detailliert dargestellt und die verschiedenen Pluralbildungsformen anhand von Beispielen erläutert. Es werden auch die Unterschiede zum türkischen Pluralsystem aufgezeigt.
Das dritte Kapitel beschreibt die Durchführung und Auswertung von zwei Studien zum Pluralerwerb. Die erste Studie, das „Bildkarten-Experiment", untersucht den Pluralerwerb von deutschen Kindern, während die zweite Studie die Leistungen von türkischstämmigen Kindern im Bereich des deutschen Pluralsystems testet. Die Ergebnisse der beiden Studien werden verglichen und diskutiert.
Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert kritisch die Ergebnisse der Studien. Es werden auch weitere Forschungsbedarfe und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Bildungserfolg türkischstämmiger Schülerinnen und Schüler in Deutschland, dem Vergleich der Pluralsysteme der deutschen und türkischen Sprache, der Durchführung und Auswertung von empirischen Studien zum Pluralerwerb, den Einflussfaktoren von Lehrererwartungen, Familienhintergrund und Sprachentwicklung auf den Lernerfolg sowie mit den Herausforderungen der Integration türkischstämmiger Schülerinnen und Schüler im deutschen Bildungssystem.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Pluralflexion. Wie gehen Kinder mit türkischem Migrationshintergrund mit der Komplexität der deutschen Pluralbildung um?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1274471