Ein Blick in die Praxis zeigt, dass Ökologie auf sehr unterschiedliche Art und Weise wettbewerbsrelevant wird: so stellen Banken fest, dass sich aufgrund von Altlasten auf Grundstücken vermeintliche Sicherheiten als Unsicherheiten entpuppen und suchen nach Lösungen, um ökologische Kredit-, aber auch Bonitätskrisen zu bewältigen. Die Farbenchemie sieht sich mit der Forderung nach schadstoff- und lösungsmittelfreien Produkten konfrontiert, weil ihre Kunden aus der Automobil – und Textilindustrie ökologische Probleme haben. So werden ökologische Probleme der Kunden zu ökonomischen Problemen der Lieferanten.
Vielfach wird die wettbewerbsstrategische Relevanz der Ökologie unterschätzt oder verkannt. Die Gründe dafür sind sowohl in der Praxis als auch in der Theorie zu suchen. [...] Eine Darstellung des Konflikts zwischen Ökologie und Ökonomie in der modernen Betriebswirtschaft, auch am Beispiel Henkel.
Inhaltsverzeichnis
- Der schematische Charakter des Konflikts
- Die Deutungsaufgabe
- Die Analyseaufgabe
- Die Evaluationsaufgabe
- Die Ökologische Offenheit des Homo oeconomicus
- Gibt es die ökonomisch optimal ökologische Katastrophe?
- Beispiel am Unternehmen Henkel: Der Vormarsch der phosphatfreien Waschmittel
- Lenkungssystem Öffentlichkeit
- Lenkungssystem Politik
- Lenkungssystem Markt
- Zwischen Frosch- und Vogelperspektive
- Ökologische Wettbewerbsfelder
- Ökologisches Transformationsmuster
- Logik der ökologischen Transformation
- „Ökologische Probleme“
- „Deren Lösung“
- „Wettbewerbsvorteile“
- Das Verhältnis in gemeinwirtschaftlicher Sicht
- Das Verhältnis in einzelwirtschaftlicher Sicht
- Externe Effekte als Begründung von Umweltökonomie und -Politik
- Problem externe Effekte
- Verhandlungen – die Coase Lösung
- Das Principal Agent Problem
- Kosten- und Nutzenanalyse
- Kosten des Umweltschutzes
- Bewertung ökologischer Kostenstrategien
- Die Ökobilanz
- Ressourcen Ökonomie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen ökologischen und ökonomischen Systemen. Ziel ist es, die wettbewerbsstrategische Relevanz von ökologischen Aspekten aufzuzeigen und theoretische sowie praktische Herausforderungen bei der Integration ökologischer Kriterien in ökonomische Entscheidungen zu beleuchten.
- Der Konflikt zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen
- Die Rolle des Homo oeconomicus im Kontext ökologischer Herausforderungen
- Die Analyse von Lenkungssystemen (Öffentlichkeit, Politik, Markt) im Umgang mit ökologischen Problemen
- Ökologische Transformationsprozesse und Wettbewerbsfähigkeit
- Kosten-Nutzen-Analysen im Umweltschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Der schematische Charakter des Konflikts: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt die unterschiedlichen Weisen, wie ökologische Aspekte wettbewerbsrelevant werden. Es werden drei zentrale Aufgabenstellungen der Theorie vorgestellt: die Deutung der Wechselbeziehung zwischen ökologischen und ökonomischen Systemen, die Analyse der Rückvermittlung ökologischer Restriktionen ins ökonomische System und die Evaluation der ökologischen und ökonomischen Wirkungen. Die Einleitung betont die oft unterschätzte Bedeutung ökologischer Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit.
Die Ökologische Offenheit des Homo oeconomicus: Das Kapitel hinterfragt die traditionelle ökonomische Modellfigur des Homo oeconomicus und seine Anwendbarkeit im Kontext ökologischer Fragen. Es diskutiert die Vereinfachungen des Modells und die Kritik an der Vernachlässigung nicht-ökonomischer Präferenzen, wie z.B. den Respekt vor der Natur. Die Frage, ob eine Ökonomie denkbar ist, in der Präferenzen auf Liebe zur Natur und Ablehnung materiellen Wohlstands beruhen, wird aufgeworfen.
Gibt es die ökonomisch optimal ökologische Katastrophe?: Dieses Kapitel analysiert am Beispiel des Unternehmens Henkel und dem Umstieg auf phosphatfreie Waschmittel, wie Unternehmen auf ökologische Herausforderungen reagieren. Es zeigt die Interaktion von Öffentlichkeit, Politik und Markt als Lenkungssysteme und deren Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen. Der Erfolg von Henkel verdeutlicht die ökonomische Machbarkeit von ökologischem Handeln.
