Supervision ist eine Beratungsmethode zur Reflexion der beruflichen Arbeit. Supervision ist damit aber auch ein Interaktionsprozess, in dem SupervisorIn und SupervisandInnen im Kontext ihrer Arbeit aufeinander treffen und dies passiert nicht losgelöst von gesellschaftlichen und kulturellen Normen und Werten, bzw. auch nicht losgelöst von der Organisation, aus denen SupervisandInnen und SupervisorInnen kommen. Tatsache ist, dass wir in allen Situationen des Lebens einander nicht nur als Menschen in einer spezifischen Situation (z.B. Supervision) und Funktion gegenübertreten, sondern immer auch als Mann oder Frau. Und hier passieren bewusst und vor allem unbewusst Zuschreibungen, Erwartungen und Bewertungen.
Ein gendersensibler Supervisionsansatz berücksichtigt Gender als wichtige Kategorie im Supervisionsprozess. Der Konstruktivismus ist die handlungsleitende Theorie - Geschlechterrollen werden als sozial konstruiert gesehen. Der Supervisionsprozess dient auch dazu, Geschlechterdifferenzen wahrzunehmen, zu analysieren und für den Supervisionsprozess nützlich zu machen bzw. angemessen zu intervenieren. Ziel einer „gendersensiblen“ Supervision soll auch sein, einen Beitrag zu mehr Geschlechtergerechtigkeit zu leisten. SupervisorInnen benötigen daher auch theoretisches und praktisches Wissen zu Gender bzw. eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gender, haben eine Sensibilität für Geschlechterfragen, verwenden eine geschlechtergerechte Sprache, setzen Interventionen und Methoden gendersensibel ein, setzen sich mit ihrer eigenen Geschlechteridentität auseinander und evaluieren den Supervisionsprozess auch in Bezug auf die Kategorie Gender.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gender und Supervision
- Definition von Supervision
- Wie kommt Gender in die Supervision
- Supervision als Interaktionsprozess
- Gender und Organisationen
- Gender und Inhalte der Supervision
- Gender und SupervisorInnen
- Supervisionstheorie bzw. Supervisionsforschung
- Zusammenfassung
- Von der Theorie zur Praxis
- Fallbeispiele
- Supervision in einem Architekturbüro
- Motivation für Erstkontakt
- Arbeitsvereinbarung und Inhalt/Vertrag
- Verlauf der Supervision
- Meine Erkenntnisse aus dem Supervisionsprozess
- Relevante Interventionen
- Supervision in einer Beratungsstelle
- Motivation für Erstkontakt
- Arbeitsvereinbarung und Inhalt/Vertrag
- Verlauf der Supervision
- Abschluss
- Meine Erkenntnisse aus dem Supervisionsprozess
- Relevante Interventionen
- Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für die Genderkompetenz von SupervisorInnen
- Ein Gendersensibler Supervisionsansatz und Genderkompetenzen von SupervisorInnen
- Supervision als Interaktionsprozess
- Gender und Organisation
- Gender und Inhalte der Supervision
- Gender und SupervisorInnen
- Supervisionstheorie bzw. Supervisionsforschung
- Zusammenfassung
- Gendersensibler Supervisionsansatz
- Genderkompetenzen von SupervisorInnen
- Resümee
- Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Abschlussarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines gendersensiblen Supervisionsansatzes. Der Autor, ein männlicher Organisationsberater, Supervisor und Trainer, analysiert die Relevanz von Gender in der Supervision und untersucht, wie Geschlechterdifferenzen im Supervisionsprozess hergestellt werden und wie diese für den Prozess nutzbar gemacht werden können. Die Arbeit basiert auf theoretischen Überlegungen und praktischen Erfahrungen aus der Supervisionspraxis.
- Die Bedeutung von Gender in der Supervision
- Die Konstruktion von Geschlecht in der Supervision
- Die Entwicklung eines gendersensiblen Supervisionsansatzes
- Die Identifizierung von Genderkompetenzen für SupervisorInnen
- Die Anwendung des gendersensiblen Ansatzes in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Gender in der Supervision dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das zweite Kapitel definiert Supervision und beleuchtet die Bedeutung von Gender im Supervisionsprozess. Es werden verschiedene Aspekte des Gender-Konzepts im Kontext der Supervision diskutiert, wie z.B. die Rolle von Geschlechterrollen, Machtverhältnisse und die Konstruktion von Geschlecht in Interaktionen. Das dritte Kapitel präsentiert zwei Fallbeispiele aus der Supervisionspraxis. Die Fallbeispiele illustrieren die Anwendung des gendersensiblen Ansatzes in der Praxis und zeigen die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Berücksichtigung von Gender in der Supervision ergeben. Das vierte Kapitel fasst die Erkenntnisse aus den Fallbeispielen zusammen und entwickelt einen gendersensiblen Supervisionsansatz. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für SupervisorInnen formuliert, um die Genderkompetenz in der Supervision zu verbessern. Das Resümee fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Supervision, Gender, Gendersensibilität, Geschlechterrollen, Machtverhältnisse, Interaktion, Supervisionsprozess, Genderkompetenz, Supervisionsansatz, Fallbeispiele, Organisationsberatung, Trainer, Organisationsentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Mag. Dr. Alfred Fellinger-Fritz (Autor:in), 2005, Der Versuch eines gendersensiblen Supervisionsansatzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/127449