Zwischen Frosch- und Vogelperspektive: Dieses Kapitel differenziert zwischen aktuellen, latenten und potentiellen ökologischen Wettbewerbsfeldern. Es beschreibt ein ökologisches Transformationsmuster und analysiert die Logik dahinter. Der Fokus liegt auf der Übertragbarkeit dieses Musters auf verschiedene Branchen und der Berücksichtigung unterschiedlicher ökologischer Ansprüche und Belastungen.
Externe Effekte als Begründung von Umweltökonomie und -Politik: Der Abschnitt beleuchtet das Problem externer Effekte im Kontext von Umweltökonomie und -politik. Es werden Lösungsansätze wie Verhandlungen (Coase-Lösung) und die Berücksichtigung des Principal-Agent-Problems diskutiert.
Kosten- und Nutzenanalyse: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bewertung von Kosten und Nutzen im Umweltschutz. Es betrachtet die Kosten des Umweltschutzes, die Bewertung ökologischer Kostenstrategien und die Rolle der Ökobilanz.
Ressourcen Ökonomie: Dieses Kapitel befasst sich mit der Ressourcenökonomie, geht aber in der Vorlage nicht näher darauf ein.
Schlüsselwörter
Ökologie, Ökonomie, Homo oeconomicus, Umweltpolitik, Wettbewerbsfähigkeit, externe Effekte, Kosten-Nutzen-Analyse, ökologische Transformation, Lenkungssysteme, phosphatfreie Waschmittel.
Häufig gestellte Fragen zu "Ökologische und Ökonomische Systeme im Wettbewerb"
Was ist der Gegenstand des Textes?
Der Text untersucht die Wechselwirkungen zwischen ökologischen und ökonomischen Systemen. Er beleuchtet die wettbewerbsstrategische Relevanz ökologischer Aspekte und die Herausforderungen bei der Integration ökologischer Kriterien in ökonomische Entscheidungen.
Welche zentralen Themen werden behandelt?
Zentrale Themen sind der Konflikt zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen, die Rolle des Homo oeconomicus im ökologischen Kontext, die Analyse von Lenkungssystemen (Öffentlichkeit, Politik, Markt) im Umgang mit ökologischen Problemen, ökologische Transformationsprozesse und Wettbewerbsfähigkeit sowie Kosten-Nutzen-Analysen im Umweltschutz.
Wie wird der Konflikt zwischen ökologischen und ökonomischen Zielen dargestellt?
Der Text beschreibt diesen Konflikt als schematisch und analysiert verschiedene Perspektiven auf die Deutung, Analyse und Evaluation der Wechselwirkungen zwischen ökologischen und ökonomischen Systemen. Dabei wird die oft unterschätzte Bedeutung ökologischer Faktoren für die Wettbewerbsfähigkeit hervorgehoben.
Welche Rolle spielt der Homo oeconomicus?
Der Text hinterfragt die Anwendbarkeit des traditionellen ökonomischen Modells des Homo oeconomicus im Kontext ökologischer Herausforderungen. Er diskutiert die Vereinfachungen des Modells und die Kritik an der Vernachlässigung nicht-ökonomischer Präferenzen.
Wie werden Lenkungssysteme im Umgang mit ökologischen Problemen analysiert?
Am Beispiel des Unternehmens Henkel und dem Umstieg auf phosphatfreie Waschmittel werden die Interaktionen von Öffentlichkeit, Politik und Markt als Lenkungssysteme und deren Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen analysiert. Der Erfolg von Henkel wird als Beispiel für die ökonomische Machbarkeit ökologischen Handelns dargestellt.
Wie werden ökologische Transformationsprozesse und Wettbewerbsfähigkeit behandelt?
Der Text differenziert zwischen aktuellen, latenten und potentiellen ökologischen Wettbewerbsfeldern. Es wird ein ökologisches Transformationsmuster beschrieben und dessen Logik analysiert, mit Fokus auf die Übertragbarkeit auf verschiedene Branchen und die Berücksichtigung unterschiedlicher ökologischer Ansprüche.
Welche Rolle spielen externe Effekte?
Das Problem externer Effekte im Kontext von Umweltökonomie und -politik wird beleuchtet. Lösungsansätze wie Verhandlungen (Coase-Lösung) und die Berücksichtigung des Principal-Agent-Problems werden diskutiert.
Wie werden Kosten und Nutzen im Umweltschutz bewertet?
Der Text befasst sich mit der Bewertung von Kosten und Nutzen im Umweltschutz, betrachtet die Kosten des Umweltschutzes, die Bewertung ökologischer Kostenstrategien und die Rolle der Ökobilanz.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Ressourcenökonomie"?
Das Kapitel "Ressourcenökonomie" wird in der Vorlage nur kurz erwähnt und nicht detailliert behandelt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind Ökologie, Ökonomie, Homo oeconomicus, Umweltpolitik, Wettbewerbsfähigkeit, externe Effekte, Kosten-Nutzen-Analyse, ökologische Transformation, Lenkungssysteme und phosphatfreie Waschmittel.
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- Nadin Peters (Author), 2008, Ökologie und Ökonomie: Ein Konflikt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127448